• Die Tennisanlagen in der unteren Bäch in Huttwil und beim Forum Sumiswald sind bereit. Einzig die Netze müssen vor der Aufnahme des Spielbetriebs noch montiert werden. · Archivbilder: Sven Wiederkehr, zvg

  • Die Tennisanlagen in der unteren Bäch in Huttwil und beim Forum Sumiswald sind bereit. Einzig die Netze müssen vor der Aufnahme des Spielbetriebs noch montiert werden. · Archivbilder: Sven Wiederkehr, zvg

24.04.2020
Sport

Die Netze sind noch nicht montiert

Tennisclubs Sumiswald-Wasen und Huttwil – Das Coronavirus hat die Sportwelt zum Erliegen gebracht. Nach und nach rüsten sich alle Sportarten für die Wiederaufnahme. In Sumiswald-Wasen und Huttwil könnte ab sofort wieder Tennis gespielt werden. Doch das Okay des Bundesrats fehlt noch.

 

Tennis · Im Lockerungsplan für die Corona-Restriktionen, welcher vom Bundesrat präsentiert wurde, spielte der Sport keine Rolle. Dies bekommen nun alle Sportarten zu spüren. Auch der Tennissport. «Wir wären bereit. Unsere beiden Plätze sind spielbar», verrät Ruedi Nyffenegger, Präsident des Tennisclubs Sumiswald-Wasen. Allerdings wird bei der Spielanlage beim Forum Sumiswald das weiterhin gültige Spielverbot respektiert. «Wir haben die Netze noch nicht montiert. So verhindern wir, dass Aussenstehende verbotenerweise Tennis spielen», informiert Nyffenegger. Erst bei der dritten Lockerungswelle am 8. Juni dürfte klar sein, wie es mit der Tennissaison 2020 ganz genau weiter geht.

Keine Interclub-Spiele im Mai
Aufgrund dieser Tatsache musste der Tennisverband bereits handeln und seinen wichtigsten Jahresanlass verschieben. Der Zentralvorstand von Swiss Tennis hat an einer ausserordentlichen Telefonkonferenz entschieden, die nationale Interclub-Meisterschaft, an der jährlich über 30 000 Teilnehmende mitmachen – darunter auch die Tennisclubs Huttwil, Sumiswald-Wasen und Langenthal (Spielort Lotzwil) –, in einem ersten Schritt zu verschieben. Immer vorausgesetzt, dass bis im Spätsommer der aktuelle Ausnahmezustand wegen des Coronavirus aufgehoben und sich die Lage normalisiert haben sollte, wird die 109. Interclub-Meisterschaft statt mit Saisonbeginn Anfang Mai neu
von 29./30. August bis 26./27. September 2020 durchgeführt.

Sumiswald mit zwei statt vier Teams
«Diese Verschiebung ist nicht glücklich, da sich unsere Clubmitglieder die gewohnte Interclub-Zeit freihalten und andere Aktivitäten und Ferien für den Spätsommer und Herbst planen, wo die Interclub-Saison 2020 nun stattfindet», sagt Ruedi Nyffenegger. Und so konnte der Tennisclub Sumiswald-Wasen aus genannten Gründen nur zwei der vier existierenden Interclub-Teams für die Wettspiele nach den Sommerferien anmelden. Antreten werden bloss die beiden Herrenteams in der 2. Liga und in der 3. Liga. «Und für diese hält sich die Spannung in Grenzen. Es wird nämlich diese Saison keine Auf- und Absteiger geben», informiert Ruedi Nyffenegger. Wenigstens hat die Coronavirus-Krise keine finanziellen Folgen. «Uns entfallen einzig die Platzmiete-Einnahmen der paar Tennislektionen, welche vom Forum Sumiswald gebucht waren.» Und Nyffenegger weiter: «Ansonsten finanzieren wir uns über die Mitgliederbeiträge. Und ich gehe – auch aus solidarischen Gründen – stark davon aus, dass die Vereinsmitglieder einzahlen werden, auch wenn sie 2020 einige Wochen auf ihren geliebten Sport verzichten müssen.» Der 1978 gegründete TC Sumiswald-Wasen umfasst derzeit 93 Aktive, 20 Junioren und 26 Passive.

Tennisbälle ein Ansteckungsrisiko
Obwohl Präsident Ruedi Nyffeneger Verständnis für die schwierige Coronakrisen-Zeit hat, glaubt er, dass das Ausüben des Tennissports unter Einhaltung der gängigen Schutzregeln kein Problem wäre. «Beim Tennis stehen bloss zwei oder höchsten vier Spieler auf dem Court. Bei anderen Sportarten ist die Gefahr viel höher.» Bei der Meinung, dass ein Ansteckungsrisiko via der Tennisbälle bestehe, schüttelt Nyffenegger den Kopf: «Beim Einkaufen wird ja auch alles in die Hand genommen.»

Platzvermietungen in Huttwil wichtig
Auch beim Tennisclub Huttwil ist alles bereit. «Sobald wir das Okay bekommen, kann es losgehen», informiert TCH-Vorstandsmitglied Josua Grädel. Auch in Huttwil wurden die Netze auf den insgesamt drei Sandplätzen noch nicht gespannt. «Die Verschiebung der Interclub-Saison in den Herbst ist für uns nicht optimal. Wir haben nur eines unserer beiden Teams für die spätere Durchführung melden können», sagt Grädel. Ebenfalls wenig erfreulich wäre es für den TC Huttwil, wenn von Juni bis September die in der unteren Bäch herrlich in der Natur gelegenen Plätze nicht bespielt und damit nicht vermietet werden könnten. «Als kleiner Verein mit 45 Aktivmitgliedern sind wir auf die Einnahmen der Platzvermietungen angewiesen.»
Wäre eine weitere Verlängerung des Lockouts für den 1956 gegründeten TC Huttwil sogar existenzbedrohend? «Nein, so schlimm wäre es nicht. Wir würden eine Ausfallsaison sicher stemmen können», sagt Grädel, der im Vorstand das Amt Kommunikation und Werbung innehat. Angewiesen ist der kleine Verein aber auf neue Mitglieder und Gäste, welche die Plätze auch zukünftig mieten. Ungewiss ist die Zweitauflage der «Huttu Summer Tennis Trophy», die im Sommer 2019 die Premiere feierte. «Wir prüfen derzeit, ob das für Mitte Juli auf unserer Anlage geplante Einzelturnier durchführbar ist», sagt Grädel.

Von Stefan Leuenberger