Volk entscheidet, ob es neues Stadion planen will
Der Stadtrat hat die letzten Hürden vor einer Abstimmung für die Planung eines neuen Eisstadions aus dem Weg geräumt. Am 15. März wird vom Volk über einen Planungskredit von zwei Millionen Franken befunden, Änderungswünsche und auch Diskussionen hielten sich in Grenzen.
Im Jahr 2019 diskutierte der Langenthaler Stadtrat intensiv und hartnäckig über den Eissport und dessen Zukunft in Langenthal. Im neuen Jahr, womöglich wegen der leicht veränderten Zusammensetzung oder der bereits getätigten Gespräche, hielten sich die Wortmeldungen in Grenzen, letztlich wurde der Vorschlag des Gemeinderates deutlich angenommen. Der Stadtrat ermöglicht damit, dass am 15. März das Volk entscheidet, ob es ein neues Stadion planen will. «Es ist endgültig an der Zeit, dass wir das Volk befragen», sagte beispielsweise Pascal Dietrich (FDP) vor der Wahl. Es sei wichtig, dass in Langenthal eine neue Infrastruktur gebaut werden könne, dies solle man mit einem Ja in diesem Saal ermöglichen. «Der freie Eislauf ist kein Auslaufmodell, ganz im Gegenteil. Dieses Angebot erfreut sich grosser Beliebtheit», weiss Dietrich. Deshalb sei dieses Angebot schützenswert, dazu komme, dass der SCL der Stadt als bestmögliches Marketinginstrument diene, sodass auch deshalb dieses Projekt vorwärts getrieben werden soll, um nicht diese beiden Pluspunkte im Oberaargau zu verlieren.
Zufrieden mit Überarbeitung
Das sahen auch die Fraktionen so, die sich zum grossen Teil auf der Ja-Seite positionierten. Einzig die EVP erklärte Stimmfreigabe, die anderen Fraktionen informierten über ihre Fraktionssprecher von ihrer grossmehrheitlichen Zusage. Dass das Geschäft grösstenteils unbestritten war, hatte auch damit zu tun, dass einzelne Unstimmigkeiten bereits in einer ersten Lesung ausgemerzt wurden. Damals, am 16. September, wurde das Geschäft noch für Verbesserungen an den Gemeinderat zurückgewiesen, dieser wurde nun für die erneute Verarbeitung gelobt. So wurde beispielsweise der Kredit auf 2,050 Millionen Franken abgespeckt, Angaben präzisiert und ein Plan B im Falle des Konkurses der Kunsteisbahn AG ausgearbeitet.
Nicht eingegangen ist der Gemeinderat aber auf den Wunsch von Bernhard Marti (SP), der forderte, bei der Eigentumsbereinigung zu verdeutlichen, dass es nicht nur ein Infrastrukturaufwand sei, sondern vor allem ein A-fonds-perdu-Beitrag an den SCL. Bei der Eigentumsbereinigung geht es darum, dass vom SCL im Schoren getätigte Investitionen von der Kunsteisbahn AG zurückbezahlt werden sollen, dafür aber eine etwas höhere Miete verlangt werden kann.
Für Paul Beyeler (EVP) war klar, dass er diesen Antrag vom zurückgetretenen Marti erneut lancieren wollte. «Der SCL ist grosser Profiteur, deshalb wäre es nicht nur juristisch, sondern auch wirtschaftlich richtig, das deutlicher zu formulieren», so Beyeler.
Die Stadträte sahen dies nicht so und wiesen den Wunsch mit 23 von 35 Stimmen ab.
Planung und Weiterbetrieb für zwei Millionen Franken
Nach einer für dieses Thema erstaunlich kurzen Diskussion sprachen sich die Stadträte deutlich dafür aus, das Volk zu befragen. Dieses soll entscheiden, ob es einen Rahmenkredit von 2,050 Millionen Franken sprechen will, um das Planungsverfahren für den Bau einer neuen Eissporthalle im Hard zu ermöglichen, um Finanzierungs- und Organisationsmodelle zu eruieren und den Weiterbetrieb der Eishalle Schoren sicherzustellen. Dabei wirft das Planungsverfahren alleine Kosten von fast einer Million Franken auf, der Weiterbetrieb der Eishalle Schoren über 600 000 Franken. Bei letzterem eingeschlossen ist die Sanierung sanitärer Anlagen, aber auch der Bau eines Vordachs für eine Fanzone an der Dorfgasse, die Bereitstellung weiterer Container für den Nachwuchs als zusätzlicher Stauraum und die Eigentumsbereinigung als Beitrag an den Schlittschuhclub. Damit sollte der Betrieb des Schorens in den nächsten sechs Jahren sichergestellt sein, sprich, bis zu einem Umzug ins Hard.
Letztlich wird das Volk am 15. März in einer Volksabstimmung darüber befinden, das Datum wurde eigens für dieses Projekt in die Agenda aufgenommen. Mit seiner Zusage räumte der Stadtrat – wenn auch erst in einer zweiten Lesung – Hürden in seiner ersten Sitzung (siehe auch Text unten) eindeutig aus dem Weg.
Von Leroy Ryser