• Unter dem Motto «Natur und Kultur» will die Burgergemeinde Langenthal vermehrt ins Blickfeld der Öffentlichkeit gelangen und engagiert sich deshalb als Patronatsträger beim Kulturverein Old Capitol. · Bild: Walter Ryser

25.11.2021
Langenthal

Burger lancieren einen Talentwettbewerb

Die Burgergemeinde Langenthal ist auf der Suche nach Talenten. An der ordentlichen Herbstversammlung genehmigten die 63 anwesenden Burger (8,7 Prozent der Stimmberechtigten) einen Sponsoringbeitrag von 20 000 Franken für die Kulturinstitution Old Capitol (OC) in Langenthal. Damit wird das OC im nächstem Jahr einen Talent-Wettbewerb lancieren.

Oberaargau · «Wir haben uns schon länger Gedanken darüber gemacht, wie wir die Aussenwirkung steigern können», berichtete Peter Siegrist, Präsident der Burgergemeinde Langenthal, anlässlich der Burgergemeindeversammlung im Stadttheater Langenthal. Man habe sich entschieden, die Webseite zu aktualisieren, aber in erster Linie sei man zum Schluss gekommen, mit einem Engagement im kulturellen Bereich vermehrt Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit, aber auch medial zu generieren.
Burgerrat Andreas Geiser (Ressort Marketing) informierte, dass für dieses Vorhaben der Slogan «Natur und Kultur» entstanden sei. Zudem habe man eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich mit dem Projekt «Kulturförderung» befasste. «Die Arbeitsgruppe und der Burgerrat waren sich einig: Zur Erreichung einer besseren Wahrnehmung wird ein Engagement angestrebt, mit welchem einerseits ein möglichst breites Publikum angesprochen und andererseits für die Burgergemeinde eine optimale Wirkung erzielt werden kann», betonte Geiser vor den Anwesenden.

Kultur in der Stadt fördern
Die Wahl fiel letztendlich auf die Kulturinstitution Old Capitol in Langenthal, mit der die Burgergemeinde ab 2022 eine auf vorerst fünf Jahre befristete Leistungsvereinbarung eingeht. Diese sieht vor, dass die Burgergemeinde das Old Capitol als Patronatsträger jährlich mit 20 000 Franken unterstützt (total 100 000 Franken). Mit diesem Geld lanciert das OC im Gegenzug einen Talentwettbewerb. «Mit diesem tollen Engagement kann die Burgergemeinde Langenthal aktiv mithelfen, die Kultur in der Stadt zu fördern», teilte Andreas Geiser mit. Die Idee des Talentwettbewerbs sei denn auch, dass sich vor allem Künstler aus Langenthal und der näheren Umgebung an diesem Wettbewerb beteiligen würden.
Der Kulturverein Old Capitol besteht seit 2012 und veranstalte im ehemaligen Kino zahlreiche Konzert- und Kultur-Events. Das geplante finanzielle Engagement der Burgergemeinde Langenthal im Old Capitol wurde von den anwesenden Burgern einstimmig gutgeheissen. Genehmigt wurde auch das überarbeitete Nutzungsreglement der Burgergemeinde.
Dieses sieht unter anderem vor, dass die Berechtigung zum Bezug des Burgernutzens neu ab 18 Jahren besteht und nicht erst ab dem 25. Altersjahr wie bisher. Weiter ist neu festgehalten, dass am Auszahlungstag nicht abgeholte Burgernutzen verfallen zu Gunsten eines gemeinnützigen Zwecks oder einer gemeinnützigen Organisation, wenn immer möglich aus dem Oberaargau. Sollten sich innerhalb von zwei Monaten nach dem Auszahlungstag keine geeigneten Institutionen finden lassen, dann werden die nicht abgeholten Burgernutzen vollumfänglich der Samuel-Kuert-Stiftung gutgeschrieben.

Auszahlung Burgernutzen neu gestalten
Als Ersatz für die zurücktretende Elisabeth Hofer wählte die Versammlung Beatrice Kuert-Thalmann neu in die Samuel-Kurt-Stiftung. Erfreuliche Zahlen weist das Budget für das Jahr 2022 auf, das einen Ertragsüberschuss von 354 740 Franken vorsieht. An der Versammlung konnten insgesamt 30 Neuburger in der Burgergemeinde willkommen geheissen werden. Diese wie auch die übrigen Burger wurden von Präsident Peter Siegrist darüber informiert, dass die Auszahlung des Burgernutzens ab dem kommenden Jahr in anderer Form erfolgen wird. Nachdem dieser bislang jeweils Anfang Jahr von den Burgern abgeholt werden konnte, soll der Burgernutzen künftig im Rahmen eines speziellen Anlasses ausbezahlt werden. Der erste Burgernutzen-Anlass findet am Samstag, 7. Mai 2022, statt.

Aufforstung im «Bohärdli»
Abschliessend stellte sich mit Fabien Treichler der neue Betriebsleiter Forst Oberaargau vor, der seit dem Sommer dieses Amt versieht und Nachfolger von Markus Bürki ist. Nach einer Ausbildung zum Kaufmann liess sich Treichler zum Forstwart ausbilden und anschliessend absolvierte er die Försterschule BZW in Lyss. Ab März 2020 arbeitete Fabien Treichler beim Schweizerischen Landesforstinventar der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft in Birmensdorf.
Treichler orientierte kurz über die aktuellen Arbeiten im Forst Oberaargau und erwähnte dabei, dass im Gebiet «Bohärdli» eine Aufforstung mit insgesamt 1200 Pflanzen stattgefunden habe, dass sich nach dem regenreichen Sommer die Situation rund um den Borkenkäferbefall zwar etwas entspannt habe, aber weiterhin genau beobachtet werden müsse. Im Herbst sei die Bereitstellung von Energieholz (für Pellet-Heizungen) im Mittelpunkt gestanden, und dann habe man einen Holzernte-Schlepper angeschafft.

Von Walter Ryser