• Christoph Baumann (Materialverwalter TV Huttwil) und Philipp Leuenberger (Materialverwalter Schule Huttwil) haben das Turnmaterial sortiert und in den neuen Geräteräumen der Turnhalle Dornacker fein säuberlich platziert. · Bild: Stefan Leuenberger

05.12.2016
Huttwil

Was lange währt, wird endlich gut

Das Sprichwort «Was lange währt, wird endlich gut» trifft auf die Sanierung der Turnhalle Dornacker zu. Jahrelang passierte nichts. Nun wurden die Geräteräume vergrössert, die Fassade saniert und der Eingangsbereich verbessert. Die Sanierung brachte der Schule und den Vereinen einen grossen Mehrnutzen: Das Turnmaterial wurde zusammengelegt und kann neu von allen genutzt werden.

Huttwil verfügt auf dem Campus Perspektiven über eine moderne Dreifach-Sporthalle. Das Schulturnen und viele Lektionen der Blumenstädter Sportvereine finden aber seit Jahrzehnten in der zentral in Huttwil gelegenen alten und viel kleineren Dornacker-Turnhalle statt. Nun ist die seit August laufende Sanierung der Turnhalle Dornacker abgeschlossen. In beiden übereinander gebauten Hallen wurden die Geräteräume massiv vergrössert, die Fassaden saniert und in der oberen Halle die Glausbausteine durch Klarsichtglas ersetzt. Ausserdem wurden Sicherheitsmängel be­hoben. Damit wurde endlich ein Projekt zu Ende gebracht, welches über
­viele Jahre hinweg zwar thematisiert wurde, vor der Realisierung dann aber schlichtweg immer wieder versandete. Pierre Zesiger, dem Huttwiler Gesamtschulleiter, ist es mitunter zu verdanken, dass es mit der Realisierung endlich klappte. Mit grossem Drive trieb er das Projekt seit 2014 voran.
«Der Schulterschluss zwischen der Schule und den Vereinen ist eine gros­se Errungenschaft», meint Huttwils Gemeinderätin Sandra Lambroia Groux bei der Besichtigung der Anlage am 1. Dezember. Bisher mussten alle Turnhallenbenutzer das benötigte Material in den verschiedenen Schränken und Geräteräumen zusammensuchen. Nun gibt es die viel bessere Lösung.

Gemeinsame Materialnutzung
Seit dem Umbau der beiden Geräteräume nutzen Schule und Vereine das Material gemeinsam. «Alle dürfen alles brauchen», erklärt Lambroia. «Der Turnverein Huttwil und die Schule Huttwil brachten je etwa gleichviel Material mit», informiert Philipp Leuenberger, Materialverwalter der Schule Huttwil. Gemeinsam mit Christoph Baumann, Materialverwalter des Turnvereins Huttwil, hat er das Zusammenfügen, Retablieren und Neuplatzieren des Materials vorgenommen. «Eine grosse Arbeit», lobt Zesiger. Alle Turngeräte und das Material wurden gleichmässig auf beide Geräteräume verteilt. Bei der sinnvollen Anordnung half die erfahrene Sport- und Gerätefirma Alder Eisenhut mit. «Das gesamte Material ist nun im Geräteraum vorhanden, muss nicht mehr im ganzen Gebäude mühsam zusammengetragen werden. Eine gros­se Erleichterung für die Leiter», sagt Baumann. Für alle Turnhallennutzer hat die Materialzusammenlegung einen grossen Vorteil, denn es können vielseitigere Lektionen angeboten werden. Das Kleinmaterial wurde in beiden Geräteräumen hinter abschliessbare Käfige platziert. «Alle Kisten sind genau angeschrieben. Ausserdem zeigen Fotos, wie das Material verräumt werden soll», meint Leuenberger. Das oberste Gebot der beiden Materialverwalter war spürbar: Alle Nutzer sollten sich an die Ordnung halten, damit die Freude über die Materialvielfalt lange anhält.

Dankeschön an Anton Rauch
Die Schule, der Turnverein und die Kadetten sind die mit Abstand grössten Nutzer der beiden Kleinturnhallen im Dornacker. Sie teilen sich fortan auch die Materialkosten bei Neuanschaffungen oder Reparaturen. Dies wiederum ist keine Freikarte für alle anderen Vereine, welche die Turnhalle Dornacker und damit auch das frei zugängliche Material ebenfalls nutzen. Bei unsorgfältiger Verwendung des Materials wird der verantwortliche Verein zur Kasse gebeten. «Toni Rauch gebührt ein grosses Dankeschön. Er hat ermöglicht, was wir jetzt haben», bedankt sich Pierre Zesiger vor versammelter Lehrerschaft und Vereinsdelegationen. Der Bauleiter und Werkhofchef nennt sein Highlight des Umbaus: «Die Glasfassade in der oberen Halle war eine grosse Herausforderung. Sie sieht ästhetisch aus, ist gut gelungen.» Gelobt wurden an der Begehung auch Gemeinderat Hans Mathys (Vorsteher Bau) sowie das Abwarte-Ehepaar Therese und Hans-Rudolf Bühler, welche just an diesem Tag das 23. Abwartejahr in Angriff nahmen.

Es fehlt noch der Tartanplatz
Noch sind nicht alle Arbeiten in der Sportanlage Dornacker abgeschlossen. Bis Ende Januar wird im Eingangsbereich eine grosse Infowand errichtet. Bis zu diesem Zeitpunkt ist auch die automatische Schiebetüre mit der neuen elektronischen Schliessanlage fertig. Dann wird auch das ewige Problem der Schlüsselfragen gelöst sein. Die letzte Etappe des 1,1 Millionen teuren Geschäfts bildet im Frühling die Anlegung eines Kunststoffbelages auf dem Aussenhartplatz. «Dieser Allwetterplatz wird bis Ende Mai fertig sein», verspricht Anton Rauch. Die 1957 gebaute Turnhalle Dornacker kann nach dieser Sanierung die nächsten 20 Jahre in Betrieb bleiben. Dann wird wohl das Grossprojekt im Raum Oberdorf unumgänglich und deshalb eine frühzeitige Planung sinnvoll sein.

Von Stefan Leuenberger