• Kristina Kleeb und Michael Barmet brillierten mit ihrem Spiel auf dem Xylophon. · Bild: Barbara Heiniger

03.01.2018
Huttwil

«Was bleibt, ist die wunderbare Musik»

Das Neujahrskonzert der Stadtmusik Huttwil bot dem begeisterten Publikum unter dem Motto «Plattenspieler» ein abwechslungsreiches Programm. Als Solist zeigte Michael Barmet sein grandioses Können auf dem Xylophon, dem Vibraphon und dem Marimbaphon. Unter der kompetenten Leitung von Urs Heri erklangen weltberühmte Stücke.

 

Präsident Martin Sägesser begrüsste herzlich im Namen der Stadtmusik Huttwil, Gäste, Vertretungen, Delegationen, Behörden, «Freunde der Stadtmusik» und viele weitere Personen. Als kompetenter Moderator führte er ebenfalls informativ, kurzweilig und mit einer Prise Humor durchs Neujahrskonzert, mit welchem die Stadtmusik ihre Vielseitigkeit unter Beweis stellte. Vom bekannten Marsch über die Operette bis hin zum klassischen Ballett wurde alles geboten. Und das begeisterte Publikum bekam so seine «Lieblingsplatten» zu hören.

Klassische Neujahrskonzertmusik
Eröffnet wurde der Abend mit dem Stück «The Legend of Amaterasu» (Eric Swiggers). Als Göttin von Sonne und Licht ist «Amaterasu» eine Figur aus der japanischen Mythologie. Ihre Geschichte ist ebenso spannend wie kompliziert, dies zeigte sich bei den Herausforderungen für die Musikantinnen und Musikanten. Mit klassischer Neujahrskonzertmusik vom österreichischen Komponisten Franz von Suppé ging es weiter. Bei den Fanfaren in der bekannten Ouvertüre zur Operette «Leichte Kavallerie» sah das Publikum die Reiter auf ihren rassigen Pferden galoppieren. Die Ouvertüre war das Vortragsstück der Stadtmusik Huttwil am Emmentalischen Musiktag in Dürrenroth.

Meisterhafter Michael Barmet
 Im «Concerto for Marimba and Wind Orchestra» des französischen Komponisten Emmanuel Séjourné war als erster Höhepunkt der Solist Michael Barmet zu hören. Dabei kam wieder das Konzertmotto «Plattenspieler» zu tragen. Auf der Vorbühne waren die Platten-Instrumente Marimbaphon, Xylophon und Vibraphon aufgebaut. Diese bestehen aus unterschiedlich beschaffenen Klangplatten.
Der 1990 geborene Solist Michael Barmet versteht es meisterhaft, diese Instrumente zu spielen. Seine musikalische Grundausbildung begann bereits im Alter von sechs Jahren, und früh konnte er solistische Konzert- und Wettbewerbserfolge feiern. Er war Mitglied von Jugendorchestern wie der Nationalen Jugend Brass Band, dem Nationalen Jugendblasorchester und dem Schweizerischen Jugend-Sinfonieorchester. Michael Barmet studierte unter anderem bei Raphael Christen, Klaus Schwärzler (Soloschlagzeug), Rainer Seegers (Solopauker, Berliner Philharmoniker) und Thomas Dobler an der Zürcher Hochschule der Künste. Im Rahmen seiner Ausbildung erhielt er Unterricht von Keiko Abe, Leigh Howard Stevens, Benjamin Forster, Franz Bach und vielen mehr. Als Dirigent und Musiklehrer ist Michael Barmet in der ganzen Schweiz unterwegs. Er unterrichtet auch in der Musikschule und bei der Kadettenmusik Huttwil, so entstanden die Kontakte mit der Stadtmusik Huttwil. Das Marimbaphon von Yamaha ist 272 cm lang und 107 kg schwer und zwischen dem höchsten und tiefsten Ton liegt eine Distanz von rund 2,5 Meter, was eine echte Herausforderung für den Spielenden bedeutet.
Von Peter Iljitsch Tschaikowsky stammt das berühmte Ballett «Der Nussknacker». Aus der Nussknacker-Suite waren die drei bekannten Sätze «Trepak», «Tanz der Rohrflöten» und «Blumenwalzer» zu hören.

Von Wien nach Huttwil
«Auch wenn ein Traum vergeht, was bleibt, ist die wunderbare Musik», sagte Martin Sägesser. Der erste Konzertteil wurde mit einem Marsch abgeschlossen. Der Komponist Robert Stolz würdigte mit seinem Werk in den 1960er-Jahren die wichtige Arbeit der Vereinten Nationen. Bekannt wurde der «UNO-Marsch» einem grossen Publikum, als die Wiener Philharmoniker damit das Neujahrskonzert im Jahr 2016 eröffneten.
Von Wien kam der «Robert-Stolz-Marsch» bis nach Huttwil. So werden musikalische Leckerbissen nicht nur im grossen Saal vom Musikverein, sondern auch auf der Bühne im Städtlisaal serviert. Grosse Musikwerke sind dank aktiven Musizierenden auch in der Region zu hören
Mit dem Stück «Super Nova» (Hans-Joachim Rhinow) begann der zweite Konzertteil. Als Solist auf der Trompete brillierte Martin Nyffeler. Der Norwegische Komponist Tom Skjellum verarbeitete das traditionelle norwegische Volkslied «Fanitullen» auf spezielle Art. Darum wurde vom Klarinetten-Register der Stadtmusik Huttwil im Stück sehr viel verlangt. Ruhiger ging es mit «A Childhood Remembered» (Rossano Galante) weiter.
Geniale Solisten waren in «Triplets» vom Georg Hamilton Green (arr. Paul Brink) zu hören. Michael Barmet spielt nicht nur ein Xylophon-Solo, er bekam Unterstützung durch seine Musikschülerin Kristina Kleeb. Für das Mitglied der Stadtmusik Huttwil hatte er eine Vibraphon-Stimme dazu geschrieben und die beiden Musizierenden zeigten einen fantastischen Auftritt auf ihren Instrumenten. In «Trumpet Blues and Cantabile» (Harry James, arr. Hans Kolditz) gab es ein rassiges Solo für Trompete und Cornet. Martin Nyffeler, Corinne Frauenfelder, Urs Nyffeler, John Weber und Daniel Äschimann zeigten ihr Können grandios. Mit «Strike up the Band» (George Gershwin) war eine bekannte Musical- Melodie zu hören. Im letzten Konzertstück «A Tribute To Lionel» zeigte nochmals Solist Michael Barmet, wie gut er das Spielen auf dem Vibraphon beherrscht. Begeistert forderte das Publikum mit tosendem Applaus von den Musizierenden einige Zugaben, die gerne gewährt wurden.
Der grosse Dank von Martin Sägesser ging an alle, die sich für das Gelingen des Anlasses und zur Förderung der Musik einsetzten. Speziell erwähnte er den Dirigenten Urs Heri, der das Konzert zum zehnten Mal dirigierte. Das hörenswerte und geniale Neujahrkonzert der Stadtmusik Huttwil wird am kommenden Samstag, 6. Januar, nochmals aufgeführt. 

Gut zu wissen
Konzert der Stadtmusik Huttwil: Samstag, 6. Januar, um 20 Uhr im «Städtli»-Saal des Hotels Kleiner Prinz, Huttwil. Vorverkauf Bäckerei Birrer, Marktgasse 8, Huttwil, Telefon 062 962 10 78. Tombola und Musikbar. Weitere Infos: www.stadtmusik-huttwil.ch