• Früh aufstehen lohnt sich. Die beliebten Zwiebelzöpfe finden jeweils reissenden Absatz. · Bilder: zvg

  • Am Herbstmärit kann altes Handwerk erlebt werden.

27.10.2023
Huttwil

Zibelemärit und Herbstmärit tun sich zusammen

Zum ersten Mal vereinen sich nach dem neuen Marktkonzept der gut besuchte Zibelemärit der Landfrauen und der mit rückläufigen Besucherzahlen kämpfende Huttwiler Herbstmärit der Einwohnergemeinde. Neben den gewohnten Zwiebelzöpfen und weiteren Köstlichkeiten aus der Landfrauenküche präsentieren sich in guter Herbstmärit-Manier verschiedene Handwerker, Hobbyaussteller und Gewerbetreibende. Ein zusätzliches Rahmenprogramm rundet das Erlebnis für Gross und Klein ab.

Huttwil · Es gibt sie in verschiedenen Farben, Formen und Geschmäcker. Auch wenn sie bei so manchem auf die Tränendrüse drückt, so meint es die Zwiebel doch nur gut mit uns. Sie steckt voller gesunder Nährwerte und Vitamine und ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Das Lauchgewächs kann sogar dabei unterstützen, verschiedene Krankheiten vorzubeugen. Wer sich noch mit Zwiebeln für die Wintertage eindecken möchte, kommt diesen Samstag in Huttwil auf seine Kosten. Es lohnt sich, rechtzeitig am Markt zu sein, denn die von den Landfrauen mit viel Liebe und Können hergestellten Zwiebelzöpfe in verschiedenen Variationen sind der Verkaufshit am Zibelemärit, der zum 42. Mal, dieses Jahr jedoch zum ersten Mal zusammen mit dem Herbstmärit, durchgeführt wird. Organisiert wird der neu kombinierte Markt deshalb nicht mehr wie gewohnt von den Landfrauen, sondern vom Event- und Tourismusverein Pro Regio Huttwil unter der Leitung von Hubert Schacher. «Offizieller Veranstalter ist die Einwohnergemeinde, unterstützt werden wir dabei von Larissa Wüthrich, die die administrativen Arbeiten übernimmt», merkt Hubert Schacher an. Während er durch das neue Marktkonzept auf eine Aufwertung des Herbstmärits hofft, sieht Christine Jordi vom Landfrauenverein dem Anlass gelassen entgegen: «Der Zibelemärit war schon immer gut besucht, das zusätzliche Angebot des Herbstmärits wird ihn positiv ergänzen», ist sie überzeugt.

Öpfuchüechli und weitere Köstlichkeiten
Wie gewohnt werden die Huttwiler Landfrauen vor Ort frische «Öpfu­chüechli» und knusprige Waffeln backen, deren Duft sich über den ganzen Marktplatz erstrecken wird. Und wie üblich wird der Gemeinnützige Frauenverein über Mittag eine schmackhafte Ebsensuppe ausschenken. Die Modellfluggruppe bietet abermals ihre frisch zubereiteten Marroni zum Verkauf an. Natürlich kann auch frisches Gemüse und Eingemachtes erworben werden. An zahlreichen Marktständen ergänzen unter anderem lustige Basteleien mit Zwiebeln, Blumen, Geschenkartikel oder Spielsachen das traditionelle Angebot. Traditionell spielt sich das Marktgeschehen von 9 bis 16 Uhr auf dem Brunnenplatz ab und erstreckt sich neu bis zum Stadthaus hinunter. Dabei kann etwa einem Korbflechter über die Schulter geschaut oder die Arbeiten eines Drechslers bewundert und gekauft werden. Ein Gehege mit Kleintieren des Spycherhandwerks aus Schwarzenbach bietet eine weitere Attraktion für die Besuchenden. Um 9.30 Uhr gibt es «Märit-Gschichte» in der Bibliothek (Dauer etwa eine Stunde, geeignet für Kinder ab vier Jahren). Und beim Ludothek-Stand ist vormittags Spiel und Spass angesagt. Die tiefen und vollen Klänge von Alphörnern bereichern den Markt und am Nachmittag spielen um 13.30 Uhr die Kadetten Huttwil auf dem Brunnenplatz, bei Regenwetter gleich nebenan in der reformierten Kirche.

Auf «Liste der lebendigen Traditionen»
Der Zibele- und Herbstmärit ist bereits der dritte Huttwiler Märit, der nach dem neuen Marktkonzept stattfindet und die seit diesem Jahr nicht mehr wie gewohnt nur am Mittwoch, sondern auch freitags oder samstags stattfinden. Lediglich der Altjahrsmärit wird dem Mittwoch treu bleiben. Der Maimärit fand heuer als «Frühlingsmärit» an einem Samstag während der zweiwöchigen «Huttwiler Osterzyt» statt und der Sommernachtsmärit wurde erfolgreich auf einen Freitag verlegt. «Am Frühlingsmärit hatten wir zwar Wetterpech, dafür war der Sommernachtsmärit ein voller Erfolg und glich einem Städtlifest mit Livemusik und guter Stimmung», freut sich Hubert Schacher. Anzumerken ist auch, dass seit diesem Jahr der Zibelemärit auf der nationalen wie auch der kantonalen «Liste der lebendigen Traditionen» steht – zusammen mit den anderen Huttwiler Märkten, der Huttwiler Fasnacht und der Schafschur vom Spycherhandwerk.

Von Marion Heiniger/PR