«Vorher habe ich Cervenka nur im Fernsehen verfolgt»
Interview: Stefan Leuenberger im Gespräch mit Luca Christen, Verteidiger SC Langenthal – Der 22-jährige Huttwiler Luca Christen spielt gewohnt beim SC Langenthal in der zweithöchsten Liga. Am letzten Sonntag erhielt der Verteidiger mittels B-Lizenz die Chance, in der NLA im Dress der SCL Tigers aufzulaufen. Der «UE»-Sport fragte nach.
Eishockey · Völlig unerwartet kamen Sie am letzten Sonntag zu Ihrem allerersten richtigen NLA-Einsatz. Die SCL Tigers haben Sie im Spiel gegen Rapperswil (2:4) eingesetzt. Erzählen Sie.
Tatsächlich hatte ich vor vielen Jahren schon einmal als Elite-A-Junior bei den Young Tigers die Möglichkeit, ein paar wenige Einsätze in einem NLA-Spiel zu erleben. Dieser Einsatz nun war aber viel intensiver. Es war eine coole Erfahrung. Alles ist noch einmal grösser als in der zweithöchsten Schweizer Liga. Ich brauchte einige Momente, um ins Spiel reinzukommen. Dann ist es mir aber gut gelaufen. Ich bin zufrieden.
Im Schlussdrittel haben Sie eine Strafe kassiert.
Sie passierte in der defensiven Zone. Aber es ist natürlich nie gut, wenn man eine Strafe nehmen muss.
Wie war es, gegen Grössen wie Roman Cervenka, den Ligatopskorer und Weltmeister von 2010, zu fighten?
Es ist ganz speziell. Vorher habe ich ihn immer im Fernsehen verfolgt. Und auf einmal stehe ich mit ihm auf dem Eis. Es kam während dem Spiel zwischen uns zu einigen Duellen um die Scheibe.
Wie war der Tempounterschied im Vergleich zur NLB (Swiss League)?
Der war klar festzustellen. Gerade wenn die Ausländerlinie von Rapperswil auf dem Eis war, herrschte ein deutlicher Niveauunterschied zur Swiss League.
Haben Sie von Tigers-Coach Rikard Franzén ein Lob erhalten?
Er hat sich kurz Zeit genommen, um mit mir zu sprechen. Dabei hat er mir gesagt, dass er Freude an mir hatte.
Kommt es zu weiteren Einsätzen für die SCL Tigers mittels B-Lizenz?
Dies kommt ganz auf die Personalkonstellation bei den Tigers sowie auf meinen Spielplan bei Langenthal drauf an. Wenn es mich braucht, stehe ich gerne zur Verfügung. Schlussendlich entscheiden aber die Sportchefs der beiden Vereine.
Ihr grosses Ziel ist es, später fix in der NLA zu spielen.
Auf jeden Fall, ganz klar.
Sie stehen allerdings beim SC Langenthal in der NLB bis Ende der Saison 2022/23 unter Vertrag.
Dies stimmt. Ich habe den Vertrag so unterzeichnet. Allerdings habe ich für die Meisterschaft 2022/23 eine Ausstiegsklausel.
Damit ist eine vorzeitige Verpflichtung für die Saison 2021/22 bei einem NLA-Verein unmöglich.
Ganz genau. Ich sehe die kommende Saison aber nicht als ein verlorenes Jahr an. Ich fühle mich beim SC Langenthal sehr wohl, kenne alles genau. Und es tut mir gut, ein weiteres Jahr in der NLB zu spielen. Ich kann noch viel lernen.
Wie sehen Sie Ihren weiteren Karriereverlauf?
Natürlich erhoffe ich mir dann für die Saison 2022/23 eine Verpflichtung in der höchsten Spielklasse. Das Ausland ist momentan kein Thema.