• Der Rohrbacher Dominique Aegerter feierte beim Auftakt der Supersport-WM 2022 gleich den ersten Sieg. · Bild: zvg

  • Finaler Siegesmove: Dominique Aegerter (Nummer 77) zieht im Sonntagsrennen in der letzten Kurve innen am Italiener Lorenzo Baldassarri vorbei. · Bild: zvg

11.04.2022
Sport

Der Weltmeister ist bereits wieder Leader

Mit einem Sieg und einem 2. Rang ist der amtierende Supersport-Weltmeister Dominique Aegerter aus Rohrbach zur Supersport-WM 2022 gestartet. Im spanischen Aragon zeigte sich, dass der erstmals in dieser Klasse mitfahrende Italiener Lorenzo Baldassarri ein ganz harter Konkurrent darstellen wird.

Supersport-WM 2022, 1./2. Rennen in Aragon · «Mit einem taktischen Fehler habe ich mir den perfekten Start in die Saison verbaut. Ich bin aber mit dem Resultat super happy», sagt Dominique Aegerter nach den beiden ersten von insgesamt 24 Rennen der diesjährigen Supersport-WM. Der 31-jährige Rohrbacher bot in den zwei Rennen im sonnigen Aragon in Spanien am vergangenen Wochenende in beiden Rennen eine grosse Show. Im Samstagsrennen hielt sich der amtierende Weltmeister nach einem Blitzstart von der zweiten Startposition aus und der Führung auf den ersten Abschnitten geschickt zurück. Der Türke Can Öncü übernahm das Kommando. Etwa bei Rennhälfte machte Supersport-Neueinsteiger Lorenzo Baldassarri erstmals die Pace an der Spitze. In der Folge lieferten sich der Italiener und die Nummer 77 aus dem Oberaargau ein packendes Duell um den Sieg. Dann kam die von Aegerter angesprochene Szene. «Ich versuchte an der Spitze liegend ein Manöver, welches nicht aufging. So konnte Baldassarri problemlos an mir vorbei ziehen», bedauert Aegerter.

Knapp einem Sturz entkommen
Der nie aufgebende Rohrbacher (Übername: «Domi-Fighter») erhielt im finalen Sektor tatsächlich noch eine Chance, das Rennen zu gewinnen. Nach der langen Gegengeraden übertrieb es der Italiener in der 16. und letzten Kurve und kam mit dem Vorderrad massiv ins Schleudern. Nur mit viel Mühe blieb er auf dem Töff. Dabei kam es zu einer Berührung mit dem heranbrausenden Aegerter, der folglich die Strecke verlassen musste, um nicht zu stürzen. Dies wiederum ermöglichte Baldassarri, die Führung auf der Zielgerade behalten zu können. Etwas glücklich kam der Italiener damit in seinem ersten Supersport-Rennen gleich zum Sieg. Was das Duo bot, war Töffspektakel pur.

An der gleichen Stelle revanchiert
Und bloss einen Tag später sollte sich das Duell im zweiten Aragon-Rennen wiederholen. Aegerter hatte erneut den besten Start. «Ich habe von Beginn an sehr hart gepusht und versucht, einen komfortablen Vorsprung herauszufahren. Aber Baldassarri hat nicht lockergelassen, er war immer knapp hinter mir. Daher habe ich versucht, konzentriert zu bleiben und keine Fehler zu machen», bilanziert Aegerter. Auf den Geraden hatte der Italiener einen Vorteil. Die Yamaha-Maschine lief an beiden Tagen hervorragend. Doch der Schweizer Weltmeister wollte Revanche für das verlorene Duell vom Vortag. Just an der genau gleichen Stelle, wo es am Vortag zur Berührung kam, entschied «Domi» das Rennen. Baldassarri lag auf der Gegengeraden noch vorne. Aegerter, bekannt als Spätbremser, zog aus dem Windschatten heraus in der letzten Kurve innen am Italiener vorbei und brachte die Führung ins Ziel. «Schon nach dem Startweekend steht fest, dass Lorenzo Baldassarri ein ganz harter Konkurrent darstellen wird. Umso glücklicher bin ich, dass ich das Startwochenende der Supersport-WM als Punkteleader verlassen kann.»

Auszug aus der Rangliste: Rennen Samstag (27 Klassierte): 1. Lorenzo Baldassarri, Italien, 28:38,988; 2. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 0,239 zurück; 3. Can Öncü, Türkei, 1,165; 17. Marcel Brenner, Schweiz/Schüpfen, 26,389. – Rennen Sonntag (23): 1. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 28:36,096; 2. Lorenzo Baldassarri, Italien, 0,030; 3. Nicolo Bulega, Italien, 7,587. – WM-Stand (2/24): 1. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 45; 2. Lorenzo Baldassarri, Italien, 45; 3. Nicolo Bulega, Italien, 27; 4. Glenn Van Straalen, Holland, 26; 5. Niki Tuuli, Finnland, 21.

Von Stefan Leuenberger