• Das gesamte Schulhausareal soll in den nächsten vier Jahren mit einer neuen Beleuchtung ausgestattet werden, damit diese wieder heutigen Anforderungen entspricht. Bild: Walter Ryser

31.05.2019
Oberaargau

Das Schulhaus wird neu beleuchtet

Eine erfreuliche Jahresrechnung, ein besser beleuchtetes Schulhaus und das Warten auf die neue Ortsplanung kennzeichneten

die Gemeindeversammlung in Ursenbach.

URSENBACH · Lediglich 31 Personen fanden sich zur Gemeindeversammlung im Schulhaus in Ursenbach ein (entspricht 4,6 Prozent der 674 stimmberechtigten Einwohner). Obwohl zehn Traktanden auf dem Programm standen, wickelte der neue Gemeindepräsident Christian Jeremias die Versammlung speditiv innerhalb einer Stunde ab, weil sich der Gesprächsbedarf bei den Anwesenden auf einige wenige Punkte beschränkte.

Neuer Investitionsschlüssel beim Oberstufenzentrum Kleindietwil 

Als erstes stimmten die Ursenbacher dem neuen Investitionsschlüssel des Gemeindeverbandes Oberstufenzentrum Kleindietwil zu. Die Schulkommission habe nach einem gerechteren Kostenverteiler gesucht, informierte Christian Jeremias. Während eines Workshops in der Schulkommission wurde eine neue Lösung erarbeitet. Künftig soll der Investitionsschlüssel im Verhältnis 30 zu 70, also 30 Prozent Schülerzahl und 70 Prozent nach Einwohnerzahl festgelegt werden. Für Ursenbach seien die Auswirkungen dieses neuen Verteilschlüssels minim, erwähnte der Gemeindepräsident. Mit 30 Ja-Stimmen, bei einer Enthaltung, stimmten die Anwesenden dem neuen Investitionsschlüssel zu.

Klima schont die Gemeindekasse

Genehmigt haben die Stimmberechtigten auch zwei Verpflichtungskredite. 89 745 Franken sollen für die Sa­nierung der 0,4-kV-Leitung Stutz ab Trafo­station Seiler aufgewendet werden. Dabei sollen Freileitungen in den Boden verlegt werden und zugleich sollen in diesem Bereich auch die Netzbedingungen verbessert werden. Die Arbeiten sollen in zwei Etappen ausgeführt werden. 

Der zweite Verpflichtungskredit in der Höhe von 65 000 Franken wird für die Beleuchtung des Schulareals verwendet. Diese entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Ausführung erfolgt in insgesamt vier Etappen, verteilt über mehrere Jahre. 

Die Jahresrechnung 2018 der Gemeinde Ursenbach präsentiert sich erfreulich, konnte doch das vergangene Jahr mit einem Ertragsüberschuss im Gesamthaushalt von 67 415 Franken abgeschlossen werden. Laut Finanzverwalterin Barbara Flückiger resultiert das gute Ergebnis in erster Linie, weil dank des trockenen Sommers und des milden Winters keine grossen Kosten beim Strassenunterhalt anfielen. So konnten Einsparungen von 7890 Franken erzielt werden, bei der Schneeräumung waren es sogar 35 590 Franken. Erfreulich war zudem die Entwicklung bei den Steuern, konnten hier doch 218 000 Franken mehr verbucht werden als budgetiert.

Die Gemeinde hat aber letztes Jahr nicht bloss gespart und mehr eingenommen, sondern auch investiert, beispielsweise 59 407 Franken für das Auswechseln der Fenster an der Fassade West/Nord beim Schulhaus oder 19 363 Franken für eine neue Schliessanlage beim Schulhaus sowie 182 244 Franken für die zweite Etappe der Gemeindestrasse Zufahrt Aeschi. Per 31. Dezember 2018 weist die Gemeinde Ursenbach ein Eigenkapital in der Höhe von 7,081 Millionen Franken auf.

Die revidierte Ortsplanung wurde letzten November zur Vorprüfung beim Kanton eingereicht, rief Gemeinderat Daniel Schüpbach (Ressort Bau) den Anwesenden in Erinnerung. Eigentlich sei man davon ausgegangen, an der Gemeindeversammlung über das weitere Vorgehen berichten zu können, doch die Vorprüfung beim Kanton sei noch nicht abgeschlossen. Man habe jedoch versichert, dass dies bis Mitte Juni geschehen soll. Danach könne man dann die weiteren Schritte definieren, vertröstete Schüpbach die Anwesenden.

Wärmeverbund bereitet Sorgen

Sorgen bereitet dem Gemeinderat auch der Wärmeverbund im Dorfzentrum, der letztes Jahr zwar einen Gewinn von 11 323 Franken erwirtschaftete, aber nach wie vor nicht die gewünschten Erträge aufweist. Zudem muss innerhalb der nächsten zwei Jahre noch ein Vorschuss von 81 000 Franken abgebaut werden. Gemeindepräsident Christian Jeremias informierte, dass sich der Gemeinderat diesem Thema angenommen und mit dem damaligen Architekten das Gespräch gesucht habe. Dabei sei man zu interessanten Erkenntnissen gelangt. In einem ersten Schritt habe man mit allen Bezügern neue Verträge ausgehandelt. 

An einer ausserordentlichen Gemeindeversammlung im Herbst will der Gemeinderat detailliert darüber Auskunft geben, welche weiteren Schritte und Massnahmen geplant sind, um einerseits neue Bezüger für den Wärmeverbund zu gewinnen und andererseits den Wärmeverbund künftig rentabel betreiben zu können.

Von Walter Ryser