• Gleich mit 48 Mitgliedern reiste die Orientierungslauf-Gruppe an das besondere Erlebnis nach Venedig.

20.11.2017
Sport

Venedig auch für Postensucher ein Leckerbissen

Vereinsreise Orientierungslauf-Gruppe Huttwil – Venedig – ein Leckerbissen für Orientierungsläufer. So auch für die OLG Huttwil, die mit 48 Mitgliedern in der Metropole von Venetien weilte.

Orientierungslauf · Welche Bilder tauchen auf, wenn man das Wort Venedig hört? Kanäle, Wasser, Brücken, Gondolieri, Kirchen, enge Gässchen, Lagune, Meeresrauschen, viele Menschen, Farben, Gerüche … Kaum jemand käme auf die Idee, die geschichtsträchtige Stadt mit Orientierungslauf in Verbindung zu bringen – abgesehen davon, dass sichere Kartenkenntnisse im verwirrenden Gassenlabyrinth Venedigs gewisse Vorteile bringen. Doch gerade die Kombination, sich mit Karte und Kompass in der einzigartigen Stadt mit ihren zauberhaft verwinkelten Ecken laufend zurechtzufinden, übt auf Orientierungsläufer eine besondere Faszination aus.
Stadt-OL in Venedig gilt als absoluter sportlicher Leckerbissen und lässt das Herz jedes Orientierungsläufers höher schlagen. Entsprechend gross ist jedes Jahr die Nachfrage auf einen der limitierten 1000 Startplätze. Wer am Stadt-OL in Venedig dabei sein will, muss handeln. Die Mitglieder der OLG Huttwil hatten ein klares Ziel – und sie haben rechtzeitig gehandelt. Ernst und Barbara Zimmermann haben vor Monaten mit der Planung der Vereinsreise begonnen und holten schlussendlich 48 Mitglieder ins Boot, respektive in den Car, welcher die bunt gemischte Altersgruppe zwischen neun und 68 Jahren (darunter 14 Jugendliche) sicher nach Venedig brachte.

Grosses Staunen
Kurz vor Venedig wurden die Augen der Jüngsten grösser und grösser. Aus der Werft ragten riesige Kreuzfahrtschiffe monsterähnlich in den dunklen Nachthimmel. Nicht weniger beeindruckend waren die ersten Brückenüberquerungen über die unzähligen Kanäle, das bunte Menschentreiben in den engen Gassen – und dies um Mitternacht.
Nach einer kurzen Nacht und einem leckeren Frühstücksbuffet entführte eine temperamentvolle Venezianerin die Orientierungsläufer aus Huttwil in geheime Winkel der Stadt und erzählte über vergangene und aktuelle Geschehnisse. Anschliessend wurde die freie Zeit für individuelle Entdeckungsreisen genutzt.
Bis zu 38 000 Schritte legten mehrere Mitglieder an diesem Tag in der autofreien Stadt zurück.

Mit der Stirnlampe unterwegs
Die Spannung stieg, denn bereits um 19 Uhr starteten die ersten Läufer, ausgerüstet mit Stirnlampen, zum Nacht-OL. Die Kulisse war grandios. Auf der Uferpromenade, in der Nähe des Markusplatzes, starteten die 1000 Orientierungsläufer zum nächtlichen Abenteuer «Venedig by Night». Höchste Konzentration und genaues Kartenlesen waren notwendig. Wer in den engen Gässchen den Kontakt zur Karte verlor, hatte Mühe, sich wieder aufzufangen. Auch die Jüngsten der OLG meisterten die Herausforderung mit Bravour. Niemand musste in einem einsamen Hinterhof oder auf einem Boot übernachten … Die Nachteulen Andreas Neuenschwander (H10) und Lukas Müller (H40) dominierten ihre Kategorien und siegten, Silvio Strub (H65) belegte den 2. Rang und Joëlle Gerber (D12) wurde erfreuliche Dritte.

OL am Tag
Nach einer weiteren kurzen Nacht galt es, den zweiten OL in Venedig, diesmal am Tag, zu absolvieren. Alle diejenigen, die das Ziel erreichten, waren begeistert von der einmaligen Kulisse. Anstelle von Bäumen und Büschen standen Kanäle, Gässchen und Brücken im Zentrum. Am geschicktesten schlängelten sich Silvio Strub (H65) und Lukas Jenzer (H55) durch die noch schwachen Touristenströme und gewannen ihre Kategorie. Lukas Müller (H40) wurde Zweiter und Lukas Neuenschwander (H12) belegte den ausgezeichneten 3. Rang.
Müde, aber glücklich, reiste die OL-Familie nach dem facettenreichen Abstecher nach Venedig ins schneebedeckte Huttwil zurück. Die bunten Erinnerungen werden noch lange weiterleben …

Von Christine Jenzer