• Geschafft: Der UHC Black Creek Schwarzenbach steigt zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte in die 1. Liga auf. · Bild: Stefan Leuenberger

  • Severin Zaugg erzielt das 1:0. · Bild: Stefan Leuenberger

  • Marcel Thomi sorgt via Penalty für das 2:0. · Bild: Stefan Leuenberger

  • Raphael Lehmann sorft für das beruhigende 3:0 im Startdrittel. · Bild: Stefan Leuenberger

  • Die dritte Partie der Final-Serie vor vollbesetzter Campus-Zuschauergalerie wurde für das Heimteam Black Creek zum Schaulaufen. · Bild: Stefan Leuenberger

  • Black Creeks Goalie Martin Pauli war am Samstag von beiden Teams der beste Akteur. · Bild: Stefan Leuenberger

  • Black Creeks Trainer Patrick Lanz, der Baumeister des Erfolgs. · Bild: Stefan Leuenberger

29.03.2022
Sport

Aufstieg als Lohn für jahrelange Bemühungen

Seit Jahren versucht das erste Herrenteam des UHC Black Creek Schwarzenbach in die 1. Liga aufzusteigen. Nun klappte es. Mit einem grandiosen 7:1-Heimsieg gegen den UHC Laupen aus Zürich vor 587 begeisterten Fans konnte der dritte Aufstieg in die 1. Liga in der 23-jährigen Vereinsgeschichte geschafft werden.

Unihockey UHC Black Creek · «Es ist der Lohn für die Arbeit der vergangenen Jahre», sagt Benno Eiholzer, Präsident des 1999 gegründeten UHC Black Creek Schwarzenbach, zum geschafften Aufstieg in die 1. Liga. «Wir waren in den letzten Saisons oft ganz nahe dran. Zudem wurde uns der Aufstieg in den beiden letzten Spielzeiten wegen der Pandemie verwehrt.» Für den dritten Aufstieg in die 1. Liga der Vereinsgeschichte nach 2003/04 und 2005/06 brauchte es auch etwas Glück. Der für die Playoff-Teilnahme notwendige 2. Rang in der Qualifikation wurde erst mit einem Tor 15 Sekunden vor Ende des letzten Qualifikationsspiels erreicht. «Ich verfüge über eine sehr gute Mannschaft. Aber es gehörte zweifelsohne auch Glück dazu, dass wir die entscheidenden Partien überhaupt erreicht haben», bestätigt Trainer Patrick Lanz. Doch in den entscheidenden Partien war Black Creek dann parat. Die auf die Qualifikation folgende Playoffserie gegen den enorm laufstarken LUC Floorball Epalinges ging mit zwei 6:2- und 3:1-Siegen an die Schwarzenbacher.

Ein perfektes Startdrittel
Damit konnte Black Creek gegen das 1. Liga-Team UHC Laupen ZH in einer «Best-of-5»-Serie um den Aufstieg in die 1. Liga spielen. Die «Indianer» gewannen die ersten beiden Partien (6:3 und 6:5) und hatten die Chance, mit einem weiteren Sieg am Samstagabend vor 587 begeistert mitgehenden Fans in der Campus-Sporthalle in Schwarzenbach den Aufstieg zu schaffen. Und die bis in die Haarspitzen motivierten «Creeker» zeigten ein perfektes Startdrittel. Die Defensivarbeit war vorbildlich. Gleich zwei Unterzahlspiele konnten schadlos überstanden werden. Jene Schüsse, welche den Weg auf das Tor fanden, wurden zur Beute des besten Spielers an diesem Spielabend, Goalie Martin Pauli, der während 60 Minuten zahlreiche «Big Saves» zeigte und seinen Vorderleuten damit noch mehr Selbstvertrauen verlieh. Im Angriff handelte Black Creek eiskalt. Severin Zaugg, Marcel Thomi mittels Penalty und Raphael Lehmann schossen das Heimteam im Startabschnitt 3:0 in Front. Aufgrund des Spielverlaufs und dem unübersehbaren Willen Black Creeks, diesen Aufstieg zu schaffen, war die Partie schon entschieden. Die physisch stark enttäuschenden Zürcher hatten keine Vorteile in ihrem Game-Plan, um sich vor dem Abstieg in die 2. Liga zu retten.

