• Die rauchende Stelle im Kammernwald in Huttwil wird von der Feuerwehr ausgegraben. · Bilder: Werner Meer

  • Der zur Sicherheit erstellte Graben rund um den gelöschten Brandherd.

  • Werner Meer. · Bild: mre

19.10.2023
Huttwil

Dank Spaziergang Waldbrand verhindert

Bei einem seiner täglichen Spaziergänge entdeckte Werner Meer per Zufall einen grossen und rauchenden Baumstrunk im Chammerewald in Huttwil. Dank seiner Entdeckung und seinem Handeln konnte er einen Waldbrand verhindern, denn der Brandherd war weit grösser als zuerst angenommen.

Wenn es die Zeit und das Wetter erlauben, macht Werner Meer seiner Gesundheit zuliebe jeden Tag einen Spaziergang. So auch kürzlich im Kammernwald in Huttwil. «Ich entdeckte eine Stelle beim Vita Parcours, bei der neu gesägte Hölzer zu einem Bänkli aufgestellt worden sind und wollte mich dort kurz hinsetzen. Plötzlich entdeckte ich unweit davon einen grossen und rauchenden Baumstrunk, um den sich bereist einen rund zwei Meter grossen Kreis gebildet hatte, der rauchte», erzählt der 79-Jährige. Allem Anschein nach hatte dort jemand ein Feuer gemacht und es anschliessend nicht richtig gelöscht. Nach genauerem Betrachten und aufgrund der grossen Trockenheit reagierte er und meldete es der Feuerwehr. Wie sich herausstellte, hat Werner Meer genau richtig gehandelt. Denn der Brandherd im Boden war weit grösser, als der ersichtliche Kreis.

Wärmebildkamera zeigte Ausmass
Nachdem er die Notrufnummer 118 angerufen hatte, musste er sich wieder zum Brandherd begeben, denn der Ort hat keinen Namen und so ortete die Feuerwehr ihn durch sein Mobiltelefon. Der danach aufgebotene Kommandant Martin Jordi der Feuerwehr Region Huttwil schätzte die Lage als gefährlich ein. Da aber das Löschfahrzeug von Huttwil zu gross ist und nicht an die Stelle gelangen konnte, wurde die Feuerwehr Auswil aufgeboten. «Die schlussendlich rund zehn Feuerwehrmänner gruben im Feuerherd und umliegend herum, denn das Ausmass an Feuer wurde immer schlimmer», erzählt Werner Meer. Dies war ein Anzeichen, dass wohl im Boden noch weitere Brandherde lauerten. Die eingesetzte Wärmebildkamera bestätigte den Verdacht. «Die Feuerwehrmänner gruben im Boden und löschten, bis es keine rauchende Stelle mehr gab. Ebenfalls den Baumstrunk sägten sie auseinander, so dass auch dieser nicht mehr brennen konnte.» Um ganz sicher zu sein, dass trotz all der getroffenen Massnahmen nicht doch noch weiter etwas passieren konnte, grub die Feuerwehr ringsherum einen Graben und füllte diesen mit Wasser.
«Ich war schon ein bisschen durcheinander und machte mir Sorgen», gesteht Werner Meer in Nachhinein. Denn dass es so schlimm war, hätte er nicht gedacht. «Die Feuerwehr bedankte sich bei mir und meinte, wenn es windig geworden wäre, hätte in kürzester Zeit der ganze Wald gebrannt. Nicht auszudenken, was da alles passiert wäre», meint Werner Meer. Dies zeige deutlich, dass es sehr gefährlich sei, mitten im Wald ein Feuer zu machen – noch dazu bei dieser Trockenheit.

Von Marianne Ruch