Vier neue Fahrzeuge für die Feuerwehr
Die Feuerwehr Langenthal hat vier neue Fahrzeuge in Betrieb genommen: Eine Autodrehleiter, je ein Zugfahrzeug für die beiden Aussenlöschzüge Bleienbach und Steckholz und ein Einsatzleiterdienstfahrzeug. Alle vier Fahrzeuge sind altersbedingte Ersatzanschaffungen. Am Donnerstagabend fand mit einem fröhlichen Fest die Einweihung statt.
Verschiedene Arbeitsgruppen mit Angehörigen der Feuerwehr Langenthal, allen vorab Kommandant Christoph Braun, begleiteten die Ersatzanschaffungen, welche gemäss Vorgaben des öffentlichen Beschaffungsrechts erfolgten. Insgesamt wurden dafür 1,4 Millionen Franken investiert, eine Tatsache, «die nur dank der Gebäudeversicherung möglich war», so Christoph Braun an der Einweihung der neuen Fahrzeuge am Donnerstagabend. Der Rest der Kosten wurde durch die beteiligten Gemeinden, respektive durch Rückstellungen bestritten. Der Kommandant bedankte sich für die hervorragende Arbeit innerhalb der verschiedenen Arbeitsgruppen.
Kein Wunschdenken – Notwendigkeit
Wo sonst lange administrative und politische Wege zu bestreiten seien, sei es mit den Feuerwehrfahrzeugen schnell und unkompliziert gegangen: «Man merkt auch bei der Politik, dass diese kein Wunschdenken sind, sondern eine Notwendigkeit», stellte der Langenthaler Gemeinderat Markus Gfeller fest. Der allergrösste Brocken unter den Anschaffungen war die neue moderne Autodrehleiter. Ersetzt wurde damit die 1997 gekaufte Autodrehleiter (ADL), welche nebst ihrem Alter nicht mehr allen Anforderungen an ein solches Fahrzeug gerecht wurde. Die Feuerwehr Langenthal müsse über zeitgemässe Technik verfügen, stellte der Feuerwehrinspektor und Vertreter der GVB, Andreas Hofer, fest. Als grosses Rettungsgerät sei die ADL in das kantonale Konzept für grosse Rettungsgeräte der Gebäudeversicherung Bern GVB eingebunden.
Einer von vier Sonderstützpunkten
Die Feuerwehr Langenthal ist einer von vier Sonderstützpunkten im Kanton Bern, erfüllt einen Auftrag des Kantons und nimmt regionale und auch überregionale Einsätze wahr. «Sie muss ihre Einsatzfähigkeit qualitativ hochhalten können», so Andreas Hofer. Zu den Neuanschaffungen gehörte deshalb auch die gründliche Ausbildung der Feuerwehrleute, welche sie bedienen. Die neue ADL verfügt über einen Leitersatz mit teleskopierbarem Gelenkteil und eine Doppelkabine, in welcher sich Angehörige der Feuerwehr während der Einsatzfahrt für den Atemschutz ausrüsten können. Weiter ist eine Wasserpumpe integriert, was den Vorteil bietet, dass keine separate Pumpe mehr mitgeführt werden muss.
Die ADL verfügt über eine Steighöhe von 32 m, und die Korblast konnte von 250 kg auf 400 kg erhöht werden. Die Feuerwehr Langenthal leistet damit Einsätze in insgesamt 17 Gemeinden der Region und dem angrenzenden Kanton Luzern. Zudem bietet sie auch Unterstützung zugunsten anderer Blaulichtorganisationen wie dem Rettungsdienst. Die Anschaffungskosten werden durch jährliche Betriebsbeiträge der Gebäudeversicherung Bern GVB zur Hälfte übernommen. In einer eindrücklichen Demonstra-tion zeigten die Feuerwehrangehörigen am Donnerstagabend, wieviel schneller und sicherer dass die neue ADL in Betrieb genommen werden kann als die alte. Auch der Abbau erfolgt nach getaner Arbeit um einiges schneller. «Die Sicherheit unserer Leute ist das oberste Gebot. Abgesehen davon zählen bei Rettungsaktionen oft Sekunden», hielt Christoph Braun fest. Es freue ihn, dass auch für die zwei Aussenlöschzüge neue Fahrzeuge angeschafft worden seien, stellte der Feuerwehrinspektor und Vertreter der GVB, Andreas Hofer, fest. Anlässlich der Fusionen der Feuerwehr Langenthal mit den Feuerwehren Bleienbach und Steckholz sind die Zugfahrzeuge der Aussenlöschzüge in den Fahrzeugpark des Sonderstützpunkts Langenthal integriert worden. Bei beiden Aussenlöschzügen haben die Zugfahrzeuge nach 28, respektive 31 Jahren ihr Altersziel erreicht und mussten ersetzt werden. Die beiden neu angeschafften Fahrzeuge bieten zudem den Vorteil, dass sie von allen Angehörigen der Feuerwehr, welche im Besitz eines Führerausweises der Kategorie B sind, gefahren werden können. Auch das Fahrzeug für die Einsatzleitung wurde nach über 250 000 km auf dem Tachostand und fünfzehnjährigem Einsatz ersetzt. Es kommt als Pikett-Fahrzeug im ganzen überregionalen Einsatzgebiet des Sonderstützpunkts Langenthal zum Einsatz. Die zeitgleiche Ersatzanschaffung aller vier Fahrzeuge sei Zufall, so Christoph Braun. Entsprechend der Weisung des Gemeinderates seien bei allen Fahrzeugen alternative Antriebe geprüft worden, kamen aufgrund des Fehlens geeigneter Nutz- oder Allradfahrzeuge dieser Kategorie, respektive feuerwehrspezifischer Anforderungen jedoch nicht in Betracht. Mit einem fröhlichen Fest in der milden Abendsonne wurde die Einweihung der bedeutsamen Anschaffungen abgeschlossen.
«Nacht der offenen Tore» im August
Die Feuerwehr Langenthal präsentiert der Bevölkerung die vier neuen Fahrzeuge im Rahmen des Anlasses «Nacht der offenen Tore», welcher zu Ehren des 150-Jahr-Jubiläums des Schweizerischen Feuerwehrverbandes am 30. August 2019 stattfindet. Hierzu lädt die Feuerwehr zu einem späteren Zeitpunkt ein.
Von Liselotte Jost-Zürcher