Was für eine Bestätigung der Testresultate
Beim Auftakt in die Mountainbike-Saison 2021 versammelte sich die komplette Weltspitze in Nals im Südtirol. Der Leimiswiler Mathias Flückiger (32) bestätigte mit seinem Sieg im Eliterennen die wenige Tage zuvor in Magglingen erzielten Topergebnisse im Leistungstest.
Radsport · Der Leimiswiler Mountainbiker Mathias Flückiger scheint die Pandemie-Zeit gut genutzt zu haben. Dies zeigte sich im «Sportpanorama» im Schweizer Fernsehen am letzten Sonntagabend. Der 32-Jährige wurde sechs Wochen vor dem ersten Weltcuprennen (8. Mai in Albstadt)in Magglingen beim Leistungstest gefilmt. Und dieser verspricht viel. Die Idee dahinter: Auf dem eigenen Bike können während dem wettkampfmässigen Training auf der Rolle alle Daten gesammelt werden, welche zur Erstellung eines Stärke/Schwäche-Profils dienen. Der Athlet kann seine Trainings dementsprechend anpassen. Und dies scheint «Math» seit längerer Zeit perfekt umzusetzen. Zweimal jährlich finden die Tests statt. Letztmals 2019. Im Vorjahr fielen sie wegen der Pandemie aus. Die Rückkehr zu diesem Magglinger Leistungstest war für Matthias Flückiger ein grosser Erfolg. «Ich mache diese Tests nun bereits seit zehn Jahren. Es ist ein grosser Vorteil», sagt Flückiger.
So gute Ergebnisse wie nie zuvor
Die Entwicklung des Oberaargauers ist klar ersichtlich. Bei der Wettkampfsimultation auf dem Laufband Ende März 2021 übertrifft er die Vergleichswerte von 2019 deutlich. Flückiger schafft den neuen Bestwert mit einer weniger grossen Herzfrequenz als vor zwei Jahren. «Diese Tests sind aber brutal hart. Ich finde sie sogar härter als ein Rennen», meint Flückiger. Lohnen tun sie sich. Die Leistungswerte von Mathias Flückiger zeigen Bestleistungen auf allerhöchstem Niveau. Der Leimiswiler scheint so fit wie noch nie in seiner erfolgreichen Karriere. «Die Testergebnisse freuen mich sehr. Ich muss sie jetzt einfach in den Rennen umsetzen.»
Es dauerte nicht lange, bis der gebürtige Ochlenberger seine Form eindrücklich aufzeigte, obwohl er sich gewohnt beim Saisonstart eher schwer tut. Nicht dieses Jahr beim Auftakt am traditionelle Cross-Country-Rennen in Nals im Südtirol. Bei diesem seit 2001 stattfindenden Rennen war praktisch die ganze Weltelite am Start. Und mit Mathias Flückiger und dem Churer Nino Schurter zeigten sich zwei Schweizer von Anfang an in der Spitzengruppe. Die Strecke in Nals gilt als technisch anspruchsvoll und ist geprägt von einigen steilen Anstiegen. Der amtierende Vizeweltmeister aus Leimiswil zeigte am vergangenen Samstag eindrücklich auf, was der Leistungstest in Magglingen prophezeite. Mit viel Selbstvertrauen lancierte er auf der letzten der sechs Runden à 4,2 Kilometer den entscheidenen Angriff.
Konkurrenz blieb nur das Staunen
Die ganze Weltspitze konnte bloss zuschauen. Keiner der Verfolger konnte das hohe Tempo des leichtgewichtigen Schweizers mitgehen. So gewann Mathias Flückiger das Rennen in Italien vor der Mountainbike-Lichtgestalt Nino Schurter und Maxime Marotte aus Frankreich. «Ich hatte einen sehr guten Winter und konnte einen guten Formaufbau machen. Der Rennausgang zeigt mir deutlich: Ich habe wieder einen Schritt nach vorne gemacht», so «Math», der in Nals mit seinem vier Jahr älteren Bruder Lukas (58. Rang) ins Rennen ging. Auch der in Ufhusen lebende Marcel Guerrini (39. Rang) erkor Nals zum Saisonauftakt.
Auszug aus der Rangliste: Elite Männer (179 Klassierte): 1. Mathias Flückiger, Leimiswil, 1:23:38; 2. Nino Schurter, Chur, 1:23:42; 3. Maxime Marotte, Frankreich, 1:23:49; 4. Ondrej Cink, Tschechien, 1:23:49; 5. Filippo Colombo, Bironico, 1:24:06; 39. Marcel Guerrini, Ufhusen, 1:28:37; 58. Lukas Flückiger, Wynigen, 1:30:29.
Von Stefan Leuenberger