Ulrich Iseli wird Ehrenmitglied des TCS
Der TCS Landesteil Oberaargau trifft sich zur Hauptversammlung im Parkhotel Langenthal. Im Mittelpunkt steht die Ernennung von Präsident Ulrich Iseli zum Ehrenmitglied. Die Rechnung 2017 schliesst mit einem kleinen Defizit. Die Versammlung ehrt 27 Mitglieder, die seit 50 Jahren beim TCS dabei sind.
Zwar treten an der TCS-Landesteil Oberaargau im Parkhotel Langenthal vorerst Reto Müller (Stadtpräsident Langenthal und Berner Grossrat) sowie Christoph Erb (Präsident TCS Sektion Bern und Direktor Berner KMU) ans Mikrofon, doch bald steht Ulrich Iseli im Rampenlicht. Zuerst, indem er mit viel Routine durch die Versammlung führt und dann, indem er – für ihn offenbar völlig überraschend – zum Ehrenmitglied ernannt wird. In seiner Laudatio würdigt Vizepräsident Samuel Gruner (Wangen a.A.) die Verdienste des Madiswilers. Er sei 1983 in den TCS-Vorstand und 1992 zum Präsidenten gewählt worden. Das Präsidium übe er seit seiner Wahl zum Vorsitzenden umsichtig aus. Gruner betont, wie sehr sich Iseli seit Jahrzehnten immer wieder für die Öffentlichkeit engagiere. Die Versammelten folgen dem Antrag Gruners und ernennen Iseli mit grossem und herzlichem Applaus zum Ehrenmitglied. Ulrich Iseli erhält die entsprechende Urkunde, seine auf die Bühne gerufene Gattin Hanni einen Blumenstrauss. Der Geehrte dankt seiner Ehefrau dafür, dass sie ihm stets den Rücken freihalte. Nur so sei dieses Engagement für den TCS möglich. Mit Marianne Guggenbühler und Ulrich Iseli gibt es im TCS Landeseil Oberaargau aktuell zwei (lebende) Ehrenmitglieder.
Reto Müller und Christoph Erb
Zurück zum Anfang der TCS-HV: Langenthals Stapi Reto Müller (SP) erwähnt am Rednerpult, dass seine Partei nicht unbedingt prädestiniert sei, alle Anliegen des TCS zu unterstützen. Er lobt aber das Sharing-Angebot des TCS. Der TCS habe der Stadt Langenthal – zwei elektrische Cargo-Bikes übergeben, die bei der Bäckerei Felber und bei der Confiserie Suteria gemietet werden können. TCS-Mitglieder profitieren hier von einem 50-Prozent-Rabatt. Die Bikes seien für den Transport von Waren und Kleinkindern geeignet. Dass dem wirklich so ist, beweist vor dem Parkhotel Heini Hasler, Ehemann von TCS-Kassierin Therese Hasler, der mit einem solchen Bike und zwei sichtlich entzückten Kleinkinder als Passagiere umherkurvt. Müller vergleicht den doch eher ruhigen Verkehr im Oberaargau mit dem hektischen Verkehr in Stockholm, von wo er eben zurückgekehrt ist.
Christoph Erb thematisiert bei seinem Grusswort die zurzeit in Huttwil diskutierte Tempo-30-Geschwindigkeit, die zuweilen als taugliches Instrument betrachtet werde, die er aber bei Distanzen von mehreren hundert Metern als problematisch betrachte. Er habe aber Verständnis fürs Gewerbe.
Bald nicht mehr eigenständig?
