• Ab 3. Juni wird die Ortsdurchfahrt Huttwil saniert. Dies wird mit diversen Einschränkungen des Durchfahrtsverkehrs über rund 16 Monate hinweg verbunden sein. · Archivbild: ljw

08.05.2019
Huttwil

Das Städtli steht kurz vor Beginn der Ortsdurchfahrts-Sanierung

Die Einführung der Tempo-30-Zone in der Hofmattstrasse Huttwil in der vergangenen Woche war der Vorbote für die umfassende Sanierung der Ortsdurchfahrt Huttwil. Ab Juni fahren die Bagger und Maschinen auf. Dann soll der abgenutzten Fahrbahn im Städtli zu Leibe gerückt werden – ein komplexes Unternehmen, das die Bauverantwortlichen und ebenso die betroffenen Anstösser seit langem beschäftigt und in den nächsten 16 Monaten auf Trab halten wird.

Rund 10 000 Fahrzeuge, davon etwa 600 Lastwagen, fahren täglich durch das Städtli. Damit gehört die Ortsdurchfahrt Huttwil zu den stark verkehrsbelasteten Strassen der Region. Dies steht auf dem Flyer, der in dieser Woche die Huttwiler Haushaltungen erreicht hat.
Strassenzustand, Sicherheit und ebenso die Belastung der unter der Strasse durchführenden Leitungen haben seit langem zu Handlungsbedarf geführt. Die Leitungssanierung wurde über Jahre hinweg angegangen und war notwendig, damit die Strassensanierung reibungslos angegangen werden kann. Nach wie vor aber geht es um ein komplexes Projekt, das die Verantwortlichen seit Jahren beschäftigt.
Ziel ist neben der Erneuerung der abgenutzten und mit vielen «Flicken» versehenen Fahrbahn und die gleichzeitige Behebung der Sicherheitsdefizite. Eine erste Massnahme war die Einführung der Tempo 30 Zone im oberen Teil der Hofmattstrasse, an welche die Schulhäuser Städtli und Hofmatt angrenzen.
Mit der Sanierung der Ortsdurchfahrt soll nebst der grösstmöglichen Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden auch der geltende Standard von Kantonsstrassen erreicht werden.

Zentrum und Märkte erreichbar
Der Bau ist in drei Phasen geplant. Die guten Neuigkeiten zuerst: Das Zentrum ist bis zur jeweiligen Baustelle stets zugänglich und die Geschäfte und Märkte sind jederzeit erreichbar. Schlussendlich erfährt Huttwil eine erhebliche Aufwertung des Ortskerns, so denn dereinst alles abgeschlossen ist. Bis dahin aber erfordert es einigen «Schnauf» von den Bauverantwortlichen, von den Anstössern und auch von den Verkehrsteilnehmenden. Denn das straffe Bauprogramm führt zu wechselnden Verkehrsführungen und zu Einschränkungen im Ortszentrum. Das Dorfzentrum ist bis zur Baustelle im Einbahnverkehr erreichbar. Die provisorischen Parkfelder können benutzt werden. Als Umleitung dient die Hofmattstrasse. Umgeleitet wird auch die Buslinie Huttwil-Eriswil.

Tempo 30 für mehr Sicherheit und für den Erhalt der Parkplätze
Zusammengefasst heisst das: Ab Juni bis Oktober 2020 wird der Abschnitt Bahnhofstrasse–Marktgasse für rund vier Millionen Franken erneuert und den Sicherheitsstandards angepasst. Eine wesentliche Veränderung wird die Einführung einer Tempo-30-Zone durch Huttwil sein. Diese Temporeduktion ist die Voraussetzung, damit die für den Detailhandel wichtigen Parkplätze entlang der Hauptstrasse erhalten werden können. Die verlangsamte Fahrgeschwindigkeit ermöglicht den Fussgängern zudem das Wechseln der Strassenseite ohne Fussgängerstreifen. «Sicher und ohne lange Wartezeiten. Da die Autofahrenden zumeist freiwillig Rücksicht nehmen», steht hoffnungsvoll im Flyer. Die Fussgängerstreifen werden deshalb mittels Pollern und entsprechenden Markierungen durch vier Querungshilfen an übersichtlichen Stellen ersetzt.
Der Strassenknoten Eriswil und Luzernstrasse wird komplett neu gestaltet. Die Bushaltestelle wird an das westliche Ende der Marktgasse, neben dem Stadthaus, verlegt. Erhöhte Bordsteinkanten ermöglichen das ebenerdige Ein und Aussteigen. Die Fahrbahn wird neu durch einen breiten, weichen Randabschluss in Granit begrenzt. Die Strassenbeleuchtung wird mit weiteren Seilhängeleuchten bestückt, und einfaches, einheitliches Mobiliar wie Sitzbänke und Abfallbehälter sollen das Ortsbild aufwerten.

Baustart am 3. Juni
Der Sanierungsbeginn ist für Montag, 3. Juni, vorgesehen. Die Bauphase 1 in der Bahnhofstrasse dauert von Juni bis September 2019. Diese ist in drei Etappen aufgeteilt, damit während der Bautätigkeit möglichst viele Zugänge offen bleiben. Zwischen Oktober 2019 und Februar 2020 herrscht in diesem Gebiet eine Baupause. Die Bauphasen 2 in der Marktgasse und 3 in der Luzern und Eriswilstrasse sind, ebenfalls etappenweise, ab März bis September 2020 geplant.
Der Deckbelagseinbau und die Fertigstellungsarbeiten sind im September 2020 vorgesehen. Die erneuerte Ortsdurchfahrt mit dem neuen Strassenbelag soll voraussichtlich ab Oktober 2020 zur Verfügung stehen.

Verlegung der Jahrmärkte
Betroffen von den baulichen Massnahmen sind auch die Jahrmärkte. So wird die Marktgasse für die Märkte zeitweise nicht verfügbar sein. Die Durchführung ist dennoch gewährleistet. Das Marktgebiet wird in die Stadthausstrasse, auf den Stadthausplatz, in die Viehmarktstrasse und auf den Brunnenplatz verlegt. Betroffen sind die Märkte im Juli und September 2019 sowie sämtliche Märkte bis im Oktober 2020.

Persönliche Sprechstunden möglich
Die Bauverantwortlichen bieten Baustellensprechstunden an. Alle zwei Wochen finden Gespräche mit Vertretern der Baubeteiligten statt. Bei der Gemeindeverwaltung können telefonisch oder per E-Mail persönliche Termine vereinbart werden.

Von Liselotte Jost-Zürcher