«Wir wollen gemeinsam viel erreichen»
Seit dem 1. September arbeitet die Rohrbacherin Barbara Brand als stellvertretende Geschäftsführerin in der Region Oberaargau. An ihrer neuen Arbeit schätzt sie vor allem die Vielseitigkeit ihrer Aufgaben und die Teamarbeit.
«Wir alle haben viel Elan und wollen zusammen etwas erreichen.» Dass dies nicht ein Gemeinplatz ist, spürt man im Gespräch mit Barbara Brand. Die 37-Jährige gehört seit dem 1. September als stellvertretende Geschäftsführerin zum Team der Region Oberaargau. Sie sei zwar erst kurz dabei, es fühle sich aber schon viel länger an, findet sie. «Seit ich hier arbeite, identifiziere ich mich stärker mit der Region», hält sie fest. Eigene Ressorts hat sie nicht. «Wir wollen alle alles machen, damit wir breit aufgestellt sind. Das ist viel spannender», sagt sie zu diesem Arbeitsmodell.
In Dürrenroth aufgewachsen
Barbara Brand ist in Dürrenroth aufgewachsen und wohnt nun nach mehreren Zwischenstationen im Raum Oberaargau mit ihrem Mann und den beiden Buben, 3 Jahre und 9 Monate alt, in einem Eigenheim in Rohrbach. Nach der obligatorischen Schulzeit absolvierte sie eine kaufmännische Ausbildung, die sie mit der Berufsmaturität und der höheren Fachschule für Wirtschaft ergänzte. «Meine letzte Anstellung bei der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern im Bereich Hochschul-Controlling hat mich zehn Jahre lang ausgefüllt», erklärt sie. «Der lange Arbeitsweg von zwei Stunden pro Tag und die damit verbundene Distanz zur Familie hat mich trotzdem dazu bewogen, mich beruflich neu zu orientieren.» Beide Elternteile arbeiten heute Teilzeit, Barbara Brand 70 Prozent, ihr Partner 80 Prozent. «Den Alltag gemeinsam mitzutragen ist für uns beide schön», hält sie fest.
Die Gemeinden unterstützen
Es habe Vor- und Nachteile, dass sie vorher in Bern gearbeitet habe, findet Barbara Brand. «Ich brauche mehr Einarbeitungszeit, bin jedoch unbelasteter.» Aber schon jetzt merke sie, wie nah ihr der Oberaargau eigentlich wieder sei. Nicht zuletzt deshalb ist sie überzeugt, dass alle Gemeinden zusammen etwas erreichen können. «Wir müssen sie besser darauf aufmerksam machen, wie sie von unserem Verein profitieren können.» Da sei zum Beispiel die Möglichkeit, mit Projekten zu kantonalen Fördergeldern zu kommen. Aber auch Themen wie Landwirtschaft, Freizeit und Kulturförderung gehören dazu, ebenso wie Raumplanung und Energieberatung. «Ein Projekt kurz vor dem Abschluss ist die Regionalbibliothek Oberaargau mit Langenthal sowie neu Herzogenbuchsee und Huttwil», nennt sie das aktuellste Beispiel.
Teamarbeit auf der ganzen Linie
Diese Vielfältigkeit besser aufzuzeigen ist denn unter anderem das erklärte Ziel des Vorstandes und der Geschäftsstelle der Region Oberaargau. «Die Geschäftsführerin Silvia Jäger und die Präsidentin Sybille Schönmann sind aktuell daran, sich in den Gemeinden vorzustellen und gleichzeitig deren Bedürfnisse und Erwartungen kennenzulernen. Schliesslich finanziert sich der Verein Region Oberaargau mit Gemeindegeldern. Also müssen die Gemeinden auch möglichst viel von uns profitieren», hält sie fest. Das neue Team im Vorstand und der Geschäftsleitung ist nun daran, eine neue Strategie sowie Leitziele zu erarbeiten und aufzustellen. «Auch das ist ein schönes Miteinander», schwärmt Barbara Brand, die vor allem die Vielseitigkeit und immer wieder die Teamarbeit innerhalb der Geschäftsstelle wie auch mit dem Vorstand hervorhebt. Dass die breitere Teamarbeit auf den Umstand zurückzuführen ist, dass an der Spitze des Vorstandes wie auch in der Geschäftsstelle Frauen sind, glaubt Barbara Brand nicht. Das habe eher mit der Philosophie zu tun. «Gemeinsam wollen wir die Region gegen innen wie gegen aussen stärken und dafür sorgen, dass wir nicht nur im Bereich Freizeit, sondern auch als Wirtschaftsstandort wahrgenommen werden», erklärt sie.
Gesamtheitliche Betrachtung
Die Region Oberaargau fördert nach dem Prinzip der gesamtheitlichen Betrachtungsweise die regionale Entwicklung in den Bereichen Raumordnung und Volkswirtschaft. Dabei sollen die charakteristischen Werte und Qualitäten der Region als Kapital für künftige Bedürfnisse und Herausforderungen eingesetzt werden. Wohnen, Arbeiten und Freizeit werden als Dreiklang verstanden, bei dem jeder der drei Bereiche auf die anderen nachhaltig abgestimmt ist. Der Verein Region Oberaargau umfasst neben den 47 Einwohnergemeinden 23 regionale Mitgliedsorganisationen. Im Auftrag der 44 Gemeinden des Bernischen Verwaltungskreises Oberaargau übt er zudem die Geschäftsführung des rechtlich eigenständigen Gemeindever-bandes Kulturförderung Region Ober-aargau aus.
Von Irmgard Bayard