In seinem Jahresbericht 2017 blickt Ulich Iseli auf die TCS-HV vor einem Jahr in der Linksmähderhalle Madiswil. Die Sektion Bern mit seinen rund 133 000 Mitgliedern vereinige die fünf Landesteile Bern-Mittelland, Berner Oberland, Emmental, Oberaargau und Bern-Seeland. Gesamtschweizerisch umfasse der TCS mit seinen 24 Sektionen über 1,44 Millionen Mitglieder. Per 31. Oktober 2017 habe der Landesteil Oberaarau nach einem leichten Rückgang noch 11 497 Mitglieder gezählt. «Auf Sektionsebene wird intensiv über eine Umstrukturierung mit weitgehenden Konsequenzen – vor allem auch für die Landesteile – diskutiert», verrät Iseli. An der HV 2019 werde man mehr berichten können. Die neuen Strukturen würden dann wohl 2020 wirksam.
Eigenkapital verträgt Defizite
Ulrich Iseli zeigt sich erfreut über den erfolgreichen Abstimmungskampf für die Verkehrssanierung mit der Umfahrung Aarwangen. Der Projektierungskredit von 6,6 Millionen Franken sei in allen zehn Verwaltungskreisen und im Kanton mit 60 Prozent angenommen worden. Kassierin Therese Hasler stellt die Jahresrechnung 2017 vor, die bei Einnahmen von 84 914 Franken mit einem Defizit von 9859 Franken abschliesst. Für 2018 ist ein Fehlbetrag von 17 500 Franken budgetiert. Bei einem Eigenkapital von 439 373 Franken sei dies aber verkraftbar, so die Kassierin. Wie bereits 2017 engagiert sich der TSC Landesteil Oberaargau auch 2018 für die Kultur. Im Vorjahr geschah dies mit einer Verbilligung der Tickets für die Operette «Die Zirkusprinzessin» in Burgäschi, dieses Jahr für die Gartenoper «Der Wildschütz» in Langenthal. Dafür stehen den TCS-Mitgliedern total 200 Plätze für 50 statt 82 Franken zur Verfügung. Dies am 27. und 30. Juni sowie am 6. Juli. Von den 200 TCS-Tickets seien schon fast alle verkauft.
Neu ist die Familienmitgliedschaft
Ulrich Iseli stellt das neue TCS-Mitgliedschaftsmodell vor – mit möglicher Mitgliedschaft für die ganze Familie. Danach würden alle Mitglieder des Familienhaushaltes von den Leistungen des TCS profitieren. «Für die bestehenden Mitglieder ändert sich grundsätzlich nichts. Die bisherigen Mitgliedschaften werden ganz normal erneuert und unbeschränkt weitergeführt. Ab dem 1. Januar 2018 besteht aber auf Wunsch jederzeit die Möglichkeit, in eine neue Mitgliedschaftskategorie zu wechseln», so der Präsident. Die Versammelten stimmen den Mitgliederbeiträgen für 2019 bei einer Enthaltung zu. Motorisierte Einzelmitglieder zahlen jährlich 100 Franken, motorisierte Familien 146 Franken.
27 Mitglieder seit 50 Jahren dabei
Die Versammlung ehrt und beschenkt jene 27 Senioren, die seit 50 Jahren TCS-Mitglieder sind. Aus dem Einzugsgebiet dieser Zeitung sind dies Andreas Aebi (Rohrbach), Max Brügger (Langenthal), Hans Graber (Leimiswil), Kurt Hunziker (Langenthal), Paul Kaderli (Walterswil), Therese Näf (Langenthal), Erika Reber (Madiswil) sowie Annerös Flückiger und Rolf Leuenberger (beide Huttwil), Walter Hess (Langenthal, Ortsteil Untersteckholz), Peter Müller (Langenthal) und Erich Schneeberger (Lotzwil). Die fünf letztgenannten Mitglieder sind an der TCS-HV nicht anwesend, sondern lassen sich entschuldigen.
Die TCS-HV des Landesteils Oberaargau klingt erst musikalisch, dann kulinarisch aus. Musikalisch mit einigen flott vorgetragenen Liedern des 1841 gegründeten Männerchors Langenthal, kulinarisch mit einem Rindsragout Stroganoff.