• Ein «historisches» Bild zum Abschied: (von links) Fritz Scheidegger, Walter Käser, Werner Gerber, Anna Hermann, Rosmarie Hiltbrunner, Anton Bänninger und Heinz Eggimann. · Bild: Barbara Heiniger

11.08.2020
Huttwil

Die allerletzte Sitzung des Seniorenrats

Acht Gemeinden der Altersleitbild-Region Huttwil waren im November 2007 bereits aktiv und gründeten einen Seniorenrat. Dies war eine weitere Umsetzung der Ziele des Altersleitbildes. Infolge der Bezirksreform und Vergrösserung zum Altersleitbild 2020 Teilregion Oberaargau Süd fand nun in der alten Zusammensetzung eine letzte Sitzung statt. Dabei wurden vier Mitglieder verabschiedet, welche seit der ersten Stunde in der Organisation engagiert waren.

Huttwil · Als im Januar 2008 die Mitglieder des Seniorenrates, Hans Eggimann (Auswil), Emil Wymann (Eriswil), Anna Hermann (Huttwil), Anton Bänninger (Rohrbach), Paul Zaugg (Rohrbachgraben), Rosmarie Hiltbrunner (Walterswil), Heinz Eggimann (Wyssachen) und Elsbeth de Paoli (Dürrenroth) ihre Arbeit aufnahmen, war in der Region Huttwil das «Altern» kein Tabuthema.
Die Realisierung eines Altersleitbildes von 2002 bis 2005 hatte ein breites Echo ausgelöst. Themen wie Demographische Entwicklung der Region, Bedarf an Plätzen in Alterseinrichtungen, Gesundheitsförderung, Wohnen im Alter, Verkehr und Mobilität, finanzielle Sicherheit im Alter und anderes mehr wurden diskutiert.
Ein Ziel des Altersleitbildes war ebenso dessen richtige Umsetzung. Für die Altersleitbildregion Huttwil wurde aus den acht beteiligten Gemeinden eine Koordinationsgruppe Alterspolitik KAP eingesetzt.

Die Bedürfnisse bestens erkannt
Mit der Gründung des Seniorenrates war mit einer Vertretung in jeder Gemeinde die Nähe zu den Menschen bestens gewährleistet. Ausserdem wurde Alterspolitik von Senioren gemacht. Viel Erfahrung und Wissen konnte eingebracht werden, zudem waren die Bedürfnisse der älteren Generation «eins zu eins» vertreten.
Damit der Seniorenrat arbeiten konnte, stellten die beteiligten Gemeinden der Region Huttwil im Anfang pro Jahr 12 000 Franken, ein Franken pro Einwohner, zur Verfügung. Dieses Geld wurde optimal eingesetzt, denn schon der erste Anlass im November 2008 war ein Erfolg. Über hundert Personen lauschten den Referenten zum Thema «Hören und sehen Sie schon digital?». Die Mitglieder des Seniorenrates fanden wirkungsvolle Tätigkeitsgebiete und erkannten, was für Bedürfnisse und Wünsche vorhanden waren. In vier bis fünf Sitzungen pro Jahr wurden die anfallenden Arbeiten erledigt. Dies war vor allem das organisieren der gut besuchten Vorträge oder Veranstaltungen und die Teilnahme an diversen Anlässen zum Beispiel von Pro Senior, der KAP, oder beim Forum «Älter werden im Oberaargau».
An der 54. Sitzung, der letzten in alter Zusammensetzung, machte Toni Bänninger, Präsident, einen kurzen Rückblick. Bis im November 2019 fanden insgesamt 23 Veranstaltungen oder öffentliche Auftritte statt. Derjenige im März 2020 musste wegen Corona abgesagt werden. Dabei standen Themen wie «Herznotfall», «Demenz», «Patientenverfügung und Vorsorgeauftrag», oder «Finanzen im Alter» im Zentrum. Aber referiert wurde auch über «Satirisches Altersturnen», «Schreiber vs. Schneider», sowie «Seen- und Seelenlandschaften». Die Referenten reichten unter anderem von Judith Giovanneli-Blocher, über Pfarrer Hans Zaugg, Dialektologe Christian Schmid bis hin zu Satiriker Heinz Däpp oder Moderatorin Sonja Hasler. An diversen Hobby- oder Gewerbe-Ausstellungen stellte der Seniorenrat sein Angebot vor. Die Präsenz und aktive Arbeiten sorgten für die jeweils sehr zahlreichen Teilnahmen an den Veranstaltungen.

Grosses Engagement im Seniorenrat
In der neuen Organisation, dem Altersleitbild 2020 Teilregion Oberaargau Süd, ist die Gemeinde Dürrenroth nicht mehr in diesem Verwaltungskreis vertreten, dafür neu die Gemeinden Gondiswil, Madiswil und Oeschenbach. Ebenfalls verlassen vier engagierte Mitglieder der ersten Stunde den Seniorenrat. Dies sind Präsident Anton Bänninger, Sekretär Heinz Eggimann, Kassierin Rosmarie Hiltbrunner und Anna Hermann. Die zwei Frauen und zwei Männer haben den Seniorenrat massgeblich geprägt und gaben ihm ein Gesicht, welches in Erinnerung bleibt.
Den grossen Dank der Gemeinden und der Bevölkerung überbrachte an der Sitzung Sandra Lambroia Groux, Gemeinderätin Huttwil und Mitglied der Steuergruppe Altersleitbild 2020 Teilregion Oberaargau Süd. Sie informierte ebenfalls, dass bis im Herbst aus den Gemeinden die Namen der neuen Mitglieder bekannt sein sollten. In der neuen Zusammensetzung werden Werner Gerber (Auswil), Walter Käser (Eriswil) und Fritz Scheidegger (Rohrbachgraben), weiterhin mitarbeiten.
«Die Vergangenheit ist Geschichte, die Zukunft ein Geheimnis und jeder Augenblick ein Geschenk.» Mit diesem Zitat beendete Anton Bänninger die Sitzung und damit auch die Geschichte vom Seniorenrat Huttwil. Dies aber in der Hoffnung, dass die neue Organisation ebenso erfolgreich sein möge, denn ältere Menschen sind ein wertvoller Teil der Gesellschaft.

Von Barbara Heiniger