• Die Arbeiten der ersten Bauphase Ortsdurchfahrt Huttwil sind weitgehend beendet. Die Durchfahrt bleibt in den nächsten fünf Monaten, bis zu Bauphase 2, offen. · Bild: Leroy Ryser

07.10.2019
Huttwil

Zwischenstopp – jetzt kommt die Baupause

Zwischen dem Bahnhof Huttwil und dem Postzentrum erstrahlt das Städtli in neuem Glanz. Trotz Mehrarbeit ist die erste Bauphase der Ortsdurchfahrtssanierung praktisch termingerecht und gerade rechtzeitig auf den Käsemarkt hin weitgehend abgeschlossen. Der aufwändigere Teil folgt noch, allerdings erst ab Anfang März 2020. In den nächsten fünf Monaten gibt es eine Baupause.

Lange und intensiv wurde von den Behörden bereits im Vorfeld über die Sanierung der Ortsdurchfahrt Huttwil kommuniziert. Im Wissen, dass viele Anwohner und Geschäfte betroffen sein würden, gab es auch eine regelmässige Bausprechstunde, in welcher Private und Unternehmen Fragen und Anregungen einbringen konnten. 

Der Verkehr wurde über die Hofmattstrasse umgeleitet. Der Zugang zu den von den jeweiligen Abschnitten betroffenen Geschäften und Häusern war zwar gewährleistet, zuweilen aber beschwerlich. Auch für das Fussvolk mussten immer wieder neue Möglichkeiten geschaffen werden, damit die Grossbaustelle passiert werden konnte. Die offene Kommunikation und die sorgfältige Handhabung haben sich gelohnt. Unfallfrei ist die erste Bauphase abgeschlossen worden. 

Akzeptanz und positive Feedbacks

Und: «Akzeptanz und Goodwill waren allgemein gross», sagt Martin Gränicher, Geschäftsführer der Bauunternehmung Gränicher AG, Huttwil, im Gespräch mit dem «Unter-Emmentaler». «Wir haben viele positive Feedbacks und Komplimente erhalten, was uns sehr freut.» 

Unter anderem wurden seine Leute im Hochsommer von den Huttwiler Detaillisten zu einem Feierabend-Umtrunk eingeladen, um deren Arbeit und Engagement zu würdigen (der «Unter-Emmentaler» berichtete). «Wir sind stolz, den Bauauftrag für die ‹Sanierung Ortsdurchfahrt Huttwil› erhalten zu haben und damit Teil dieses einmaligen und nachhaltigen Projekts für Huttwil geworden zu sein. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wie Bauherrschaften, Behörden, Anstössern/Detaillisten und Bevölkerung ist uns sehr wichtig und war während der gesamten bisherigen Bauzeit sehr angenehm», so Martin Gränicher. 

Am 3. Juni 2019 erfolgte der Baustart der ersten Bauphase, die in drei Etappen eingeteilt war. Das Zeitfenster wurde auf Ende September festgelegt – eine grosse Herausforderung für die Bauunternehmung. 

Denn schnell zeigte sich erhebliche Mehrarbeit. Zahlreiche Wasser- und Abwasseranschlüsse der Anstösser erwiesen sich ebenfalls als sanierungsbedürftig. Im Zuge der Bauarbeiten wurden auch diese saniert, damit die neue Strasse später nicht wieder geöffnet werden muss. Auch diverse weitere Werkleitungen wurden erneuert. Die dadurch entstandenen Verzögerungen mussten aufgefangen, respektive die allfälligen kleineren Baustellen berücksichtigt werden. Während rund zwei Monaten, von zirka Mitte Juli bis Mitte September, wurde in zwei Schichten gearbeitet, und auch an den Samstagen blieben die Maschinen nicht stehen. «Das brauchte viel Flexibilität von unseren Leuten und damit auch in unserer Unternehmung», blickt Martin Gränicher zurück.

Doch die verstärkte «Manpower» hat sich ausbezahlt – der Baufortschritt der Ortsdurchfahrtssanierung war täglich sichtbar, wurde geschätzt und auch mit viel Interesse von den Anstössern und vom Fussvolk verfolgt. Jetzt also sind die Baumaschinen und die vielen, vielen rotweissen Baustellenmarkierungen verschwunden; es gibt «Winterpause». Aber schon nach der Fasnacht wird es weitergehen mit der Ortsdurchfahrtssanierung. 

Am 9. März 2020 ist Baustart der Bauphase 2, wiederum in mehreren Etappen, vom Postzentrum bis zum Restaurant Rössli. Wieder erfolgt eine Totalsperre der Hauptstrasse, wieder wird der Verkehr über die Hofmattstrasse umgeleitet. Diese Bauphase dauert bis Ende Mai 2020. Unmittelbar anschliessend folgt die dritte Bauphase, bis und mit der Einmündung der Eriswilstrasse. Ende September 2020 dürfte das grosse Werk vollendet sein. Das Städtli erhält mit der neuen, nachhaltigen Ortsdurchfahrt eine starke Aufwertung, ein sauberes, gepflegtes Ortsbild. Nach fast sieben Jahren reger Bautätigkeit dürfte dann auch auf den Strassen wieder der Alltag einkehren.


Von Liselotte Jost-Zürcher