«Wohn, Kunst, Werk»: Die WGH Huttwil feiert
Die Wohn- und Gewerbegenossenschaft Huttwil feierte vergangenen Samstag ihr 25-Jahr-Jubiläum. Eine Ausstellung und offene Türen gaben einen Einblick in das Leben und Wirken der Genossenschaft und der Bewohner.
Etwas versteckt hinter Otto’s Warenposten liegt das Fabrik- und Wohngebäude der WGH Huttwil. In der alten Fabrikstruktur, in der ursprünglich durch die Firma Aebi & Cie. AG hochwertige Möbel hergestellt wurden, befinden sich heute sieben Ateliers und Gewerbebetriebe. Darunter das Malergeschäft von Thomas Burkhalter, die Grafik-Designerin Sabine Pfister und der Grafik-Designer Adrian Wüthrich, die Fiechter & Lüthi Gmbh, die Colora Seta AG, Hand und Kopfwerk von Peter Kuert, die Schreinerei Schär und die Grabmale und Skulpturen von Ueli Hausmann.
Die dazugehörigen 17 unterschiedlichen Wohnungen verfügen über grosse Wohnflächen und werden durch eine gemeinsam nutzbare 200 Quadratmeter grosse Dachterrasse, einem Spielplatz, einer Feuerstelle und einer Petanque-Bahn ergänzt.
Die Fabrik als Zuhause
Anlässlich ihres Jubiläums öffneten die Gewerbler und Bewohner letzten Samstag ihre Türen. Einer der Gründer, Bruno Huber, eröffnete den Anlass, zu dem viele ortsansässige Besucher erschienen. Er erzählte von den anfänglichen Schwierigkeiten und dem entstehen der Genossenschaft. Ganz nach dem Motto: «Wer etwas will, muss es auch ermöglichen», meinte er: «Wir waren immer überzeugt von der Form einer Genossenschaft und sind es noch heute.»
Stolz erzählte er, dass es trotz stattlichen 17 Wohnungen keinen Waschplan benötige – auch keinen Abwart. «Wir alle lieben unsere Fabrik und unser Zuhause. Wir kümmern uns alle gerne darum und helfen einander.» Die Bedürfnisse der Gewerbler und der Bewohner unter einen Hut zu bringen sei nicht immer einfach. Und doch werden stets Lösungen gefunden. «Als Inspiration dient uns dazu das Zitat von Rudolf Steiner: ‹Heilsam ist nur, wenn im Spiegel der Menschenseele sich bildet die ganze Gemeinschaft und in der Gemeinschaft lebet der Einzelseele Kraft.› », betont Bruno Huber.
Nach dem Eröffnungsapéro konnten sich die Gäste auf einen Rundgang durch das Fabrikgebäude begeben und die Kunstausstellung der vier Künstler bewundern. Faszinierend war dabei die riesige Knopfausstellung, die überall in den Gängen aufgehängt war. Weiter gab es Bilder, Skulpturen und Leuchten zu bestaunen. Später wurde der Innenhof der Wohn- und Gewerbegenossenschaft Huttwil zum Klangkörper für Werner Hasler & Carlo Niederhauser. Mit akustischen Instrumenten und Live-Elektronik, brachten sie die Besucher für kurze Zeit in eine mystisch, klangvolle Welt.
Nebst einer exklusiven Führung durch die Colora Seta AG, wurde noch die zuvor von den kleinen Besuchern bemalte Umbul-Umbul-Fahne gewürdigt und am späteren Abend verwöhnte Christof Fankhauser die Gäste wiederum musikalisch mit seiner Chor-Improvisation. Die Kunstausstellung bleibt noch bis zum 21. September geöffnet.
Von Claudia Steffen