• Zufrieden und erwartungsfroh: Hansjörg Lüthi (rechts) und Thomas Rufener freuen sich über die fristgerechte Fertigstellung des Provisoriums ...

  • ... und den bevorstehenden Umzug der Bewohner des Alterszentrums Haslibrunnen. · Bilder: Walter Ryser

25.01.2021
Langenthal

Bereit für den grossen Umzug der Senioren

Alles ist bereit für den grossen Umzug. Das Provisorium an der Schützenstrasse 6 ist bezugsfertig. Am 1. und 2. Februar werden die Bewohner des Alterszentrums Haslibrunnen an ihren neuen Standort umziehen, wo sie bis zur Realisierung des Neubaus beheimatet sein werden. «Die Vorfreude ist riesengross», sagt Hansjörg Lüthi, Geschäftsführer der Haslibrunnen AG.

Wer in diesen Tagen das Provisorium des Alterszentrum Haslibrunnen betritt, der erlebt eine richtige Über-
raschung. Denn was von aussen wie eine nüchterne, modulartig zusammengesetzte Containersiedlung aussieht, hinterlässt im Innern einen völlig anderen Eindruck. Grosszügig gestaltete Räumlichkeiten, helle und frische Farben, moderne Zimmer und Infrastrukturen. Kurz: Das Provisorium erfüllt den Anspruch an ein zeitgemässes Alterszentrum.
«Es ist eben mehr als bloss ein Provisorium, es handelt sich um ein voll ausgebautes Gebäude», bestätigt Thomas Rufener, Verwaltungsratspräsident der Haslibrunnen AG, den Eindruck. Auf drei Stockwerken befinden sich 67 Bewohnerzimmer, die allesamt mit behindertengerechten Badezimmern ausgestattet sind. Pro Stockwerk gibt es jeweils zwei Aufenthaltsräume. Im Weiteren befindet sich im Provisorium ein Restaurant, Stationszimmer, Medikamentenräume sowie Büroräumlichkeiten. Verzichtet hat man auf den Einbau einer Küche, lediglich eine sogenannte Aufbereitungs-Küche beinhaltet das Provisorium. Die Mahlzeiten für die Bewohner des Alterszentrums werden bekanntlich in der Alten Mühle hergestellt, wo die Haslibrunnen AG seit November letzten Jahres einen Gastrobetrieb führt.

14 Zimmer mehr als vorher
Auf dem Weg zum Neubau bilde das Provisorium einen ganz wichtigen Puzzlestein, betont Thomas Rufener. Ohne diese vorübergehende Lösung könnte der Neubau am heutigen Standort des Alterszentrums nicht realisiert werden. In diesen Tagen wird das Provisorium definitiv für den Umzug der Bewohner bereit gemacht. So werden die Büromöbel gezügelt und anschliessend die Büros in Betrieb genommen. Auch die Stationszimmer werden eingerichtet und sämtliche Materialien eingeräumt, bevor dann am 1. und 2. Februar der grosse Umzug der Bewohner vonstattengeht. Die Vorfreude sei gross, betont Hansjörg Lüthi, Geschäftsführer der Haslibrunnen AG. «Es ist ein neuer ­Abschnitt, in einer hervorragenden Umgebung, wo wir den gewohnten Standard weiter anbieten können.» Lüthi geht gar noch einen Schritt weiter und ist überzeugt, «dass wir aufgrund der erstklassigen Infrastruktur und der grosszügigen Raumaufteilung die Qualität im Gesamtangebot sogar noch leicht steigern können.» Zumindest stehen im Provisorium mit den 67 Zimmern deren 14 mehr zur Verfügung als am alten Standort. Und diese sind bereits belegt, wie Lüthi bestätigt: «Dass wir diese schon vor dem Umzug vergeben konnten, zeigt uns, dass wir das Angebot im Provisorium richtig dimensioniert haben.»

Abnehmer für Provisorium gesucht
Der geplante Neubau wird dereinst über 151 Betten verfügen. Was dann mit dem Provisorium geschehen wird, ist noch offen. Christian Käser, Geschäftsführer der ALHO Systembau AG in Wikon (LU), die das Provisorium errichtete, wies darauf hin, dass das Gebäude samt Inhalt eine Lebensdauer von rund 30 Jahren aufweise, weshalb man bereits heute nach einer Weiterverwendung Ausschau halte, für den Zeitpunkt, wenn das Alterszentrum Haslibrunnen in den Neubau umziehe, was in rund zweieinhalb Jahren der Fall sein dürfte.

Hauskatzen als Herausforderung
Mit diesem Neubau soll laut Thomas Rufener in den nächsten Wochen unverzüglich begonnen werden. So werde der Rückbau des bestehenden Gebäudes bereits in den nächsten Tagen starten. Der VR-Präsident war nach dem Erreichen des ersten Etappenzieles voll des Lobes über die Baufirma ALHO, die das Provisorium errichtet hat. «Alles klappte reibungslos. Für einmal wurde von Seiten der Baufirma nicht bloss vieles versprochen, sondern die Versprechen wurden auch alle einwandfrei eingehalten.»
Auch Urs Willen, Bauherrenvertreter, lobte das Bauunternehmen. «Ich habe in meiner Berufslaufbahn schon viele Projekte begleitet, aber was mir hier präsentiert wurde, ist schlicht hervorragend. Da ist eine extrem gute Leistung vollbracht worden.» Er wies darauf hin, dass Anfang Oktober das erste Modul gesetzt und Ende November das letzte von insgesamt 88 Modulen platziert wurde. Willen erwähnte zudem, dass 20 Bausitzungen stattfanden, die gut strukturiert abliefen. «Es war ein kurzer, heftiger Weg, der ohne Gehässigkeiten absolviert wurde und von einem guten Zusammenspiel aller Beteiligten geprägt war.»
Doch die allergrösste Herausforderung steht dem Haslibrunnen-Team erst noch bevor, wenn der Umzug vollzogen ist, was Hansjörg Lüthi bestätigt: «Wie schaffen wir es bloss, unsere drei Hauskatzen an die neue Umgebung zu gewöhnen, damit sie nicht ständig über die Strasse zurück an den alten Standort laufen», stellte er eine noch ungelöste Frage in den Raum ...

Von Walter Ryser