Was geht mit der verwaisten Baustelle?
Verkehrsteilnehmende, die regelmässig von Huttwil nach Rohrbach (oder in umgekehrter Richtung) unterwegs sind, mussten in den letzten Monaten an der Ampel, die auf der Langenthalstrasse den Verkehr regelt, unzählige Minuten mit Warten zubringen. Man fragt sich, warum auf der Baustelle nichts vorwärts geht.
Huttwil · Die Baustelle existiert bereits seit letztem Herbst. Und es ist offensichtlich, weshalb hier Bauabsperrungen aufgebaut wurden: Der Fussweg, der entlang der Hauptstrasse führt, ist teilweise in Richtung Langete abgerutscht. Und auch die Strasse sowie die seitlichen Mauern wurden unterspült. Eine Instandstellung ist unausweichlich.
Man fragt sich deshalb, warum auf dem besagten Streckenabschnitt seit Monaten keine Bauarbeiter mehr ausgemacht werden können. Die Baustelle ist seit längerer Zeit verwaist.
Kanton machte Untersuchungen
Der Grund dafür ist, dass der Kanton geologische und statische Untersuchungen machen musste, da die Strasse auf einer lockeren Dammaufschüttung liegt. Eine erste Sanierungsvariante hätte rund vier Millionen Franken gekostet und zu einer mehrmonatigen Vollsperrung der wichtigen Strasse geführt. Es wurden deshalb weitere Sanierungsmöglichkeiten geprüft. Für die aktuell geplante Lösung mit einer Sanierung des betroffenen Teilabschnitts von 25 Metern wird mit Kosten von rund 700 000 Franken gerechnet. Diese Abklärungen waren es also, die die Angelegenheit verzögert haben.
Ein Knackpunkt war in diesem Zusammenhang offenbar der Fussweg. Ein offener Punkt war nämlich die Frage, ob die Sanierung des Fussweges Sache des Kantons oder eben Sache der Gemeinde ist. Ein Verhandlungspunkt, der selbstredend Auswirkungen auf die zu tragenden Kosten hat. Gemäss den Richtlinien des Kantons ist ein Fussweg in diesem Bereich nicht zwingend notwendig und daher bei Bedarf durch die Gemeinde zu erstellen. Dieser Bedarf besteht. Zwar nicht in grossem Mass: Es sind nur wenige Liegenschaften, die in diesem Bereich ausgangs Huttwil in Richtung Rohrbach mit einem Fussweg verbunden werden müssen. Aber eben doch so, dass die Gemeinde einen Fussweg zur Verfügung stellen sollte.
Aufgrund der durchgeführten Zählungen der Benutzenden habe sich definitiv herausgestellt, dass die Sanierung des Trottoirs eine Gemeindeangelegenheit sei und diese daher die Kosten für die Sanierung durch den Kanton zu tragen habe, sagt André Schärer (FDP), im Gemeinderat für das Ressort Bau zuständig, auf Anfrage.
Unbeschädigte Teile bleiben
Im Sanierungskonzept des Kantons wurde der neue Fussweg kostengünstig in die Stützkonstruktion der Strasse integriert. Die unbeschädigten Teile des Fussweges bleiben unverändert. Anlässlich einer Besprechung am 10. Juli hat der Kanton die Gemeinde über diese Resultate informiert.
Das Sanierungsprojekt und den Gemeindeanteil für den Fussweg hat die Baukommission zusammen mit der Kommission für öffentliche Sicherheit an einer gemeinsamen Sitzung Anfang August zuhanden des Gemeinderates verabschiedet. Dieser behandelt das Geschäft an seiner Sitzung vom 21. August. Der Kanton will noch diesen Herbst die Strassen- und Fusswegsanierung an der Langenthalstrasse in Angriff nehmen.
Wartezeiten an der Ampel zwischen Huttwil und Rohrbach müssen Verkehrsteilnehmende also auch in den kommenden Wochen und Monaten vermutlich noch während längerer Zeit hinnehmen. Aber immerhin scheint jetzt langsam, aber sicher ein Ende dieses Bauprojektes in Sicht zu sein.
Von Patrick Jordi