• Mathias und Karin Inauen-Schaerer begeisterten in der reformierten Kirche Huttwil mit Musik und Gesang. · Bild: zvg

04.12.2017
Huttwil

Zauberhaftes Panflötenkonzert in der Kirche

Nicht die gewaltigen, den Raum füllenden Klänge waren es, welche die Konzertbesucher in der reformierten Kirche Huttwil bezauberten, es waren feine Töne auf Panflöte und Piano. Das Duo «PanTastico» gab ein wahrhaft himmlisches Konzert im Rahmen des Wiehnachtsmärits Huttwil.

Draussen ist es kalt, bitterkalt, an diesem Samstagabend am Huttwiler Wiehnachtsmärit. Die ersten Konzertbesucherinnen und -besucher finden beizeiten den Weg in die reformierte Kirche Huttwil – froh, der Kälte zu entfliehen. Die Stimmung in der Kirche ist eine ganz besondere. Bereits kurz vor Konzertbeginn fällt einem die Ruhe auf – ganz anders als sonst in gefüllten Sitzreihen. Mit feinen, zauberhaften Tönen beginnt dann auch das Konzert. Karin Inauen-Schaerer auf der Panflöte und Ehemann Mathias am Piano spielen meisterhaft aus der berühmten Filmmusik des Wintermärchens «Drei Nüsse für Aschenbrödel». Panflöte und Piano harmonieren zusammen.

Gemeinsam unterwegs
Karin und Mathias Inauen sind seit 15 Jahren als Duo «PanTastico» gemeinsam musikalisch unterwegs. Daraus sei mehr entstanden, seit fünf Jahren seien sie verheiratet, erzählt Mathias Inauen. Die beiden leben im Luzerner Seetal, in Hochdorf. Kennengelernt hätten sie sich beim Internationalen Panflötenfestival in Arosa, verrät der Musiker. Er studierte Kirchenmusik und ist heute als Organist und Dirigent tätig. Dass beide leidenschaftlich gerne musizieren, das bezeugen sie auch im Ohrwurm «Der einsame Hirte» von James Last, dem bekanntesten Stück für Panflöte überhaupt. Mit viel Gefühl und richtiggehend feierlich spielt das Duo das alte französische Weihnachtslied «Noël».

Orchester braucht es nicht
Mit einer kleinen, feinen Kostprobe aus ihrem breiten musikalischen Repertoire berühren Karin und Mathias Inauen die Konzertbesucher in der Huttwiler Kirche. Die schöne Musik zaubert in manches Gesicht ein entspanntes, glückliches Lächeln und beweist, dass ein grosses Konzert nicht zwingend ein grosses Orchester braucht. Im rumänischen Volkslied «Romania Romana» tönen Piano und Panflöte zwischendurch auch mal rasant mit viel «Pfupf». Rumänische Folklore gehöre zur Panflöte wie das Salz zum Pfeffer, sagt Mathias Inauen. Auch Klassik ist möglich: Für die wunderbare Arie «Nessun dorma» aus Puccinis Oper «Turandot» hat Karin Inauen extra eine ganz besondere Panflöte mitgebracht, nämlich eine aus reinem Glas. Leidenschaftlich spielt das Duo die herzzerreissende Melodie; das Publikum lauscht gerne der herrlichen Musik. Die Panflöte besteht aus einer Reihe Röhrchen, mit denen verschiedene Töne erzeugt werden können. Karin Inauen ist eine passionierte Panflötenspielerin. Sie hat ein Lehrdiplom für Panflöte und unterrichtet an der eigenen Panflötenschule und an verschiedenen Musikschulen. Seit ihrem neunten Lebensjahr spielt sie das Instrument. «Mir gefällt der Klang und die Vielseitigkeit sehr gut», sagt sie. Von Folklore über Popballaden bis zur Klassik – mit der Panflöte lassen sich fast alle Stilrichtungen spielen. «Wenn man sie sieht, denkt man vielleicht, das sind ja nur ein paar Röhrchen – aber man kann erstaunlich viel damit machen», schwärmt sie. Die Panflöten sind meistens aus Bambus oder eben sogar aus Glas.

Konzert der Extraklasse
Im weiteren Konzertprogramm stimmen die Musikerin und der Musiker feierlich auf Weihnachten ein: Sie verzaubern das Publikum mit vertrauten, himmlischen Melodien wie «Süsser die Glocken nie klingen», «Oh Tannenbaum» oder «Alle Jahre wieder». Und als krönenden Abschluss interpretiert das Duo meisterhaft «Es werde Licht» – ein besinnliches, krafvolles Weihnachtslied aus dem Weihnachtsalbum von Udo Jürgens. Darin beweist Mathias Inauen, dass er nicht nur ein hervorragender Pianist ist, sondern auch singen kann. Zu seinem warmen Bariton passen Piano und Panflöte wunderbar.
Die Konzertbesucherinnen und -besucher bedanken sich applaudierend für das feine Konzert der Extraklasse, bevor sie wieder in den kalten Winterabend hinausgehen, zurück an den Huttwiler Wiehnachtsmärit – einem der schönsten im Land. 

Von Elsbeth Anliker