• Nils Heiniger ist Rezeptredaktor bei Betty Bossi und hat für den «UE» eine pikante Rüebli-Mango-Suppe als Rezeptidee ausgewählt. · Bild: zvg

28.12.2020

Bei Betty Bossi den Traumjob gefunden

Von Eriswil hat Nils Heiniger den Weg in die kreative Küche von ­Betty Bossi in Zürich ­gemacht. Der ausgebildete Koch fand seinen Traumjob als Rezept­redaktor im führenden Schweizer Kulinarik-Unternehmen. ­Spannend war der ­Berufsweg, welcher ihn dorthin führte. Dabei standen stets Lebensmittel, ­Essen und ­Trinken im ­Mittelpunkt. ­Seine Wurzeln hat Nils Heiniger im östlichen, ländlichen Zipfel des bernischen Oberaargaus, die Heimat für ihn ist nun die kosmopolitische Stadt am Zürichsee geworden.

Eriswil · «Alles was mit Kochen, Essen und ­Trinken zu tun hat, faszinierte mich bereits als Bub. Schon damals war Betty Bossi der Inbegriff von Kochen und Backen», stellt Nils Heiniger fest. Der ausgebildete Koch und Restaurationsfachmann hat auch in der Grossstadt die Region um seinen Geburtsort nicht vergessen und erzählt im Gespräch mit dem «Unter-Emmentaler» was für kulinarische Herausforderungen er täglich meistert.

Kontakt zu den Menschen ­­­­­­­­und Teamarbeit
Der 32-jährige Nils Heiniger wuchs in Eriswil auf und besuchte dort die Schule. Schon früh interessierte ihn die Zubereitung von Speisen und seine Hauswirtschaftslehrerin konnte ihn für die Arbeiten in der Küche begeistern. So war die Berufswahl als Koch sehr naheliegend und seinen Lehrbetrieb fand er in Dürrenroth. Von da an gab es diverse Stationen in denen Nils Heiniger seine beruflichen Fähigkeiten ausbaute und vertiefte. So machte er ebenfalls die Ausbildung als Restaurationsfachmann. «Ich habe dabei den Kontakt zu den Gästen und deren ­Beratung sehr geschätzt. Dies hat man in der Küche nicht so direkt. Die Rückmeldung ob das Essen köstlich und beispielsweise der Wein passend war, erhält man an der Front», weiss Nils Heiniger. Teamarbeit ist dem aktiven Berufsmann sehr wichtig und gerne hilft er aktiv mit, gemeinsam etwas zu erreichen. So engagierte er sich auch in einem Zürcher Startup Unternehmen, das Cupcakes produziert und vermarktet. Nils Heiniger konnte ­unter anderem mit viel Phantasie und ­Leidenschaft die «Törtchen» dekorieren. An diesem Arbeitsort wurde er zum «Operation Manager» befördert. Jedoch vermisste er danach im Büro, seine Kreativität auszuleben.

Rezeptentwicklung von A bis Z bei Betty Bossi
Vor zwei Jahren fand Nils Heiniger seinen Traumjob bei Betty Bossi. Als Rezeptredaktor ist er für die Rezeptentwicklung von A bis Z verantwortlich. Seine Arbeit ist zu fünfzig Prozent im Büro und die andere Hälfte seiner ­Arbeitszeit ist er in der Küche am Herd. «Wir verfolgen die Trends in der Ernährung, auf dem ganzen Gebiet der Nahrungsmittel und allen kulinarischen Themen non stop», sagt Nils Heiniger. Über 120 Mitarbeitende ­beschäftigt Betty Bossi, die sich mit viel Neugier und Herzblut der Welt des Kochens und verwandten Bereichen widmen. Davon sind 76 Prozent Frauen und 24 Prozent Männer, das Durchschnittsalter ist 39 Jahre. Mit Nils Heiniger sind elf Personen im Team, seine Chefin ist Sibylle Weber Sager, Ex-Fernsehköchin von «al dente» und Leiterin der Rezeptredaktion von Betty Bossi. Nils Heiniger ist Rezeptredaktor bei Betty Bossi und verantwortlich für die Rezepte in der Zeitschrift «Glutenfrei leben».

