• Ob mit einem Flyer oder zu Fuss mit einer OL-Karte unterwegs: Die Teilnehmer des Herbstanlasses der FDP Huttwil erhielten bei der Flyer AG und während des Referates von Sarina Kyburz interessante Einblicke in verschiedene «Energie-Welten». · Bilder: Walter Ryser

24.11.2022
Huttwil

Alexandra Christen verlässt den Herdrat

Die Herdgemeinde Huttwil wählte Heidi Flückiger als Nachfolgerin von Alexandra Christen zur neuen Herdrätin. Das Budget 2023 mit einem Ertragsüberschuss fand Zustimmung, ebenso das Reglement der Herd­gemeinde für Einbur­gerungen.

Insgesamt fanden sich 61 Herdburgerinnen und -burger zur Versammlung im Stadthaussaal ein. Präsident Michael Minder begrüsste sie herzlich, ebenso einige Gäste, und dankte für das Interesse an den Geschäften.

Eine Männerdomäne geknackt
Nach 16 Jahren hat Alexandra Christen ihre Amtszeit im Herdrat erfüllt und verlässt diesen auf Ende dieses Jahres. Als sie am 20. November 2006 gewählt wurde, knackte sie damals eine Männerdomäne. Dies sorgte zu jener Zeit für Schlagzeilen, wie auf alten Fotos sichtbar wurde. Als Verantwortliche für das Ressort Baurecht und von 2014 bis 2018 Vizepräsidentin der Herdgemeinde hat Alexandra Christen enorm viel geleistet. «Sie hat stets zum Wohle der Herdgemeinde gehandelt. Als Familienmensch war auch der Herdrat eine kleine Familie für sie», würdigte Präsident Michael Minder ihre Arbeit. Während ihrer Zeit im Herdrat arbeitete sie mit drei Präsidenten zusammen und sah 13 Herdräte kommen und gehen. Alexandra Christen verfügt über ein sehr grosses Wissen in der ganzen Herdgemeinde, speziell auch ihr Ressort Baurecht war sehr intensiv. Sie hat an unzähligen Sitzungen teilgenommen, grosse Projekte betreut und viele Termine abgedeckt. Als Herdrätin wurde sie von allen als angenehme und engagierte Persönlichkeit sehr geschätzt und sie hinterlässt eine grosse Lücke.

«Stolz, ein Teil der Herder zu sein»
«Du hast viele Aufgaben erledigt, die nicht selbstverständlich waren. Behalte deine fröhliche Art, Danke für alles, was du für die Herdgemeinde und uns gemacht hast», sagte Michael Minder bei der Übergabe des Blumenstrausses an Alexandra Christen. «Ich bin stolz, ein Teil von euch Herdern zu sein. Mein grosser Dank geht an den Herdrat und meine Familie», erwiderte Alexandra Christen sichtlich gerührt. Für sie war es ein besonderer Moment, in dieser Stunde ihren Ehemann Reto und die beiden Kinder Luca und Lara unter den Gästen zu haben. Ihre Eltern waren als Herdburger ebenfalls anwesend. Als neue Herdrätin wurde Heidi Flückiger, Feldstrasse 3b, für die Amtsdauer vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2026 gewählt.

Reglement für Einburgerungen
Die Herdgemeinde Huttwil ist einzigartig, dies ist sich der Herdrat bewusst. Ihren Werten gilt es Sorge zu tragen, um sie der nachfolgenden Generation zu erhalten. Mit dem neuen Namens- und Burgerrecht, welches auf den 1. Januar 2013 in Kraft trat, wird bei der Heirat der Heimatort nicht mehr automatisch dem Ehepartner übertragen. Bis zu diesem Datum haben die Frauen bei der Heirat den Heimatort des Mannes erhalten und sind in der Herdgemeinde aufgenommen worden. Seit Jahren ist die Zahl der Stimm- und Wahlberechtigten der Herdgemeinde rückläufig. Seit zwei Jahren hat sich der Herdrat intensiv mit dem Reglement für Einburgerungen beschäftigt und es sich nicht leicht gemacht. Mit dem neuen Reglement wird den eingeburgerten Ehegatten und Kindern von Herd- und Hofburgern die Möglichkeit eröffnet, in die Herdgemeinde übernommen zu werden und das Stimm- und Wahlrecht sowie die Nutzungsberechtigung zu beantragen. In einer regen Diskussion wurden unter anderem auch festgehalten, dass Herdburger auch «Huttwil-Blut» haben sollten. «Ob wir das Reglement annehmen oder nicht, die Herdgemeinde wird heute und morgen nicht aussterben», hielt Präsident Michael Minder fest. Er stellte auch den Antrag für eine geheime Abstimmung. Mit 36 Ja-, 24 Nein-Stimmen und einer Enthaltung wurde das Reglement angenommen. Ebenso gutgeheissen wurden die nötigen Anpassungen im Organisationsreglement. Sowie im Artikel 14 die Änderung, dass der Vizepräsident neu vom Herdrat und nicht mehr von der Versammlung gewählt wird, dies ermöglicht mehr Flexibilität.

Budget genehmigt
Das Budget 2023 wurde nach der Rechnungslegung HRM2 gemäss Art. 70 Gemeindegesetz erstellt und von Kassier Andreas Fankhauser erläutert. Dieses weist einen Ertragsüberschuss von 182 400 Franken aus. Im Gesamthaushalt sind ein Aufwand von 1 893 320 Franken und ein Ertrag von 2 075 720 Franken vorgesehen. Ohne Diskussion wurde das Budget 2023, mit gleichbleibenden Baurechtszinsen (3.15 Franken Industrie und 3.25 Franken Wohnbau) sowie gleichbleibenden Barnutzen von 200 Franken (Doppel) respektive 100 Franken (Einfach), genehmigt. Zur Kenntnis genommen wurden die Abrechnungen des Verpflichtungskredit IBA 3 (Sanierung Mehrfamilienhaus Ibachstrasse 3, Sanierung Dach und Balkone). Am 23. November 2020 wurde der Verpflichtungskredit in der Höhe von 550 000 Franken genehmigt. Die Bauabrechnung schliesst mit 337 381 Franken ab. Die Besserstellung von über 200 000 Franken ist auf die Nichtrealisierung der PV-Anlage und des Heizungsersatzes zurückzuführen. Ebenfalls gab es günstige Arbeitsvergaben.
Im Traktandum Verschiedenes orientierte der Präsident über den Weihnachtsbaumverkauf vom 17. Dezember. Das Herderfest wird am 10. Juni 2023 stattfinden. Grosser Dank ging an alle, die sich für die Herdgemeinde Huttwil einsetzen, besonders Herdrat, Sekretärin, Kassier und Förster.

Von Barbara Heiniger