Von Burglind verschont
63. Huttwiler OL – Am Sonntag beginnt in Schwarzenbach mit dem 63. Huttwiler OL die Orientierungslauf-Saison 2018. Die rund 50 Helfer der OLG Huttwil erwarten 450 Teilnehmende. Damit soll der Anlass «business as usual» sein – trotz Winterstürmen und Wetterkapriolen.
Orientierungslauf · Kaum jemand sehnt das Ende des Winters derzeit mehr herbei als die Orientierungsläuferinnen und -läufer. Seit Wochen ist das Datum des kommenden Sonntags in ihren Agenden dick angestrichen: Als Start in die Saison 2018. Der Auftakt in der Region macht der 63. Huttwiler OL. Wenn sie am Sonntag nach Schwarzenbach reisen, haben sie in zweifacher Hinsicht Glück: Erstens soll endlich der Winter mit den eisigen Temperaturen vorbei sein und zweitens können sie überhaupt in den Wald. Nach dem Sturm «Burglind» ist Letzteres keine Selbstverständlichkeit. Die orkanartigen Winde am 3. Januar hatten beim OL-Volk schlechte Erinnerungen an «Lothar» und den Stephanstag 1999 geweckt. Damals waren gewaltige Schäden angerichtet worden. Nicht zuletzt die Wälder und damit den OL-Sport hatte «Lothar» hart getroffen. Der Orkan hatte ganze Waldteile dem Boden gleich- und damit Laufgebiete für Jahre unbelaufbar, bestehende OL-Karten unbrauchbar gemacht.
Glück gehabt
Die Winterstürme rund um «Burglind» in diesem Jahr haben in den Wäldern zum Teil ebenfalls grössere Schäden angerichtet. Das Laufgebiet auf der Chaltenegg ist aber grösstenteils verschont geblieben. «Der Sturm hat nur einzelne Bäume gefällt, es gibt keine grossflächigen Schäden», sagt Laufleiter Patrik Grossenbacher. Ausserdem hätten die Waldbesitzer schon viele sturmgeschädigte Bäume aus dem Wald geräumt, für die Läufer gebe es kaum Behinderungen. Die Bahnleger konnten die ausgeheckten Kurse beibehalten. Grossenbacher bringt es auf den Punkt: «Wir hatten Glück.»
Junge Bahnlegerin
Als OK-Präsident des Huttwiler OLs ist er seit 2011 im Amt. Dabei koordiniert er den Einsatz von rund 50 Helfern – von der scheuen Einsteigerin bis zum gestandenen Senior, vom Parkdienst bis zur Festwirtschaft. Exemplarisch zeigt sich die Durchmischung von Alter, Geschlecht und Erfahrung im wohl wichtigsten Ressort, dem Bahnlegungs-Team. Die 20-jährige Tanja Häfeli hat die Bahnen gelegt und durfte während der Monate dauernden Vorbereitung auf die Unterstützung des 66-jährigen Silvio Strub zählen. Während Namen und Zahl der Helfer bekannt sind, weiss niemand genau, wie viele Teilnehmer den Weg nach Schwarzenbach finden werden. Die Teilnehmerzahl hänge immer von verschiedenen Faktoren ab, sagt Grossenbacher. Weil die Anmeldung erst vor Ort erfolgt, ist das Wetter einer der wichtigsten Faktoren.
Vielleicht, so der Organisator, spiele die Kältewelle Ende Februar sogar eine positive Rolle. Aktuell sieht es jedenfalls so aus, dass zumindest die Temperaturen am Wochenende wieder ganz erträglich sein werden und gerade deshalb viele motivieren könnten, ihre OL-Saison nach der langen Winterpause endlich zu starten.
Die Ruhe vor dem anderen Sturm
So oder so verlaufe der regionale Anlass «im üblichen Rahmen». Der Laufleiter rechnet aus seiner Erfahrung mit rund 450 Teilnehmenden. Ganz anders im nächsten Jahr: Den 64. Huttwiler OL wird der lokale OL-Verein als Nationalen Anlass durchführen. Im Gebiet Fluewald-Ahorn werden wohl rund 1000 Teilnehmende mehr auf Postenjagd gehen als dieses Jahr. Für die OLG Huttwil ist der diesjährige Huttwiler OL somit so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm …
Murtener Nacht-OL (24.2.)
Auszug aus der Rangliste: H55(4,7 km, 90 m, 16 Posten, 6 Klassierte): 1. Hanspeter Arm, Oberbipp, 41:23; 2. Stephan Moser, OLV Langenthal, 44:55. – H60 (4,7/90/16, 3): 1. Pekka Marti, Twann, 45:50; 3. Peter Nyfeler, OLG Huttwil, 1:07:32. – D16 (3,5/60/11, 3): 1. Noemie Uhlmann, Lohn-Ammannsegg, 37:45; 3. Annika Clavadetscher, OLV Langenthal, 50:59. – OM (3,5/60/11, 10): 1. Tim Hofer, OLV Langenthal, 31:27; 2. Mia Hofer, OLV Langenthal, 31:40.
Infos: www.olghuttwil.ch
Von Jonas Mathys