Ein Schaulaufen
So wurden die 40 verbleibenden Minuten zu einem Schaulaufen des Heimteams, welches nach den weiteren Torerfolgen von Pascal Fiechter und Thomas Siegenthaler auch die Konzentration hielt, als Laupen im Schlussdrittel den ersten Treffer erzielte. Bloss zwei Minuten später wurde mit einem Doppelschlag innert 17 Sekunden durch Thomas Siegenthaler und Flurin Fontana darauf geantwortet. Für die letzten Sekunden wurde das tadellos aufspielende Team von Black Creek von den klatschenden Fans mit einer «Standing Ovation» belohnt. Nach der Schlusssirene folgte der grenzenlose Jubel, das Überstreifen des vom Vereinsvorstand angefertigten Aufstieg-Shirts, der Dank an die Fans und das ausgelassene Feiern.  

Erfolgreich, weil es Spass macht
«Wir haben eine starke Leistung gezeigt. Der Gegner, der zweifelsohne nicht der stärkste in dieser Saison war, kam mit unserer einfachen Angriffsauslösung nicht klar», bilanziert der wie immer mit stoischer Ruhe hinter der Bande wirkende Trainer Patrick Lanz und fügt an: «Ich bin stolz auf mein Team. Wir haben mit drei starken Linien ein hochgestecktes Ziel erreicht.»
«Ich war mir sicher, dass es Black Creek schafft. Mein Lieblingsspieler ist Severin Zaugg», freut sich der 9-jährige Fan Marino Graf, der bei den E-Junioren von Black Creek als Goalie spielt. Matchwinner Martin Pauli – der Goalie des Black Creek-Aufstiegsteams – zur Partie: «Es macht natürlich Spass, ein solches Spiel aktiv mitzuerleben. Es war für mich aber nicht so schwierig, gute Paraden zu zeigen, da die meisten Schüsse auf den Körper kamen. Jetzt freue ich mich über meinen allerersten Aufstieg, die Feier und die kommende 1.-Liga-Saison.» Speziell war der Abend auch für Doppeltorschütze Thomas Siegenthaler (31), der als Trainer und Spieler schon viele besondere Unihockeymomente miterlebte: «Ich kann bei Black Creek mit einigen jahrelangen Weggefährten spielen, was besonderen Spass macht. Ich freue mich enorm über den Aufstieg. Und was es bei der aktuellen Mannschaft von Black Creek so besonders macht: Ich hatte sowohl als Trainer wie auch als Spieler bisher noch nie eine so gute Stimmung innerhalb eines Teams erlebt.»

Erinnerungen an 2004
Nach den verdienten Feierlichkeiten wird die viel Aufwand mit sich bringende Feinplanung der nach 2004/05, 2006/07 und 2007/08 vierten 1. Liga-Saison in der Geschichte des UHC Black Creek Schwarzenbach beginnen. «Es wird keine leichte Aufgabe. Es müssen auf allen Positionen viele Gespräche geführt und zugleich Verstärkungen getätigt werden», erklärt der 37-jährige Vereinspräsident Benno Eiholzer. «Eines kann ich aber schon jetzt verraten: Es wird bei Black Creek kein ausländischer Spieler verpflichtet. Dies würde überhaupt nicht zur aktuellen Vereinsphilosophie passen.» Vorerst wird gefeiert. Der seit drei Jahren als Präsident amtende Benno Eiholzer erinnert sich gerne an den allerersten 1.-Liga-Aufstieg von Black Creek im Frühjahr 2004. «Es war eine wundervolle Zeit. Solche Momente wünscht sich jeder Sportler. Am zweitägigen Aufstiegsturnier in Losone mit vier Teams haben wir es geschafft. Die Feier im Tessin, die sonntägliche Carfahrt zurück und die ausgelassene Feier in einem Spycher auf einem Bauernhof bis am frühen Morgen vergesse ich eben so wenig, wie den unglaublichen Teamspirit, den wir damals hatten.» 18 Jahre später hat mitunter der Teamspirit dafür gesorgt, dass Black Creek einen weiteren Aufstieg in die 1. Liga bejubeln kann. 

Von Stefan Leuenberger