• An der Musikschule Sumiswald unterrichten 23 Lehrpersonen über 30 verschiedene Einzel- und Gruppenfächer. Am Tag der offenen Tür vermochten sie die Begeisterung für die Musik zu wecken. · Bilder: Barbara Heiniger

  • Die Lehrpersonen boten mit einer musikalischen Reise einen genialen Einstieg in die Welt der Instrumente.

  • Mit viel Empathie zeigten die Lehrkräfte die richtige Handhabung der Instrumente.

  • Ein spezielles Angebot der Musikschule Sumiswald ist das Fach Musik und Bewegung für Kinder ab vier Jahren, geleitet von Janick Zappa.

  • Wenn die Freude beim ersten Kontakt mit dem Instrument im Gesicht geschrieben steht, dann weiss man, das kommt gut.

04.03.2024
Emmental

Ausprobieren ist das Motto des Tages

Am gut besuchten Tag der offenen Tür der Musikschule Sumiswald konnten alle Instrumente erlebt werden. Zum Einstieg zeigten die Lehrpersonen in der Geschichte «Das musikalische Familienfest», wie vielfältig und schön Musik erklingt. Die Musikschule

Sumiswald feiert in diesem Jahr das 50-jährige Bestehen und das Interesse, in der Institution ein Instrument zu lernen, ist gross, dies zeigte sich am Tag der offenen Tür bei Gross und Klein.

Sumiswald · «Herzlich willkommen zu unserem fröhlichen musikalischen Familienfest, die verschiedenen Mitglieder mit ihren Instrumenten kommen teilweise von weit her», sagte Renate Ritter, Leiterin der Musikschule Sumiswald, bei der Begrüssung. Für sie, das ganze Team und die Lehrpersonen bedeutete der Tag der offenen Tür einen grossen Aufwand verbunden mit viel Arbeit. Das grosse Interesse daran belohnte aber die Anstrengungen.

Eine riesige Musik-Vielfalt
Es war ein genialer Einstieg, den die Lehrpersonen in der Aula boten. Von der Karibik kam mit schönen Hüten die «Familie Bläser» zum «Familienfest» nach Sumiswald, dabei wurden die verschiedenen Reisemöglichkeiten musikalisch dargestellt. Mit Gesang und auf Tasteninstrumenten machte sich Elise und ihre Kameradschaft auf den Weg ins Emmental. Von Schottland und als Strassenmusizierende von Argentinien kamen die Streicherinnen mit ihren Instrumenten zum Schwyzerörgeli. Dabei waren Melodien vom Tango bis zum Ländler zu hören. Richtig die «Post ab» ging bei der Familie der Bandinstrumente mit dem Pop-Gesang. «Mami, das isch mega lut gsi», war aus dem Publikum von einer feinen Kinderstimme zu hören. Zum Abschluss erklangen als Höhepunkt des Familienfestes alle Instrumente miteinander in einem abwechslungsreichen Medley, bei dem die riesige Musikvielfalt sicht- und hörbar wurde.

Anschauen, anfassen und vor allem ausprobieren
Nach diesem grandiosen Auftakt durften die Instrumente unter fachkundiger Leitung ausprobiert werden. Kinder, Eltern und Grosseltern nutzten die Gelegenheit, in den Schulhäusern Su­miswald in verschiedenen Zimmern die einzelnen Instrumente anzuschauen, anzufassen, vor allem aber auch auszuprobieren. Und so wurde ausgiebig versucht, den Instrumenten einige Töne zu entlocken. Dabei beantworteten die Lehrkräfte geduldig viele Fragen von Gross und Klein.
Die Qual der Wahl bestand in der grossen musikalischen Vielfalt bei einigen der Anwesenden wirklich. Dagegen wussten andere schon ganz bestimmt, welches ihre bevorzugten Instrumente waren. Christian Gertschen zeigte mit viel Fachkenntnis, wie bei den tiefen Blechblasinstrumenten die Lippen ans Mundstück passen müssen. Für die interessierte Anna war es ein herrliches Gefühl, in die Posaune zu blasen. Andere dagegen bevorzugten mit der Querflöte ein kleineres Instrument. Livia Gučanin erklärte genau, wo die Finger und die Lippen am Instrument ihren Platz haben

Coole Konzerte, Musik und Bewegung
Einen Ohrenschmaus gab es mit einigen Kurzkonzerten. Im Popgesang von Sandrine Meichtry wurde sehr deutlich, wie viel Volumen und Ausstrahlungskraft die eigene Stimme besitzt. Beim Konzert vom Kinderchor wurden auf beste Art und sehr erfrischend unter der Leitung von Esther Lehmann-Staub die jungen Stimmen präsentiert. Keyboard und Violoncello waren ebenso zu hören. Die Blasmusik wurde von der Future Band Lützelflüh-Grünenmatt, der Jugendmusik Wasen-Sumiswald sowie der Musikgesellschaft Sumiswald eindrücklich präsentiert. Ein spezielles Angebot ist das Fach Musik und Bewegung für Kinder ab vier Jahren, geleitet von Janick Zappa. Die interessierten Eltern und Kinder konnten im kleinen Schulhaus Sumiswald hautnah erleben, was das bedeutet. Die Kinder werden spielerisch und ganzheitlich in die Welt der Musik eingeführt. Es war für die Kids toll, auf dem Kissen zu sitzen und die Instrumente auszuprobieren. Yannik Zappa zeigt sogar, wie es ist, auf einer «Gurke» zu spielen.
«Wir haben über dreissig Einzel- und Gruppenangebote, damit decken wir sämtliche Styles ab, von Klassik über Pop, Rock und Jazz bis zur Volksmusik», sagte Renate Ritter. An der Musikschule Sumiswald unterrichten 23 Lehrpersonen über 30 verschiedene Einzel- und Gruppenfächer. Viele wissenswerte Dinge sind auf der Homepage zu finden. Zum Beispiel, wie die Musikschule Sumiswald «50 Jahre voller Klang!» feiert. Dies geschieht mit Anlässen während des ganzen Jahres, in allen Trägergemeinden und mit ganz unterschiedlichen musikalischen Konzepten. Gemeinsam wird die bunte und vielfältige Welt der Musik in ganz besonderer Weise zum Leuchten gebracht.
Wer den Tag der offenen Tür in Sumiswald verpasste, hat bei den Nachbarschulen noch Gelegenheit. Sie führen ihre Tage der offenen Tür am 9. März (Langnau) und 16. März (Burgdorf) durch.

Von Barbara Heiniger