• Auch das traditionelle Haslibrunnen-Fest wird in diesem Jahr wieder im Programm des Alterszentrums Haslibrunnen stehen. Dazu kommen diverse weitere öffentliche Anlässe und interessante Referate. · Archivbild: zvg

03.04.2017
Langenthal

«Wir sind ein offenes Haus»

Ein kürzlich gegründeter Verein will den Bekanntheitsgrad das Alterszentrum Haslibrunnen stärken. Dies soll durch mehr Öffentlichkeitsarbeit und vor allem durch den Ausbau von Kontakten zwischen dem Alterszentrum und der Bevölkerung geschehen. Bereits steht ein vielfältiges Jahresprogramm, welches Freude bereiten, aufklären und die Kontakte zwischen allen Generationen fördern soll.

«Die Öffentlichkeitsarbeit ist nicht unser Kerngeschäft, aber sie ist eminent wichtig für unseren Betrieb», stellt Hansjörg Lüthi, Geschäftsführer des Alterszentrums Haslibrunnen, Langenthal, im Gespräch mit dem «Unter-Emmentaler» fest. Zwar sei das Haus sehr offen und besitze einige sehr schöne Traditionen, welche Kontakte zu jüngeren und älteren Menschen bringen würden.
Doch sei es der Wunsch, noch mehr solche Kontakte herzustellen und sich gezielt an die mittlere und jüngere Generation zu wenden. «Noch immer ist das Thema ‹Altersheim› vielfach ein Tabu; man vermeidet es, davon zu sprechen.» Wenn die Beziehungen jedoch vorher gefördert und verstärkt würden, könne die Schwellenangst abgebaut werden, ist Hansjörg Lüthi überzeugt. Mit der Gründung des Vereins Hasli-brunnen hat das Alterszentrum nun eine glückliche Lösung gefunden, um die verstärkte Öffnung nach aussen durch Menschen wahrzunehmen, die fest mit der Institution und der Wahrung deren Interessen verbunden sind. So setzt sich der Vorstand vor allem aus Mitgliedern des Verwaltungsrats zusammen und wird durch den VR-Präsidenten Thomas Rufener präsidiert.

Vielfältiges Jahresprogramm
Der noch sehr junge Verein, der in diesem Frühjahr offiziell seine Tätigkeit aufgenommen hat, hat inzwischen schon konzentriert ein vielfältiges Jahresprogramm zusammengestellt. Dieses nimmt die traditionellen und beliebten Tätigkeiten wie den Haldeli-Märit (Samstag, 8. April, 10 bis 16 Uhr an der Haldenstrasse 32, Langenthal), den Haslibrunnen-Brunch, das Haslibrunnenfest und im Herbst das Lichterfest auf. Es ist aber zusätzlich mit spannenden Vorträgen und Events bereichert.
Bereits nächste Woche, am Dienstagabend, 4. April, findet zum Thema «Ehe- und Erbvertrag sowie Testament» ein Referat des Rechtsanwalts und Notars Oliver Gafner, Bracher & Partner, Langenthal, statt. Eine Thematik, die insbesondere die mittlere Generation beschäftigt oder beschäftigen sollte, so der Geschäftsführer.
Brennend sind auch immer wieder die Fragen rund um Demenz. «Keine Angst vor der Demenz» gilt damit dem nächsten solchen Anlass am 22. Juni. Dr. med. Paul Hartmann, Leitender Arzt der Alterspsychiatrie SRO Langenthal, wird dabei aufzeigen, dass ein Leben mit Demenz trotz der Krankheit lebenswert sein kann.  Der November-Anlass im Rahmen der Vortragsreihe wird vom bekannten Arzt und einstigen Chefarzt der REHAB Basel, Mark Mäder, zum Thema «Zeit» gehalten.
Der Verein Haslibrunnen tritt als Gönnervereinigung auf. Dabei gehe es nicht etwa um Foundrising, sondern vielmehr darum, den Bekanntheitsgrad des «Haslibrunnen» zu steigern, hält Hansjörg Lüthi fest.  Diese Aufgabe soll gezielt angegangen, gleichzeitig jedoch auf möglichst viele Schultern verteilt werden. «Es freut mich sehr und ich bin überwältigt, dass unser Aufruf Beachtung gefunden hat. Inzwischen zählt der Verein schon über 50 Personen, die sich engagieren wollen.» Dies biete auch eine gute Voraussetzung, damit das Alterszentrum vermehrt als inhaltlicher Ansprechspartner wahrgenommen werde. «Wir sind mit Fragen rund um das älter Werden vertraut und vermitteln unser Wissen gerne weiter.»
Die Haslibrunnen AG wird die Verstärkung von aussen brauchen können. Sie hat in den nächsten Jahren Gros-ses vor. Die heutige Liegenschaft platzt von der Kapazität her aus allen Nähten. «Die Warteliste ist lang und ist ein Dauerproblem. Das ist nicht nur für die betroffenen Menschen tragisch, sondern schadet auch unserem Image, wenn wir oft längere Zeit niemanden neu aufnehmen können», so Hansjörg Lüthi.
Im «Haslibrunnen» wohnen aktuell 53 Bewohnerinnen und Bewohner, 19 weitere leben in der externen Pflegewohngruppe an der Haldenstrasse 32.

Erweiterung geplant
Es ist ein grösserer Neubau geplant, der auch über eine Demenz-Abteilung und eine Palliativ-Pflegestation verfügen wird. Das Vorhaben erfordert den vollständigen Rückbau der bestehenden Liegenschaft.
Der Masterplan sieht vor, dass der Neubau 2021 bezogen werden kann. Von der bernischen Gesundheits- und Fürsorgedirektion (GEF) sind insgesamt 152 Plätze bewilligt.

Infos
www.haslibrunnen.ch

Von Liselotte Jost-Zürcher