Vom schlechten Wetter profitiert
Schlechtes Wetter hat manchmal auch seine guten Seiten: So profitierte die Stärnewiehnacht in Langenthal von den Absagen anderer Weihnachtsmärkte wegen schlechtem Wetter. In Langenthal dagegen spielte das Wetter nur vereinzelt nicht mit, weshalb der Anlass kaum beeinträchtigt wurde, was allseits für zufriedene Gesichter sorgte.
Die Wettervorhersagen liessen für die Stärnewiehnacht in Langenthal nichts Gutes erahnen. Sturmwinde, Schnee und Regen sorgten in vielen Teilen der Schweiz für richtiges «Hudelwetter», aber nur ganz vereinzelt in Langenthal, wo die Stärnewiehnacht kaum beeinträchtigt wurde und mehrheitlich sogar bei trockener Witterung stattfand. Für die Aussteller und Organisatoren der Stärnewiehnacht in Langenthal hatte das schlechte Wetter sogar eine überaus angenehme Seite, wie Marianne Steiner von der Stadtvereinigung, Organisatorin des Anlasses, bestätigte: «Das Wetter hat keine Besucher vertrieben, im Gegenteil, es hat uns sogar Besucher beschert, mit denen wir gar nicht gerechnet haben. So haben wir von den Absagen diverser Weihnachtsmärkte profitiert, vorab von jenen in der Innerschweiz, deren Besucher kurzerhand nach Langenthal kamen.»
Weiteres Wachstum steht bevor
Dies wiederum hatte Auswirkungen auf die Stärnewiehnacht. So sei das Echo der Aussteller und Besucher sehr erfreulich ausgefallen, erzählte Marianne Steiner. «Wir haben viele tolle Feedbacks erhalten», bemerkte die Organisatorin des Anlasses. Gelobt worden sei die Ambiance, aber auch das grösszügige Gestaltungskonzept, das den Besuchern genügend Raum bot. «Dass man an der Stärnewiehnacht ausreichend Platz zum Flanieren, Betrachten, Degustieren, Diskutieren und zum Einkaufen vorfindet, wird von den Besuchern sehr geschätzt», erwähnt Marianne Steiner.
Dies wiederum habe auch dazu geführt, dass bereits viele Aussteller spontan ihr erneutes Erscheinen im nächsten Jahr angekündigt hätten.
«Gleichzeitig hat uns auch schon eine stattliche Anzahl neuer Aussteller kontaktiert, die nächstes Jahr gerne mitmachen würden», berichtet Marianne Steiner, die vermutet, dass ein weiteres Wachstum der Stärnewiehnacht bevorsteht. Die Beliebtheit des Anlasses führt sie nicht zuletzt auch auf das Unterhaltungsprogramm zurück, mit vielfältigen Musikdarbietungen auf der Bühne vor dem «Choufhüsi», die nicht bloss weihnächtlich geprägt sind.
Stärnewiehnacht mit politischer Note
Dazu gab es viele kleine kulinarische Treffpunkte entlang der Ausstellungsgasse sowie in den angrenzenden Lokalitäten, die der Stärnewiehnacht eine besondere Ambiance verliehen. Ein spezieller Anziehungspunkt bildete zudem der Food-Stand des SC Langenthal, an dem die Spieler des Swiss League Teams für einmal nicht mit Stock und Puck hantierten, sondern mit dem Kochlöffel oder als Servierpersonal in Erscheinung traten.
Ungewohnt war zudem, dass die Stärnewiehnacht für einmal auch eine politische Note beinhaltete. So warb die Operation Eissport Langenthal (überparteiliches Komitee) am Stand des SCL für die bevorstehende Abstimmung am 9. Februar in Langenthal. Dabei geht es um die Erhöhung des städtischen Unterstützungsbeitrages für den SCL-Nachwuchs von 125 000 Franken auf 250 000 Franken, den das Parlament zwar genehmigte, gegen den jedoch erfolgreich das Referendum ergriffen wurde, weshalb es nun zu einer Volksabstimmung kommt. Am Stand wurde deshalb rege diskutiert, politisiert und nicht zuletzt für die Unterstützung des Eishockey-Nachwuchses bei der bevorstehenden Abstimmung geworben.
So gab es am Ende unerwartet viele zufriedene Gesichter zu sehen, die sich über eine hohe Besucherfrequenz, gute Geschäfte, erfreuliche Begegnungen, über die tolle Ambiance, viele vergnügliche Momente sowie zahlreiche kulinarische Genüsse freuten.
Von Walter Ryser