• Ob und in welcher Form der Wiehnachtsmärit 2020 in Huttwil durchgeführt wird, wird nun erst am kommenden Dienstag, 9. Oktober. entschieden. · Archivbild: Thomas Peter

  • Hatten Grund zur Freude an der Versammlung von Pro Regio: Der abtretende Präsident und neues Ehrenmitglied Markus Leuenberger, die neue Präsidentin Sandra Lambroia und der abtretende Kassier und ebenfalls neues Ehrenmitglied Paul Mumenthaler. · Bild: Walter Ryser

08.10.2020
Huttwil

Der Wiehnachtsmärit in der Warteschlaufe

Der Huttwiler Wiehnachtsmärit befindet sich in der Warteschlaufe, noch mindestens bis Mitte nächster Woche. Bis dann wollen die Verantwortlichen definitiv entscheiden, ob der beliebte Anlass dieses Jahr stattfinden kann, wie an der Vereinsversammlung von Pro Regio Huttwil bekanntgegeben wurde. Sicher nicht stattfinden wird nächstes Jahr das geplante Freilichtspiel Burechrieg, das erneut verschoben wurde und nun im Sommer 2022 aufgeführt werden soll.

Huttwil · Gespannt warteten die 66 Mitglieder bei der 26. Vereinsversammlung von Pro Regio Huttwil im «Kiddy Dome» in Rohrbach auf die Informationen betreffend dem diesjährigen Huttwiler Wiehnachtsmärit. Pro Regio Geschäftsführer Walter Rohrbach (Huttwil) konnte ihnen zwar Informationen, aber noch keinen Entscheid liefern.
Man habe den Entscheid über eine Durchführung in diesem Jahr immer wieder hinausgeschoben, nicht zuletzt auch, weil die Antwort des Kantons Bern auf das eingereichte Schutzkonzept erst in diesen Tagen eingetroffen sei. Grundsätzlich könne man den Wiehnachtsmärit durchführen, gab Rohrbach zu verstehen und fügte hinzu: «Die Frage ist bloss, unter welchem finanziellen und organisatorischen Aufwand.» Mit dieser Frage werde sich das OK in den nächsten Tagen intensiv beschäftigen und voraussichtlich am kommenden Dienstag einen definitiven Entscheid fällen. «Irgendetwas sollten wir machen», liess Walter Rohrbach seine Haltung zu diesem Thema durchsickern. Wenn der Wiehnachtsmärit durchgeführt werde, dann aber bloss in einer Light-Version, gab er abschliessend zu verstehen.

Freilichtspiel Burechrieg erst 2022
Definitiv nicht durchgeführt wird dagegen im nächsten Jahr das Freilichtspiel Burechrieg, wie OK-Präsident Andreas Christen (Rohrbach) verlauten liess. Die Corona-Pandemie habe dem geplanten Vorhaben arg zugesetzt, erläuterte er und erwähnte, dass man im Sommer zwar einen gelungenen Neustart verzeichnen konnte, mit dem Engagement eines neuen Regisseurs (Ulrich Simon Eggimann) und Hauptdarstellers (Fabian Guggisberg), im Gegenzug hätten sich jedoch etliche Darsteller und Sängerinnen vom Projekt zurückgezogen, weil ihnen in Corona-Zeiten das Risiko bei den anstehenden Proben zu gross erschien. So verfüge man zum Zeitpunkt des Probenstarts nächste Woche über zu wenig Schauspieler und Sängerinnen, betonte Christen. Weil die Situation mit dem Coronavirus in naher Zukunft kaum besser werde, habe man sich bereits jetzt entschlossen, das Freilichtspiel erneut zu verschieben, auf Sommer 2022. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich nun bis Frühjahr 2021 intensiv mit der Rekrutierung neuer Schauspieler und Sängerinnen, damit nach den Sommerferien 2021 das Projekt mit der geplanten Anzahl Darstellenden endlich in Angriff genommen werden kann. «Wir haben bereits zu viel Zeit und Geld in diesen Anlass investiert, als dass wir das Vorhaben nun einfach aufgeben könnten», zeigt sich OK-Mitglied Walter Rohrbach bei diesem Thema kämpferisch.
Geld ist genau das richtige Stichwort. Dieses fehlt dem Verein Pro Regio zusehends. So schliesst das letzte Geschäftsjahr (2019/2020) mit einem Verlust von 36 763 Franken ab, wobei der bisherigen Verlust beim Freilichtspiel Burechrieg mit rund 31 000 Franken erheblich zu Buche schlägt. Präsident Markus Leuenberger (Huttwil) gab bereits bei seinem Jahresbericht zu verstehen, dass man bei Pro Regio die Auswirkungen der Corona-Pandemie erst im nächsten Jahr  so richtig zu spüren bekommen werde. Die undankbare Aufgabe, dies den Mitgliedern vor Augen zu führen, hatte anschliessend Oliver Steiner (Langen-thal), der neue Kassier, der nach 20 Jahren Paul Mumenthaler (Huttwil) ablöst. Steiner musste den Anwesenden mitteilen, dass man für das laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust von 74 215 Franken rechnet. Damit wäre Ende 2021 das gesamte Vermögen von Pro Regio aufgebraucht (aktuell 74 730 Franken).

Unbezahlbare Mammuts
Die Corona-Pandemie stoppt nicht bloss die Huttwiler Themenmärkte, sondern verhindert auch die Ansiedlung von Mammuts, wie Walter Rohrbach mitteilte. Er wies darauf hin, dass das Projekt Mammutland aktuell auf Eis gelegt sei. «Es ist schlicht unmöglich, in diesen Zeiten Investoren für ein solches Projekt zu gewinnen», sagte er. Solange die Situation mit dem Coronavirus bestehen bleibe, könne man sich bei diesem Projekt jegliches Engagement sparen.
Im Vorstand von Pro Regio kam es zu diversen Wechseln. So trat Markus Leuenberger nach 15 Jahren an der Spitze des Vereins zurück. Als neue Präsidentin wurde die Huttwiler Noch-Gemeinderätin Sandra Lambroia gewählt. Paul Mumenthaler übergab das Kassieramt an Oliver Steiner. Gewählt in den Vorstand wurden zudem neue Gemeinde-Vertreter aus Walterswil, Wyssachen, Auswil und Ufhusen. Zum Schluss wurden Paul Mumenthaler und Markus Leuenberger zu Ehrenmitgliedern von Pro Regio ernannt.

Von Walter Ryser