• Pfarrer Matthias Zehnder erwähnte, dass die neu barrierefrei zugängliche Kirche unter der Woche auch für Konzerte, Sitzungen und sonstige Anlässe genutzt werden könnte.

  • Die Jodler bei ihrem Auftritt nach dem Gottesdienst. · Bilder: Elisabeth Uecker

23.10.2019
Emmental

Die Kirche erstrahlt in neuem Glanz

Mit dem Erntedank-Gottesdienst und einer gebührenden Einweihungsfeier wurde die Kirche Wasen nach drei Monaten wieder für die Gottesdienste freigegeben. Die Kirche füllte sich bis auf den letzten Platz.

Wasen · Während drei Monaten hat sich insbesondere im Inneren viel getan. Die sanierte Kirche wirkt nun freundlicher und heller. Auffällig sind dabei die Details wie das Leuchten des Fensters in der Chormitte, welches nicht mehr durch schwere Vorhänge eingeengt wird. Auch die Kanzel wirkt wie neu, sie ist jedoch bloss gründlich geputzt worden, wie die Kirchgemeindepräsidentin, Annemarie Huber, erklärt. Die Bänke erstrahlen durch die gekonnte Aufarbeitung in neuen Glanz. Der neue, graue Sandsteinboden ist nun auf derselben Höhe wie das Holz unter den Bänken. So konnte die bisher gefährliche Stolperfalle entfernt werden.

Zuvorderst Stühle anstatt Bänke
Die vorderen Bankreihen wurden durch Stühle ersetzt, was künftig das Umbauen bei Konzerten erübrigt. Dies hat sich gleich am Einweihungstag als sehr gut gelungen gezeigt. So konnten die Jodler und die Musikgesellschaft nach dem Gottesdienst ein erstes Konzert geben. Das Publikum äusserte sich dabei erfreut über die gute Akustik in der Kirche. Neu lässt sich zudem eine Leinwand von der Decke im Chor auf die gewünschte Höhe absenken und ein fixer Beamer liefert auf Wunsch das nun für alle bestens einsehbare Material. Die zwei Räume, welche im Eingangsbereich abgetrennt wurden, integrieren sich in den Kirchenraum. In diesen befindet sich eine kleine Küche sowie Stauraum.
Am linken Nebeneingang ist der Zugang jetzt barrierefrei möglich. Dort befinden sich auch die neuen Parkplätze, welche gerade für Kirchenbesucher mit eingeschränkter Mobilität eine Erleichterung bedeuten werden.
Wie Pfarrer Matthias Zehnder erklärte, kann eine protestantische Kirche nicht bloss für sakrale Anlässe genutzt werden. Man möchte diese daher auch für Anlässe wie Konzerte öffnen. Ein Kirchgemeindehaus sei heute nicht mehr überall erforderlich. Für vieles könne man heute auch den Kirchenraum nutzen. So findet bereits Klavierunterricht in der Kirche Wasen statt. Ebenfalls Sitzungen oder sonstige Anlässe seien in den Räumen unter der Woche möglich, erklärt der Pfarrer.
Diesen Sommer diente das Schulhaus Fritzenhaus als «Ersatzkirche». Wie Annemarie Huber erklärte, sei man über diese Lösung glücklich gewesen. Sie dankte der politischen Gemeinde für das grosszügige entgegenkommen während der Bauzeit. Ein Blick zurück zeigt übrigens, dass die Kirchgemeinde Wasen und ihre Kirche nicht so alt sind. Die Kirchgemeinde wurde 1880 durch einen Beschluss des Grossen Rates in den Stand einer selbständigen Kirchgemeinde erhoben. Der Kirchenneubau, wurde 1881 feierlich eingeweiht. Vorher gehörte Wasen zur Kirchgemeinde Sumiswald und wurde ab 1827 durch einen eigens bestellten Pfarrhelfer betreut. Bis zum Bau der Kirche wurden die Gottesdienste und die Kinderlehre im Schulhaus abgehalten.

Grosse Freiwilligenarbeit
Die Mitglieder des Landfrauenvereins und des Frauenvereins Wasen leisteten schon lange vor dem Anlass am Sonntag mit viel Herzblut besonders erwähnenswerte Freiwilligenarbeit, die nach dem Erntedank-Gottesdient mit einem perfekten Catering für 250 Gäste endete. Die beiden Präsidentinnen, Silvia Strahm, Landfrauenverein, und Rosette Jutzi, Frauenverein, waren dabei für alle Helferinnen und Helfer eine beruhigende Anlaufstelle.
Die weiteren mitwirkenden Vereine, wie der Jodlerklub oder die Musikgesellschaft Wasen sowie die Darbietungen von Daniela Wyss an der Orgel, sorgten für einen durchwegs gelungenen Tag. Ein herbstlich-festlicher Rahmen entstand dabei in der Kirche und im Festzelt durch die fantasievolle Dekoration von Andrea Pfister vom Landfrauenverein. Abschliessend war man sich einig, es sei ein gutes Gefühl, dass die Kirche in Wasen nicht nur sprichwörtlich mitten im Dorf stehe.

Von Elisabeth Uecker