Vorfreude auf das 3. Street Festival und auf den 10. Künstlermärit
Am Freitag/Samstag, 1./2. Juni, findet in der Langenthaler Innenstadt das 3. Street Festival statt. Die dritte Auflage baut auf die Erfolge der letzten zwei Jahre auf. Das heisst, es gibt noch mehr Food-Stände und mehr Bands. An der Front des Anlasses steht wiederum die Initiantin und Organisatorin Irene Ruckstuhl, die einmal mehr auf ihre «Heinzelmännchen» zählen darf. Auch dieses Jahr wird gleichzeitig der Künstlermärit durchgeführt.
Es braucht die Organisation, die Darbietenden, die «Heinzelmännchen», die Sponsoren und natürlich das Publikum, damit das Street Festival Langenthal gelingen kann. Diese Kombination im richtigen Verhältnis scheint in der Oberaargauer Metropole auch dieses Mal zu stimmen. Mehr und mehr Volk trägt schon jetzt den pinkigen, zehn Franken teuren Button, dessen Erlös Unkosten decken soll. Der Verkauf im Vorfeld läuft hervorragend: «Der Anlass wird jedes Jahr grösser, aber trotz ehrenamtlicher Arbeit auch teurer. Doch die Leute wissen auch, dass die zehn Franken plus das ‹Hutgeld› für die Künstler es durchaus Wert sind, wenn sie dafür in vollen Zügen Stimmung, gute Musik und Show geniessen können», stellt Irene Ruckstuhl an der Medienorientierung im Langenthaler Hotel Bären fest.
Regenwetter – kein Hindernis
Und: «Die Buttons sind eine Identifikation, sie verbinden», stellt der «Braui»-Geschäftsführer René Marti fest, der zum Kernteam gehört und ein «Mann der ersten Stunde» ist. «Für mich war es von Anfang an selbstverständlich, dass wir mitmachen, dass ich mithelfe.» Mit einem Schmunzeln erinnert er sich an die erste Auflage des Street Festivals. Dieses fand nur an einem Tag statt – an einem Regentag. «Ich schickte die Hälfte meiner Mitarbeitenden nach Hause, dachte, es komme sowieso kaum jemand. Wir fielen kräftig auf die Nase. Das Volk liess sich vom Regen überhaupt nicht beeindrucken, kam in Scharen; wir wurden völlig überrumpelt. Aber es war ein herrliches Gefühl, und seither wissen wir, dass unser Street Festival auch bei Regen funktioniert.»
Er sei stolz auf Langenthal: «Die Leute hetzen nicht von einem Stand zum andern; sie stehen zusammen, freuen sich, es gibt eine tolle Stimmung. Ich würde fast sagen: ‹Nach dr Fasnacht chöme mir.›»
Für die ganze Familie
Das spüren auch die Darbietenden. Rund die Hälfte der Künstler und Bands waren schon einmal dabei. Weitere zu suchen, fiel Irene Ruckstuhl nicht schwer. Im Gegenteil, sie musste sogar noch Bewerbungen zurückstellen. Die Zusage des bekannten Künstlers Nick Mellow habe sie besonders gefreut. «Er ist stark ausgebucht, hatte eigentlich keine Zeit. Aber weil er gerne nach Langenthal kommt, hat er sich nun doch noch für einen Tag verpflichtet.» Die Frage, welche Band das Programm besonders attraktiv machen dürfte, konnte sie nicht beantworten, verspricht aber grosse Vielfalt und hervorragende Qualität: «Ich wüsste zu jeder Band, zu jedem Künstler eine Geschichte zu erzählen.»
Sie hält fest, dass das gesamte Programm auch für Familien geeignet sei: «Mit dem Zauberer Merlin und dem ebenfalls bekannten Ukulele-Lehrer Wolfgang Schönenberger, der mit den Kindern singt, haben wir hochkarätige Unterhaltung für die Jüngsten. Und ich hoffe, dass auch die Seifenblasen-Einlagen mit Magic Bubble gelingen; diese sind jedoch wetterabhängig.»
Anstatt Gage das «Hutgeld»
Der Zuspruch der Bands und Künstler freue sie sehr; besonders für die Musiker sei die Teilnahme ein finanzielles Risiko, «denn sie verdienen nur das Hutgeld.» Für einige seien die Auftritte Hobby, andere würden vom Musizieren leben. Teils sei im vergangenen Jahr «ein schöner Batzen» für sie zusammengekommen; teils hätten sich die Musiker mit wenig zufriedengeben müssen. «Wir tragen dem Rechnung und werden nun an jedem Standort jemanden einsetzen, der mit dem Hut herumgeht. Es gibt auch Bands, die schon 2017 selbst jemanden mitgenommen haben, der dies tut.» Wichtig sei, dass dies dem Volk bewusst werde und es die Musiker und Künstler für ihre Auftritte honoriere.
Erstmals werden in diesem Jahr die Innenstadt zwischen Loft5 und Bäckerei Felber und der Innenhof des «Bären» ins Street Festival miteinbezogen, «beide Standorte sind prädestiniert für die Ambiance des Festes», freut sich Irene Ruckstuhl.
So rasant wie bis anhin könne der Anlass allerdings kaum noch wachsen; irgendwann könne sie die Organisation nicht mehr alleine übernehmen. Allerdings: «Schön wäre es, wenn wir auch die obere Marktgasse noch beleben könnten.»
Synergien zu nutzen und Kräfte zu bündeln seien ein Gewinn sowohl für den traditionellen Künstlermärit als auch für das Street Festival, ist Peter Frei, Präsident der Stadtvereinigung Langenthal (SVL), überzeugt. Nach dem Motto «klein aber fein» findet dieser Anlass in diesem Jahr am Samstag,
2. Juni, 9 bis 17 Uhr zum zehnten Mal statt; bei gutem Wetter in der Bahnhofstrasse/St. Urbanstrasse, bei Schlechtwetter in der Markthalle. 50 Aussteller bieten ein spannendes Kunstangebot an Malerei, Bildhauerei, Scherenschnitten, Fotografie, Skulpturen und mehr; 50 % von ihnen waren schon 2017 dabei. «Beide Anlässe bringen viele Leute; so ist es für alle eine Win-Win-Situation», hält Peter Frei fest.
Einhellig loben alle Beteiligten die Kooperation mit der Stadt Langenthal. Diese leiste viel Unterstützung, sowohl für den Künstlermärit als für das Street Festival. «Der Austausch mit dem Amt für öffentliche Sicherheit funktioniert einwandfrei. Dass die Stadt bewilligt hat, die Aussen-Bars am Street Festival bis um 3 Uhr geöffnet zu haben, freut uns ungemein», so Irene Ruckstuhl.
Die Begeisterung für das 3. Street Festival Langenthal ist hinter den Kulissen trotz grossem Aufwand offensichtlich: «Mein Dank geht an Irene Ruckstuhl, dass sie so etwas Tolles auf die Beine stellt. Wir werden jedenfalls Gas geben und freuen uns», sagt Thomas Widmer vom Loft5 als Vertreter der Innenstadt.
Von Liselotte Jost-Zürcher