• Die Aufgabe «Boxenstopp» musste auf das zugeteilte Auto abgestimmt werden.

  • Die Tischdekoration «Überflieger» verlangte eine gehörige Portion Kreativität. · Bilder: zvg

  • Die Siegerin wurde als Zuschauerin an den Europacup nach Polen eingeladen.

19.09.2019
Emmental

Das Verkehrshaus Luzern als Inspiration

Dass sie die richtige Berufswahl getroffen hatte, zeigte sich bei Lisa Sommer aus Sumiswald schon früh. 2014 erreichte die junge Floristin schliesslich an den Berufs-Schweizermeisterschaften Platz 2. Mit dem Sieg am Innerschweizer Floristen-Cup kommt für die Mitarbeiterin von Blumen Gardyland aus Langnau ein weiterer schöner Erfolg hinzu.

Sumiswald · Anlässlich seines 50-Jahr-Jubiläums organisierte der Innerschweizer Floristenverein den Floristen-Cup. Dieser wurde vom 13. bis 15. September im Verkehrshaus Luzern inmitten der Besucherinnen und Besucher veranstaltet. Es entstanden Werkstücke auf fachlich hohem Niveau. Gewisse Arbeiten durften vorbereitet werden, andere Werkstücke waren Überraschungsarbeiten. Lisa Sommer meisterte die Aufgaben offensichtlich am besten, sie wurde zur Siegerin gekürt.

Blumen Gardyland erfolgsverwöhnt
Die Organisatoren gaben den Arbeiten interessante Bezeichnungen. So musste als gebundenes Werkstück ein Strauss unter dem Titel «Boxenstopp!» kreiert werden. Es folgten die Aufgabe «Brautschmuck, luftig, leicht», «Tischschmuck, Überflieger» und zwischendurch gab es Überraschungsarbeiten, die ebenfalls in einer klar vorgegebenen Zeit erledigt werden mussten.
Lisa Sommers Sieg am Innerschweizer Floristen-Cup ist eine weitere schöne Geschichte für Blumen Gardyland. Erst Ende August holte sich ihre Arbeitskollegin Chantal Wiedmer an den Berufs-Weltmeisterschaften das Diplom «Medallion for Excellence». Sie wurde von Esther Siegenthaler, ihrer Chefin, als Expertin nach Russland begleitet. Siegenthaler stand 2008 an der Schweizermeisterschaft selber auf dem Podest – gleich wie Claudia Lüdi, einer weiteren Mitarbeiterin des kleinen Blumengeschäfts, die vor sieben Jahren sogar gewann.

Grundstein zum Erfolg in der Lehrzeit
Eines ist sicher: Die Gardyland-Frauen könnten ihre Kreationen problemlos an noblen Adressen wie der Zürcher Bahnhofstrasse oder der Rue du Rhône in Genf verkaufen. Stattdessen bieten die bescheiden gebliebenen Frauen ihre Kunstwerke in einem von aussen unscheinbaren kleinen Ladenlokal an der Viehmarktstrasse in Langnau an. Esther Siegenthaler, die Firmeninhaberin, erklärt sich all die Erfolge damit, dass man sehr viel Vertrauen durch die Kunden erhalte und frei gestalten ­dürfe. «Das ermöglicht uns und ins­besondere auch den Lernenden, mit vielfältigen Materialien zu arbeiten.»

Lob in höchsten Tönen
Zu Lisa Sommer sagt Siegenthaler: «Sie ist eine ausgeglichene Persönlichkeit und es zeichnet sie aus, sich gut fokussieren zu können.» Dies sei bei Wettkämpfen wie dem Innerschweizer Floristen-Cup, der gleich drei Tage dauerte, nützlich. «Als clevere, bodenständige Frau ist Lisa wie geschaffen für solche Herausforderungen», wird sie von ihrer Chefin gerühmt. Schon bei der Vorbereitung zu Wettkämpfen dieser Art brauche es nämlich genügend Biss für den letzten Feinschliff und die Detailpflege. Zudem sei ein ehrliches und mitdenkendes Team für die Ausarbeitung sehr wichtig.

Empfang im Bundeshaus
Dass der «Unter-Emmentaler» die Inhaberin von Blumen Gardyland gestern Mittwoch telefonisch erreichte, war glücklich. Sie wurde kurz darauf mit Chantal Wiedmer und dem Team der Schweizer Berufs-Nationalmannschaft im Bundeshaus erwartet.

Von Remo Reist