Das kulinarische Herz der Schweiz
«Was soll ich heute kochen?» Eine Antwort auf diese drängende Frage finden alle in der «Betty Bossi Zeitung». In Lebensmittelgeschäften lag die Zeitung 1956 erstmals auf und damals gab es Rezeptideen, Menüpläne für eine Woche, aber auch Strickanleitungen, Dialektgeschichten, Budgetpläne und Beziehungstipps. Die Gründung der Betty Bossi Verlags AG 1977 schuf die optimalen Rahmenbedingungen um eine qualitativ hochstehende «Fachzeitung für Kochen und Haushalten» zu entwickeln. Die Abo-Zahlen stiegen sprunghaft an. 2018 bekam die Betty Bossi Zeitung mit «Glutenfrei ­leben» eine «kleine Schwester». ­Glutenfreie Rezepte für Alltag und Festtag, Tipps zu Produkten und vieles mehr sind darin zu finden. Betty Bossi hat sich von der fiktiven Köchin zum führenden Schweizer Kulinarik-Unternehmen entwickelt.
Es ist eine der bekanntesten Marken und seit 1956 das «kulinarische Herz der Schweiz». So bestimmt Betty ­Bossi massgeblich mit, wie die Schweiz kocht und isst. Die Kundinnen und Kunden werden auf dem einfachsten Weg zum Genuss begleitet – dies ist das Marken-Versprechen. Mit Rezepten, cleveren Produkten und Dienstleistungen rund um einfaches und sicheres Zubereiten, Kochen, Backen und Geniessen. Betty Bossi Medien, von Print bis Online, erreichen mehr als zwei Millionen kulinarisch interessierte Personen. Betty Bossi AG ist zu 100 Prozent eine Tochterfirma von Coop.

Der Mensch ist im Mittelpunkt
«Essen verbindet und macht Freude. Betty Bossi ist für die Menschen da und es erfüllt mich sehr, für ein solches Unternehmen zu arbeiten», hält Nils Heiniger fest. Gerade auch in der Zeit der Corona-Pandemie kamen vermehrt Anfragen, weil die Leute wieder vermehrt selber daheim gekocht haben. Als Rezeptredaktor ist Nils Heiniger der Saison immer zwei bis drei Monate voraus. So beschäftigt er sich im Winter mit Grillieren, zur Sommerzeit mit Weihnachtsguetzli. «Um neue Rezepte zu kreieren, lasse ich mich überall inspirieren, so auf dem Markt, in Geschäften, in Restaurants, oder auf Reisen», weiss er. Andere Länder besucht er auch gerne mit seiner Frau Corinne, die beruflich als Flight Attendant unterwegs ist. Rezeptredaktorinnen und -redaktoren kreieren jedes Jahr rund 2 500 Rezepte für Betty Bossi, Coop und Dritte. ­«Unsere Testküche ist manchmal fast ein Labor und man muss das kulinarische Verständnis haben um die Rezepte zu entwickeln», erkennt der Fachmann. Vor kurzem hat Nils Heiniger in der Coopzeitung gezeigt, wie «Weihnachtsessen leichtgemacht» geht. ­Keine Angst vor dem «grossen Vogel» muss man haben, dies wurde beim «Gefüllten Truthahn mit Cranberrys» deutlich. ­Für die Leserinnen und Leser des «Unter-Emmentaler» verrät Nils Heiniger als Rezept eine pikante «Rüebli-Mango-Suppe». Sie kann ­super als wärmendes Znacht, oder als kleiner Apéro an Silvester serviert werden. «Diese ist in Zürich, aber auch im Einzugsgebiet des «Unter-Emmentaler» ganz bestimmt fein», weiss Nils Heiniger mit seiner grossen Erfahrung rund um die Kulinarik.

Infos: www.bettybossi.ch

Von Barbara Heiniger