Verein jambo! erhält die SP-Rose
Der diesjährige Anerkennungspreis der SP Oberaargau, die SP-Rose, geht an den Buchser Verein jambo! für seinen Einsatz in und für Tansania. Der Preis wurde im Beisein von Nationalrat Adrian Wüthrich und Mitgliedern des Grossen Rates im Gemeindepark Herzogenbuchsee übergeben.
Herzogenbuchsee · Die am vergangenen Freitag im Gemeindepark von Herzogenbuchsee anwesenden Vorstandsmitglieder des Vereins jambo! schwenken ihre Fahne und strahlen übers ganze Gesicht. «Wir freuen uns riesig über diese Anerkennung», sagt Co-Präsidentin Eveline Minder. Nach dem Kulturpreis 2013 der Gemeinde Herzogenbuchsee ist dies eine weitere Bestätigung für den Einsatz des Vereins in und für Tansania.
Tausende Kinder profitieren
Der Verein jambo! wurde im Jahr 2005 gegründet und ist ein Partnerschaftsprojekt zwischen Herzogenbuchsee sowie den umliegenden Gemeinden und Kamachumu im Nordwesten von Tansania (Afrika). Als Schwerpunkte nennt Eveline Minder die Unterstützung lokaler Projekte in Tansania. «Wir finanzieren einerseits hauptsächlich Tagesstätten, die sogenannten Day Care Centers für Aids-Waisen und HIV-betroffene Kinder», erläutert sie. Rund 800 Kinder pro Jahr profitieren seit der Vereinsgründung von der altersgerechten Förderung und Betreuung, regelmässiger Gesundheitspflege sowie täglich einer ausgewogenen Mahlzeit. «Andererseits organisieren wir jährlich zwei kulturelle Anlässe in Herzogenbuchsee.» Im Sommer ist dies ein Fest mit afrikanischer Musik, im Winter ein Kinoabend mit einem afrikanischen Film. «An diesen Anlässen wird ein afrikanisches Essen serviert. Mit dem Erlös aus den Anlässen sowie Spenden unterstützt jambo! die Projekte der Partnerorganisation Muvimawaka in Tansania», so Eveline Minder, die sich das Präsidium mit Andy Biedermann teilt, weiter. Das Essen bereitet jeweils Vorstandsmitglied Dede Römmel zu, die teilweise in Ghana, dem Herkunftsland ihres Vaters, aufgewachsen ist. «Zudem werden wir an diesen beiden Anlässen von Freiwilligen unterstützt, ohne deren Mithilfe dies gar nicht möglich wäre», ergänzen die Vorstands- und Gründungsmitglieder Elisabeth und Fred Stettler.
Neben der Unterstützung der 25 Kindertagesstätten läuft ein weiteres Projekt, wie Eveline Minder erzählt. «Wir bauen Lokalitäten, damit diese Kinder in externen Räumen betreut werden können.» Neun Häuser konnten bisher aufgestellt werden, alle mit eigenem Wasser und Toiletten. «Zur Finanzierung dieser Häuser gelangen wir an Stiftungen, Fonds und so weiter. Also an grosse Geldgeber», erläutert sie.
«Die SP-Rose wird dieses Jahr zum neunten Mal verliehen und zwar als Anerkennung für soziales Engagement», erklärt Grossrat Reto Müller, Stadtpräsident von Langenthal und Vorstandsmitglied der SP Oberaargau an der Preisverleihung. «Sie dient nicht der Vergangenheitsbewältigung, sondern ehrt aktuelle Einsätze.» Die Preisträger erhalten jeweils eine Urkunde sowie 1000 Franken in bar. «In den 13 Jahren seit der Vereinsgründung wurden unter anderem 28 kulturelle Anlässe in Herzogenbuchsee organisiert», lobt Nationalrat Adrian Wüthrich (Huttwil), Präsident der SP Oberaargau, die Preisträger. «Diese fördern das Miteinander und tragen zur Integration bei. Dafür steht die SP.» Hans Wyssmann, Präsident der SP Herzogenbuchsee, zeigt sich beeindruckt vom Engagement, und sagt: «jambo! ist aus Buchsi nicht mehr wegzudenken.» Grossrätin Christine Blum (Melchnau) lobt den Verein, weil er sich nicht selbst beweihräuchere, sondern Geld am richtigen Ort einsetze. «Geld, das wir den Leuten mit unseren Anlässen auf lustvolle Art aus der Tasche ziehen», wie Vorstandsmitglied Ruedy Minder mit einem Augenzwinkern betont.
Von Irmgard Bayard