Weihnachtsmarkt mit getrennten Sektoren?
Noch sind bei der Durchführung des Huttwiler Weihnachtsmarkt viele Fragen offen, doch das OK hat bereits einen Grundsatzentscheid gefällt: Er soll dieses Jahr wieder stattfinden. Mit abgespeckten Rahmenprogramm und strikte abgetrennten Sektoren für den Food- und Eventbereich.
Claudia Steffen im Interview mit Heidi Bärtschi, Ressortleiterin Themenmärkte Huttwil und OK Präsidentin des Weihnachtsmarktes.
Heidi Bärtschi, Sie hatten letzten Dienstag Sitzung mit dem OK des Weihnachtsmarktes. Wie war die Stimmung?
Heidi Bärtschi: Die Stimmung war sehr positiv. Für uns war seit der ersten Sitzung dieses Jahres immer klar,
dass wir den Weihnachtsmarkt möglichst durchführen möchten. Allerdings wollten wir dafür auch nicht
auf ein anderes Datum ausweichen oder den Standort anders wählen müssen. So, wie wir es jetzt geplant haben, sind wir aber optimistisch zuversichtlich, dass es einen schönen Weihnachtsmarkt geben wird.
Willisau und andere Orte haben ihren Weihnachtsmarkt abgesagt. Sind Sie mutiger als die anderen?
Mutiger sicherlich nicht. Aber wir haben uns lange darüber Gedanken gemacht, was, wie und wo umgesetzt werden kann. Wir haben uns für eine Durchführung entschieden und sind überzeugt, dass die Umsetzung nach unserer Planung gut gelingt.
Was für Änderungen wird es geben?
Mit den gegenwärtigen Auflagen und der Zertifikatspflicht sind wir gezwungen, den Weihnachtsmarkt in zwei Sektoren zu unterteilen: Ein Bereich Markt und ein Bereich Food und Event. Dies hat zur Folge, dass der Bereich mit Essen und Getränken abgesperrt wird und ein Zutritt nur mit Zertifikat möglich sein wird. Die Raclette-Stube wird in den Städtlisaal im Hotel Kleiner Prinz verlegt. Auch dort wird ein Betreten nur mit Zertifikat möglich sein.
Wer einen Glühwein will, muss also ein Zertifikat vorweisen?
So ist es. Man will damit grosse Menschenansammlungen vor den Konsumständen am Markt verhindern und die Kontrolle behalten. Uns ist bewusst, dass dies auch zur Folge hat, dass ein über den Markt schlendern und hie und da etwas naschen und probieren, so verhindert wird. Aber die Besucher müssen trotzdem nicht darauf verzichten. Im Sektor Food und Event wird selbstverständlich alles an weihnachtlichen Schleckereien und auch der begehrte Glühwein angeboten.
Wo ist der Food- und Event-Sektor geplant?
Einen Teil des Brunnenplatzes sowie die zwei Strassen ab dem Brunnenplatz Richtung Luzern sollen dafür genutzt und abgetrennt werden. Es wird aber zu jeder Zeit gewährleistet sein, dass die Anwohner und Geschäfte Zugang haben zu ihren Räumlichkeiten und Wohnungen.
Wie sieht es mit dem Rahmenprogramm aus?
Wir werden in diesem Jahr das Rahmenprogramm möglichst runterfahren. Eine Hauptbühne ist leider nicht umsetzbar. Die Krippenausstellung wird wieder stattfinden. Das Kerzenziehen ist aktuell noch in Abklärung. Offiziell abgesagt haben wir die Sprechstunde beim Samichlaus, was natürlich sehr schade ist, vor allem für die Kinder. Allenfalls wird ein «Chlous» frei über den Markt schlendern. Die Konzerte werden in diesem Jahr in der Kirche stattfinden und im Eventbereich könnten wir uns vorstellen, stimmungsvolle Weihnachtsmusik aus den Lautsprechern erklingen zu lassen.
Sieht so aus, als ob noch lange nicht fertig geplant ist?
Das ist richtig. Wir müssen zurzeit flexibel bleiben und auch kurzfristig reagieren können. Deshalb wird es in diesem Jahr auch kein Rahmenprogrammführer in Form des altbekannten «Büchleins» geben, sondern ein einfacher Prospekt mit Eckdaten und dem Verweis auf unsere Webseite www.pro-regio.ch, um das aktuelle Rahmenprogramm einzusehen.
Rechnen Sie mit Absagen der Standbetreiber?
Wir müssen in den nächsten Tagen die Akzeptanz unter den Marktbetreibern noch herausspüren. Generell sind wir aber zuversichtlich, dass viele Betreiber sich freuen, dass wir den Markt überhaupt durchführen. Es wäre viel einfacher gewesen, den Weihnachtsmarkt abzusagen. Aber wir stellen uns der Herausforderung und hoffen natürlich auch auf die behördliche Bewilligung mit unserem Schutzkonzept.
Haben Sie genügend Helfer?
Die Helfer sind generell in allen Vereinen knapp. Vielleicht gab es solche, die die letzten Jahre gesagt haben: Ein Jahr helfe ich nun noch, und diese ziehen jetzt erst recht den Schlussstrich. Das Vereinsleben ist in diesen Zeiten schwierig. Klar ist, wir werden sicherlich mehr Helfer benötigen als die letzten Jahre, damit wir die Massnahmen umsetzen können. Dazu laden wir jeden ein, der gerne etwas beitragen möchte, sich bei der ProRegio zu melden.
Wird es eine Testmöglichkeit vor Ort geben?
Wir haben uns dagegen entschieden. Bei einer solchen Teststation würden hohe Kosten und viel Aufwand auf uns zukommen. Und die Frage, ob die Tests bis dahin kostenpflichtig sein werden, scheint noch unklar zu sein. Auf jeden Fall wäre dies für uns und unsere Helfer nicht auch noch zusätzlich zu stemmen.
Was wünschen Sie sich für den Weihnachtsmarkt 2021 in Huttwil?
Wir hoffen, dass alles so durchgeführt werden kann, wie wir das planen. Und dass die Besucherinnen und Besucher diese flexiblen Anpassungen annehmen und an unseren schönen Weihnachtsmarkt kommen werden. Wir freuen uns bereits jetzt darauf, wenn der Weihnachtmarkt wieder eröffnet werden kann.