Unbelohnte Show des regionalen Duos
Der 30-jährige Marcel Guerrini aus Ufhusen und der 36-jährige Mathias Flückiger aus Leimiswil sorgten im Cross-Country-Weltcuprennen in Lake Placid am Sonntag für ganz viel Betrieb. Die beiden Aktivposten wurden am Ende aber nicht für ihre Performance belohnt.
Radsport · Das Weltcup-Wochenende in Lake Placid startete im Short-Track-Rennen am Samstag ohne Exploit der beiden lokalen Mountainbike-Profis Mathias Flückiger (Leimiswil) und Marcel Guerrini (Ufhusen). «Math» hätte allerdings die Körner zu einem Podestplatz gehabt. In der achten von zehn Runden griff er in der Spitzengruppe in einer Kurve an. Sein Weg an die Spitze wurde aber abrupt gestoppt, weil vor ihm die Mitkonkurrenten die Türe zumachten. Damit war der Leimiswiler im Kampf um den Sieg aus dem Rennen. Guerrini konnte den guten 8. Rang erzielen. Der französische Short-Track-Weltmeister Victor Koretzky feierte seinen dritten Saisonsieg in dieser Disziplin.
Einfacher, aber schneller Rundkurs
Spektakel bot das regionale Duo dann im sonntäglichen Cross-Country-Rennen. Nach einem verhaltenen Start in der fünf Minuten dauernden Startrunde lagen Guerrini (14.) und Flückiger (25.) noch deutlich zurück. Nach der ersten der acht Runden à vier Kilometer und rund 15 Minuten Renndauer gehörten Guerrini und Flückiger dann bereits zur 17-köpfigen Spitzengruppe. Die Rundstrecke in Lake Placid war technisch einfach. Sie beinhaltete einen langen Aufstieg und anschliessend auch eine lange Abfahrt, «Roots and Rolls» benannt. Auf den kurzen Abschnitten mit flacheren Passagen und kurzen Gegensteigungen wurde wegen der Einfachheit der Strecke so richtig Tempo gebolzt. Immer wieder gehörten Flückiger und Guerrini zu den Aktivposten. Gerade der Ufhuser ist dafür bekannt, dass er ein ganzes Rennen lang sein eingeschlagenes Tempo halten kann. Ärgerlich aus Sicht des regionalen Duos war die Tatsache, dass die restlichen Fahrer am extrem hohen Tempo kein Interesse zeigten. So kam es immer wieder zu Zusammenschlüssen und der Vergrösserung der Spitzengruppe. Die Leistung des Tages zeigte der Südafrikaner Alan Hatherly. Wegen einem platten Reifen fiel er 38 Sekunden zurück. Wegen erneutem Bummeln umfasste die Spitzengruppe eine Runde vor Schluss wieder neun Fahrer. Und tatsächlich schaffte es Hatherly, seinen gesamten Rückstand zuzufahren und in die Spitzengruppe zurückzukehren.
Am Ende knapp hinter den Top-3
In dieser lancierte der Tessiner Filippo Colombo die Schlussphase. Sofort verkleinerte sich die Spitze zu einem Quintett. Dauerhaft mitpräsent vorne waren Flückiger/Guerrini. Die Belohnung für das dauerhaft aktive Mitbestimmen des Rennens blieb dann aus. Der Sprintspezialist Victor Koretzky hatte durch seine Passivität im Endspurt am meisten Körner und holte sich das Lake Placid-Double vor dem verblüffenden Alan Hatherly und dem das finale Feuerwerk zündenden Fillippo Colombo. Hinter den Top-3 und den Plätzen an der Sonne mussten Marcel Guerrini (4. Rang) und Mathias Flückiger (5. Rang) mit Klassierungen Vorlieb nehmen, die nicht den tollen Leistungen entsprachen. Am nächsten Wochenende steht mit den beiden Rennen im kanadischen Mont-Sainte-Anne der Abschluss der Mountainbike-Saison an.
Auszug aus der Rangliste: Short Track Männer (38 Klassierte): 1. Victor Koretzky, Frankreich, 22:00; 2. Simon Andreassen, Dänemark, 22:02; 3. Alan Hatherly, Südafrika; 22:02; 8. Marcel Guerrini, Schweiz/Ufhusen, 22:08; 29. Mathias Flückiger, Schweiz/Leimiswil, 22:20. – Cross Country Männer (80): 1. Victor Koretzky, Frankreich, 1:22:17; 2. Alan Hatherly, Südafrika, 1:22:18; 3. Filippo Colombo, Schweiz/Lugano, 1:22:18; 4. Marcel Guerrini, Schweiz/Ufhusen, 1:22:18; 5. Mathias Flückiger, Schweiz/Leimiswil, 1:22:20. – Gesamtweltcup (14/16): 1. Alan Hatherly, Südafrika, 1378; 2. Viktor Koretzky, Frankreich, 1119; 3. Filippo Colombo, Schweiz/Lugano, 1085; 4. Nino Schurter, Schweiz/Chur, 1036; 5. Mathias Flückiger, Schweiz/Leimiswil, 974; 14. Marcel Guerrini, Schweiz/Ufhusen, 712.
Von Stefan Leuenberger