• Der anspruchsvolle Steingarten dürfte zur grossen Publikumsattraktion von Bike Village Huttwil werden. · Bilder: Stefan Leuenberger

  • Immer wieder gilt es, Schikanen zu befahren.

  • Eine Steilwandkurve auf dem Trail durch den Huttwilwald.

  • Heftige Waldabfahrt.

  • Der Sprung im «Hager Downhill».

  • Streckenbauleiter Peter Kopp vor der ebenfalls zu befahrenden Rampe.

  • Der 13-jährige Madiswiler Andrin Moser bezwingt den «Rockgarden».

23.09.2022
Sport

Das Blumenstädter Bikemekka ist bereit

Von Freitag bis Sonntag steht das Blumenstädtchen im Zeichen des Bikesports. Die Veranstaltung Bike Village Huttwil auf dem Areal des Campus Perspektiven bietet Weltklasse- und Breitensport auf dem Mountainbike. Aber noch viel mehr. Bike Village Huttwil will mit einem riesigen Angebot rund um das Biken ein Volksfest veranstalten. Alles ist bereit. Und viele Stars der Szene sind am Start.

Radsport · «Die Vorarbeiten sind praktisch abgeschlossen», ist Streckenbauleiter Peter Kopp froh. «Gut bin ich pensioniert und muss nicht zur Arbeit», lacht der rüstige Rentner. Seit fünf Wochen ist Kopp jeden Tag in Huttwil am «büetze», damit Bike Village Huttwil ein Volksfest werden kann. Das OK und rund 150 Helfer werden insgesamt um die 5000 Stunden Freiwilligenarbeit in die Veranstaltung stecken.

Starke Elitefelder
Das dreitägige Mountainbike-Happening auf dem Areal des Campus Perspektiven in Schwarzenbach/Huttwil startet heute Freitag ab 17 Uhr mit einer Art «warm up»-Party. Wettkampf-Feeling gibt es dann am Samstag und Sonntag, wenn in verschiedensten Kategorien auf der 4,3 km Strecke (182 Höhenmeter) Rennen stattfinden. Das grosse Highlight bilden die Eliterennen der Frauen (12 Uhr) und Männer (14.15 Uhr) am Sonntag. Die Organisatoren dürfen sich freuen: In Huttwil wird ein Grossteil der Cross-Country-Weltelite am Start sein. Gesamtweltcup-Siegerin Alessandra Keller aus Ennetbürgen war für Testfahrten sogar schon in Huttwil. Anne Terpstra (Holland), Pauline Ferrand Prevot (Frankreich) oder die weiteren Schweizerinnen Sina Frei und Linda Indergand werden ebenfalls an der Startlinie stehen und Kronfavoritin Keller fordern. Am Bike Village in Huttwil, dem nach Tamaro und Chur dritten und letzten Rennen der neuen Schweizer Rennserie  «ÖKK Bike Revolution», nicht antreten wird Olympiasiegerin Jolanda Neff. Bei den Männern wird mit Spannung der Auftritt des Churers Nino Schurter, dem erfolgreichsten Mountainbiker aller Zeiten, erwartet. Gefordert wird der frischgebackene Gesamtweltcupsieger mitunter von den Franzosen Titouan Carod und Maxime Marotte und vor allem auch seinen Landsmännern Filippo Colombo, Vital Albin und Thomas Litscher.

Ufhuser will einen Podestplatz
Weil der Leimiswiler Mathias Flückiger aus bekannten Gründen am Heimrennen nicht starten kann, rückt der Ufhuser Marcel Guerrini in den regionalen Fokus. Der 28-jährige Ostschweizer, der seinen Wohnsitz ins Luzerner Hinterland verlegte, lieferte in den letzten Weltcuprennen  absolute Spitzenresultate. Was liegt in Huttwil für den Elite-Fahrer drin? «Alles ist möglich», antwortet der sich in Topform befindende Ufhuser. Marcel Guerrini absolvierte am Mittwoch in Huttwil eine Trainingsfahrt auf Rennbasis. «Damit wir einen Anhaltspunkt haben, wie lange das Eliterennen dauern wird», sagt Peter Kopp. Guerrini pedalte die äusserst anspruchsvolle Strecke in starken 12:45 Minuten ab. «Damit wird das Eliterennen der Männer voraussichtlich über sechs grosse und eine Startrunde à 3,5 km führen», informiert Kopp. «Der Rockgarden gefällt mir sehr gut. Und die Waldpassage finde ich auch cool», meint Marcel Guerrini. «Es ist zweifelsohne eine der besten Strecken der Schweiz.»

Hoffen auf gutes Wetter
Auch der 13-jährige Madiswiler Andrin Moser, der am Samstag um 11.10 Uhr zum Rennen antreten muss, konnte die Huttwiler Strecke schon testen. «Den kurzen ‹Wyssache Downhill› im Huttwilwald finde ich mit Abstand am besten», urteilt das Nachwuchstalent. Ebenfalls schon einen Augenschein von der spektakulären und mit allen im Bikesport beliebten Schikanen versehenen Huttwiler Strecke konnte der Gettnauer Elite-Fahrer Jeremias Marti nehmen. «Eine wirklich tolle Strecke, die sich nicht vor den Weltcupstrecken verstecken muss», findet der 32-Jährige. «Technisch ist die Strecke sehr anspruchsvoll. Und sie ist happig, weil man sich nie richtig erholen kann», so Marti. Die Strecke beinhaltet verschiedenste Prüfungen. An einigen Stellen wurden sogar verschiedene Fahrlinien angelegt. Einige knackige Anstiege, sehr anspruchsvolle Abfahrten, diverse Feldpassagen und ein langer Abschnitt durch den Huttwilwald machen Bike Village Huttwil zu einem abwechslungsreichen Wettmessen, welches die Hobbyfahrer aus der Reserve locken und die Profis zumindest fordern wird. Gerade für die Nichtprofis unter den Startenden dürften deshalb die sogenannten B-Linien – einfacher aber etwas zeitintensiver – herzlich willkommen sein. Die Organisatoren müssen auf gutes Wetter hoffen. Bei Dauerregen und Morast würde die spektakuläre Huttwiler Rennstrecke sogar für die Elitefahrer zur absoluten Challenge.

Von Stefan Leuenberger