• Die Überraschung ist sichtlich gelungen – Daniel Schär freut sich riesig über die Collage. · Bild: Marianne Ruch

04.02.2022
Oberaargau

Berührende Überraschung für coolen Abwart

Zum 30-Jahr-Jubiläum als Schulhausabwart der Schule Rohrbach wurde Daniel Schär von den Lehrkräften und Schulkindern mit einer Schnitzelbank überrascht. Die Überraschung machte ihn «atemlos», und der «Superhero» konnte seine Tränen nicht verstecken.

Rohrbach · Nach der grossen Pause trafen sich alle Lehrerinnen und Lehrer sowie die Schulkinder beim Eingang. Dem Abwart Daniel Schär wurde vorgängig erzählt, das Kollegium wolle den Schülern zum neuen Semesterstart noch einmal die Verhaltensregeln vortragen. Unter dem Vorwand, eine Lampe flackere, wurde er von Ursula Gerber ins Schulhaus gelockt. Er fand es schon irgendwie komisch, zumal kurz vorher auch seine Frau und seine beiden erwachsenen Töchter plötzlich anwesend waren.

Gute Seele im Schulhaus
Nach ein paar wenigen Worten zu den Verhaltensregeln, kam die Schulleiterin Helene Nayer zum wahren Grund der Versammlung. «Die Verhaltensregeln kennen alle und der wahre Grund für unser Zusammenkommen ist ein anderer. Unser Herr Schär feiert heute sein 30-Jahr-Jubiläum als Abwart. Er ist unsere gute Seele im Schulhaus und wir wollen ihm mit einem kleinen Vortrag Danke sagen.» Sichtlich gerührt und lachend hörte Daniel Schär der Schnitzelbank zu, die durch das ganze Kollegium vorgetragen wurde. Im Refrain zur Melodie des Hits «Atemlos» von Helene Fischer stimmten alle Kinder mit ein. Wohl nicht von ungefähr begleitete gerade dieses Lied die Schnitzelbank, denn Daniel Schärs Handy-Klingelton spielt diese Melody. In der Schnitzelbank war von Sherlock-Holmes-Fähigkeiten und dem Ordnungsverhalten die Rede, auch das Allwissen und die stetige Bereitschaft zu helfen blieben nicht unerwähnt. Die Schnitzelbank endete mit den Worten: «Wir danken dir du grossartiger Mann.» Als Geschenk durfte er unter anderem eine Collage mit dem Titel: «30 Jahre Superhero» in Empfang nehmen, die, wie er sagte: «Wie eine Faust aufs Auge passt und einen speziellen Platz bekommen wird.»

Wie eine grosse Familie
«Er hat es absolut verdient, dass wir ihm an seinem Jubiläum gratulieren und Danke sagen», erklärte Helene Nayer. Er sei ein sehr liebenswerter und hilfsbereiter Abwart. Er flicke alles und wisse über alles Bescheid. Noch nie habe es ein Nein gegeben, wenn sie etwas von ihm gebraucht hätten. Auch mit den Schülern habe er es immer gut – er sei einfach ein cooler Abwart.
«Ich bin sprachlos und das hat mich jetzt sehr gefreut. Ich habe absolut nicht damit gerechnet», gestand Daniel Schär. Das Verhältnis mit dem ganzen Kollegium sei sehr gut. Zwei Mal pro Woche treffen sich die Schulleiterin und der Abwart zum Austausch – da fehlt der Kaffee nie.
Überhaupt sei das ganze Schulhaus wie eine grosse Familie. Man schätze und achte sich gegenseitig. «Es waren 30 wunderbare Jahre, ich möchte keine Minute missen. Auch wenn es die eine oder andere Feuerwehrübung gegeben hat, wie zum Beispiel den Wasserrohrbruch, bei dem der ganze Keller und die Turnhalle geflutet wurde», erzählte Daniel Schär. «Auch der 1. April ist jeweils lustig, da lassen sich die Schüler schon einige Scherze einfallen.» So etwa, als ihm gesagt wurde, der Ball sei auf dem Dach und als er dann die Leiter geholt habe, lachten die Schulkinder nur und riefen «erster April», erzählte Daniel Schär lachend. Auch der Gemeinde­präsident Hubert Kölliker, in Begleitung von Marc Hegi und Manuel Loosli, liessen es sich nicht nehmen und gratulierten Daniel Schär mit einem Geschenk zu seinem Jubiläum.
Die Lehrerin Ursula Wolf durfte ebenfalls Gratulationen und Geschenke entgegennehmen. Seit 30 Jahren unterrichtet sie an der Schule Rohrbach.

Von Marianne Ruch