• Der erst 21-jährige Huttwiler Luca Christen (links) hat sich dank grossen Fortschritten in der zweithöchsten Schweizer Eishockeyliga etabliert. · Bild: Leroy Ryser

08.10.2019
Sport

Auf dem steilen Vormarsch

Luca Christen, SC Langenthal – Eine der grössten Zukunftshoffnungen der NLB steht beim SC Langenthal unter Vertrag: Der Huttwiler Luca Christen überzeugte in den ersten Spielen der Saison 2019/20.

Eishockey · Luca Christen ist vielleicht jener Spieler mit den grössten Fortschritten über den Sommer hinweg. Der erst 21-Jährige besticht mit seiner Ruhe am Puck. Bei Duellen an der Bande geht er zumeist als Sieger hervor. Auch Trainer Jeff Campbell lobt ihn deutlich: «Er ist sehr ruhig an der Scheibe, hat eine gute Übersicht und verfügt über einen starken Schuss. Für ihn sehen wir in dieser Saison eine ganz wichtige Rolle.» Bereits jetzt gehört der Huttwiler beim SC Langenthal zu den Top-Vier-Verteidigern, ausserdem wird er in Über- und Unterzahl eingesetzt.

Gehirnerschütterung überwunden
Obwohl Christen in der letzten Saison immer wieder überzeugte, war sein erfolgreicher Saisonstart nicht selbstverständlich. Zum Ende der letzten Spielzeit litt der junge Verteidiger an einer Gehirnerschütterung und konnte kaum noch spielen. Sogar in der Vorbereitung zur neuen Saison habe sie ihm Mühe bereitet. «Ich habe in den ersten drei, vier Testspielen meine Leistung nicht bringen können. Da kam ich ein bisschen ins Grübeln», blickt Christen zurück. Mittlerweile ist aber klar, dass der junge Huttwiler wieder dort anknüpft, wo er vor seiner Verletzung aufgehört hat: auf der Überholspur. Das bringt ihm mittlerweile Einsätze in Überzahl ein, im Boxplay spielte er bereits in der letzten Saison.
Für Luca Christen ist das ein Grund zur Freude – wie auf dem Eis nimmt er Komplimente wie jene von Jeff Campbell jedoch ganz cool entgegen. «Ich glaube, im Moment läuft es mir gut. Ich habe viel Eiszeit und spiele in den Special Teams», sagt er und hängt dann an: «Natürlich freut mich das.» Ebendiese Ruhe sei dann auch auf dem Eis sein Erfolgsrezept. «Ich will an der Scheibe nicht zu viel Schwieriges ausprobieren. Wenn man einfach spielt, macht man wenig Fehler.» Die tiefe Fehlerquote ist daher auch seine wohl grösste Stärke, arbeiten könne er noch an der Kraft, meint Campbell. Im eigenen Slot muss er seine Gegner noch besser wegarbeiten, ausserdem, so Christen, wolle er seine Ausdauer verbessern.

Familie ist immer dabei
Dass er auf der Überholspur ist, dürfte auch seine Familie freuen. Die Grosseltern, Eltern und seine Schwester Lara, die ebenfalls Eishockey spielt, besuchen fast jedes Spiel vom SCL-Eigengewächs. «In Thurgau konnte niemand dabei sein. Das war für mich dann schon fast komisch», sagt Christen mit einem Lachen. Die Unterstützung, die ihm seine Familie bietet, schätze er sehr. Auch wenn es mittlerweile dazu gehöre, sei es sehr motivierend. Vorerst wird dies auch so bleiben, Luca Christen hat nämlich einen Vertrag, der über diese Saison hinaus dauern wird. Was danach kommt, da werde man dann schauen. Jetzt will er sich zuerst beim SCL weiter nach vorne drängen. «Ich will versuchen, ständig mehr Verantwortung in der Verteidigung zu übernehmen», sagt er. Dass ihm dies gelingt, da bestehen nach dem erfolgreichen Saisonstart kaum Zweifel. Dass er mit erst 21 Jahren zu den wichtigsten Verteidigern beim NLB-Meister gehört, spricht für sich.

Von Leroy Ryser