«Würde Sieg auch einem Aussenseiter gönnen»
Interview: Stefan Leuenberger im Gespräch mit Heinz Wüthrich, OK-Präsident Oberaargauische Schwingfeste Huttwil – Kurz vor dem grossen Schwingwochenende in Huttwil nimmt OK-Präsident Heinz Wüthrich Stellung.
Schwingen · Werden am Samstag über 5000 Zuschauer das Huttwiler Schwingspektakel vor Ort verfolgen?
Derzeit sind noch 300 Tribünen- und 400 Rasenplätze verfügbar. Für insgesamt 5300 Zuschauer hat es Plätze. Weil uns das Wetter gut gesinnt scheint, hoffe ich auf einen guten Finish im Ticketverkauf und einen guten Verkauf an der Tageskasse. Ich bin guter Dinge, dass 5000 Zuschauer vor Ort sein werden.
Wieviele Zuschauer sind notwendig, damit der Organisator schwarze Zahlen schreibt?
Wenn 5000 Zuschauer kommen, schreiben wir sicher schwarze Zahlen. Allerdings spielen für das Resultat auch andere Einnahmen eine wichtige Rolle. So kann beispielsweise der Ertrag aus der Festwirtschaft stark variieren.
Am Muttertag begannen die Aufbauarbeiten. Läuft alles nach Plan?
Wir liegen deutlich vor dem Zeitplan. Alles läuft wunschgemäss. Trotzdem sind täglich noch viele kleine Arbeiten zu erledigen.
Verläuft die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen des Campus Perspektiven gut?
Wir haben ein sehr gutes Einvernehmen. Die Zusammenarbeit ist sehr angenehm. Der Rasen ist tadellos, obwohl etliche Staplerfahrten notwendig waren.
So gibt es für Sie keinen Grund, nervös zu werden?
Wirklich nicht, nein. Ich habe ein ausgezeichnet arbeitendes OK im Rücken. Kurz etwas in Atem kam ich, als die Helfereinsätze verschickt wurden und doch etliche fix eingeteilte Vereine mit Rochaden oder Absagen antworteten. Mittlerweile sind aber alle Einsätze bestückt. Sogar in der heiklen Zeit am Samstagmittag stehen uns genügend motivierte Leute zur Verfügung.
Am Montag kam es zu einem kleinen Zwischenfall. Ein Gabelstapelfahrer fuhr in den Wassergraben der Rundbahn. Ist er wohlauf?
Der Fahrer war in ärztlicher Behandlung. Ausser einer leichten Hirnerschütterung hat er glücklicherweise keine Schäden davongetragen.
Mit wieviel Publikum rechnen Sie am Oberaargauischen Jungschwingertag, der am Pfingstmontag ebenfalls in der Schwarzenbacher Schwingarena ausgetragen wird?
Der Nachwuchs ist uns sehr wichtig. Er ist die Zukunft des Schwingsports. Umso mehr knien wir uns rein, dass auch der Montag ein ausgezeichneter Anlass wird. Es wäre schön, wenn diesen 1000 Leute besuchen würden.
Stucki Christian heisst der aktuell beste Schwinger des Landes. Er wird am Samstag leider fehlen.
OK-Vizepräsident Johann Günter stand in Kontakt mit Christian Stucki. Das «Mittelländische», «Emmentalische» und «Oberländische» finden für uns leider zu nahe aufeinander statt. Jeder Schwinger stellt sich sein persönliches Programm zusammen. Stucki entschied sich schliesslich gegen einen Start am «Oberaargauischen». Er trat am «Mittelländischen» und am «Emmentalischen» an.
Schwingerkönig Sempach Matthias fällt wegen einem Bandscheibenvorfall drei bis vier Wochen aus. Wie schlimm ist es für das Fest, dass auch der Oberaargauer Schwingerkönig – der vierfache Sieger der fünf letzten Austragungen – nicht am «Oberaargauischen» antreten kann?
Dies ist wirklich nicht ideal. Wir haben immer gehofft, dass er bei uns antritt. Sempach war auch angemeldet. Nun verlieren wir ein Zugpferd, welches in der Endphase sicher noch ein paar Ticketverkäufe gesichert hätte. Aber Verletzungen gehören zum Sport. Wir wünschen Sempach auf jeden Fall gute Besserung.
Der aktuelle Schwingerkönig Glarner Matthias gibt am Pfingstmontag am Interlakner Regionalfest nach 330 Tagen Absenz sein Sägemehl-Comeback. Hätte dieses nicht auch am Samstag in Huttwil erfolgen können?
Wir standen mit Matthias Glarner per WhatsApp in Kontakt. Schlussendlich enschied er sich, sein Comeback in der Heimat an einem kleineren Fest zu geben.
Viele Siegkandidaten fehlen. Wer gewinnt Ihrer Meinung nach Muni Rendito?
Matthias Aeschbacher hat zuletzt gezeigt, dass er ein heisser Kandidat ist. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn er es schaffen würde. Ich würde den Sieg aber auch einem Aussenseiter gönnen. Einem Schwinger, der es noch nicht ganz nach vorne geschafft hat. Wie beispielsweise der Leimiswiler Simon Röthlisberger.
Was tun Sie am Pfingstmontag-Abend?
Nach zweieinhalbjähriger Vorarbeit und dem Festwochenende ganz bestimmt durchatmen. Anschliessend wird zum Abbau übergeleitet. Dann werde ich mich bestimmt wieder etwas in ruhigeres Gewässer begeben.