• Jeweils der Höhepunkt des Oberaargauischen Blasmusikcamps: Das Abschlusskonzert in der Linksmähderhalle Madiswil. · Bild: zvg

25.05.2020
Oberaargau

120 Blasmusikfans hoffen auf ihr Camp

Das Oberaargauische Blasmusikcamp (OBC) feiert dieses Jahr ein Jubiläum. Das Organisationskomitee hofft, dass die 30. Ausgabe wie gewohnt durchgeführt werden kann. Parallel dazu treffen sich die Nachwuchsmusikanten zum 13. Oberaargauischen Jugendmusikcamp (OJC) – wenn alles gut geht.

Oberaargau · «Solange nicht klar ist, inwiefern und ob im Herbst aufgrund der Pandemie noch Massnahmen gelten, führen wir unsere Planungen wie gewohnt fort», erklärt Kevin Kläntschi. Der 27-Jährige ist langjähriger Teilnehmer und amtet dieses Jahr erstmals als OK-Präsident des Oberaargauischen Blas- und Jugendmusikcamps in Madiswil.
«Das OBC ermöglicht Musikantinnen und Musikanten aus der Region in einem ausgeglichen besetzten Blasorchester auf gehobenem Niveau zu musizieren», fasst der OK-Präsident zusammen. «Das OJC ist das Nachwuchsorchester für Jugendliche, welche gerne Erfahrungen in einem grösseren Orchester sammeln und gerne neue Kontakte unter Gleichaltrigen knüpfen.»

Jubiläum mit Überraschung
Das OBC wird zum 30. Mal durchgeführt. Für dieses Jubiläum hat das fünfköpfige OK beim ehemaligen Dirigenten des Camps, Marco Nussbaumer (2009 bis 2011), eine Komposition in Auftrag gegeben, welche verschiedene Tiere aus dem Smaragdgebiet Oberaargau musikalisch beschreibt. «Das rund 13-minütige Konzertwerk wird während der Campwoche vom OBC einstudiert und am 2. und 3. Oktober aufgeführt», erklärt Saxophonist Kläntschi, der in der Musikgesellschaft Aarwangen spielt und diejenige von Rütschelen dirigiert. Dass die Dirigenten im Camp jeweils maximal drei Jahre im Einsatz sind, ist übrigens normal. «Somit ist stets für frischen Wind gesorgt», nennt der OK-Präsident den Grund. Das OBC wird dieses Jahr zum letzten Mal von David McVeigh geleitet. Mehr will Kevin Kläntschi zum Jubiläum nicht verraten.
Bis zu den Aufführungen wird im Gemeindezentrum in Madiswil intensiv geprobt. «Zusätzlich finden in der Schulanlage Neumatt Registerproben mit Fachpersonen statt», so Kläntschi weiter. Während das Blasmusikcamp in der Linksmähderhalle probt, finden die Proben des Jugendmusikcamps im Gemeindesaal statt. Letzteres wird von Martin Herzig geleitet. Hier wird mit der Dreijahresklausel eine Ausnahme gemacht, da er für den verhinderten Roman Heiniger einspringt. Verantwortlich für das Jugendmusikcamp ist Jasmin Tobler. Die 27-Jährige spielt in der Musikgesellschaft Herzogenbuchsee Waldhorn. Verpflegt werden die Musikantinnen und Musikanten vor Ort, geschlafen wird allerdings zu Hause.

Mit Unsicherheiten leben
Wie gross der Einfluss der Corona-Pandemie auf die Durchführung der Camps ist, könne man noch nicht abschätzen, gibt Kevin Kläntschi zu. Über zu wenig Anmeldungen muss er sich jedenfalls nicht beklagen. Bei den Erwachsenen seien es bisher 64 und fürs OJC 52. «Für das Jugendmusikcamp ist dies ein neuer Anmelderekord», freut er sich. «Voraussichtlich werden insgesamt über 120 Personen teilnehmen.»
Die beiden Camps werden jeweils von Sponsoren getragen. Die Suche danach wurde um einen Monat vom
April in den Mai/Juni verschoben. Das OK weiss, dass die Firmen aufgrund der Krise andere Prioritäten haben. «Wir gehen davon aus, dass wir weniger Einnahmen durch Sponsoring generieren können als in anderen Jahren», ist sich Kläntschi bewusst. Aus diesem Grund habe man bei den Jubiläumsaktivitäten einige kostspielige Ideen bereits verwerfen müssen.
Ob die Camps durchgeführt werden können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein Knackpunkt sind die Abstandsregeln, falls diese weiterhin Bestand haben. Schon bei den Proben mit über 50 Teilnehmenden sei es kaum möglich, diese einzuhalten, weiss der OK-Präsident. Zudem komme man sich unter der Woche auch beim Essen oder Rahmenprogramm nahe. «Bei den Konzerten sind am Freitag und Samstag inklusive Teilnehmende gegen 500 Personen anwesend. Gewisse Hygieneregeln könnte man sicher umsetzen, Abstandsregeln hingegen kaum.» Ein Camp ohne Konzert durchzuführen sei nicht denkbar. «Schliesslich bilden die Abschlusskonzerte den Höhepunkt und das Ziel der Woche. Zudem sind wir auf diese Einnahmen angewiesen.» Aus diesem Grund hofft das OK, dass die Unsicherheit nicht lange andauert und man bald weiss, ob das Camp überhaupt durchgeführt werden kann. «Ende August findet die Vorprobe statt. Das ist der letzte Termin, um eine Entscheidung zu treffen.»

Gut zu wissen
Oberaargauisches Blas- und Jugendmusikcamp: 26. September bis 3. Oktober. Konzerte: 2. und 3. Oktober in der Linksmähderhalle in Madiswil. Vorprobe: 30. August, 10 bis 12 Uhr, Aula Sonnhalde Nord Aarwangen. Details und Anmeldung unter www.blasmusikcamp.ch

Von Irmgard Bayard