• Es ist vollbracht. Nach dem Schlusspfiff feiert die Unihockeyvereinigung Skorpion Emmental den Einzug in den Superfinal vom 15. April in Kloten. · Bild: Erhard Schürch

06.04.2023
Sport

Die «Skorps» stehen im Superfinal

Nach der knappen 4:5-Niederlage in Chur im vierten Halbfinal-Spiel kehrten die «Skorps» vor eigenem Anhang auf die Siegerstrasse zurück. Sie holen sich mit einem klaren 7:3-Erfolg im fünften Halbfinal-Spiel das verdiente Ticket für den Superfinal vom 15. April, dem Einzelspiel um den Meistertitel.

Unihockey · NLA Frauen, Playoff-Halbfinal: Piranha Chur – Skorpion Emmental 5:4 (3:2, 0:1, 2:1) / Skorpion Emmental – Piranha Chur 7:3 (1:0, 1:1, 5:2)

Nachdem die «Skorps» im dritten Spiel mit einer in allen Belangen hervorragenden Leistung die Piranhas mit einer 9:0-Kanterniederlage zurück nach Chur schickten, überraschte es nicht, dass die Bündnerinnen am letzten Samstag im vierten Halbfinal-Spiel eine Reaktion zeigen wollten. Bereits im zweiten Einsatz fing Aline Marti einen Auslösungspass der Churerinnen ab, umkurvte eine Gegenspielerin und legte dann auf die besser postierte Corina Grundbacher ab, die mit einem platzierten Direktschuss in die rechte untere Ecke das Skore nach nur 65 Sekunden eröffnete. Doch dann folgten verheerende 50 Sekunden mit drei Gegentoren. Bis zur Spielhälfte konnte sich Emmental aber wieder heranarbeiten. Das Schlussdrittel musste nun also die Entscheidung bringen. Gleich zu Beginn des Drittels überschlugen sich die Ereignisse. Innert zwei Minuten ging zuerst Chur durch einen Treffer der Topskorerin Corinne Rüttimann in Führung. Nur eine Minute später lief die «Skorps»-Schwedin Ada Hök durch die Mittelzone, tankte sich entschlossen an zwei Gegenspielerinnen vorbei und vollendete mit einem präzisen Schuss zum 4:4-Ausgleich. Die Freude währte aber nur kurz, denn wiederum nur eine Minute später nutzte die Churerin Rahel Wyss den ihr gewährten Freiraum eiskalt zum erneuten Führungstreffer aus. Dabei blieb es. Emmental vergab den ersten Matchball zum Superfinal-Einzug.

Was für eine Stimmung
Tags darauf bot sich im Hexenkessel von Zollbrück vor Heimpublikum die nächste Chance. In der lauten und mit 400 Fans vollen Ballsporthalle war vom Einlauflied nichts zu hören. Der Applaus, das Glockenspiel und die Trommelschläge sorgen für eine gigantische Playoffstimmung. Die «Skorps»-Fans standen wie eine Wand hinter ihrem Team. Direkt zurück von einer Strafe gelang Selma Bergmann mit einem Backhand-Abschluss die Führung.
Nach der Pause konnte das Heimteam in Überzahl spielen. Ein Querpass wurde aber abgefangen. Mit einem blitzschnellen Konter glich Chur die Partie aus. Emmental konnte weiter im Powerplay spielen. Kaum war Piranha wieder in Vollbestand, traf Nathalie Spichiger zur erneuten Führung.

Den Sack zugemacht
Im Schlussdrittel reduzierte Chur die Linien. Mit nun zehn Spielerinnen versuchten die Bündnerinnen aus allen Lagen, den Ball im Tor zu versenken. Doch die solidarisch aufspielenden Emmentalerinnen wehrten ab, was es zu wehren gibt. Sie gingen selbst gewohnt bedacht in die Vorwärtsbewegung und versuchten Münger im Tor von Chur immer wieder, mit schönen Kombinationen zu bezwingen. Doch erst ein grosses Chaos in der gefährlichen Zone führte zum verdienten dritten Treffer. Ein abgefälschter Ball fand auf Umwegen und äusserst langsam den Weg hinter die Torlinie. Die Erleichterung auf dem Feld und in den Zuschauerrängen war nicht zu übersehen. Umarmungen und erleichtertes Anstossen waren angesagt. Nun wollten sich die «Skorps» die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen. Es folgten weitere intensive Minuten, in denen auch Trainer Lukas Schüepp seine Kräfte bündelte und nur noch mit zehn Frauen spielen liess. Es war Selma Bergmann, die in der 52. Minute das Skore auf 4:1 stellte. Jetzt war der Knoten geplatzt. Nur gerade 34 Sekunden später ballerte die junge Michelle Gerber das Spielgerät nochmals in die Maschen und sicherte damit ihrem Team den Superfinal. Chur gelangen zwar noch zwei Tore. Doch die «Skorps» jubelten dank Treffern von Nathalie Spichiger und Sonia Brechbühl ebenfalls noch zwei Mal. So siegte die UHV Skorpion Emmental mit 7:3. Damit endete die Halbfinal-Serie mit 4:1 für Emmental. Der zweite Superfinal der Vereinsgeschichte nach 2021 ist damit Tatsache. Nun folgt am 15. April um 13.30 Uhr in der Stimo Arena in Kloten der nächste Meilenstein in der Vereinsgeschichte. Mit dem Meistertitel würden die «Skorps» den grössten Erfolg realisieren.

Matchtelegramme: 1. April. – Chur – Emmental 5:4. – Gewerbliche Berufsschule, Chur. – 353 Zuschauer. – SR: Keel/Siegfried. – Tore: 2. C. Grundbacher (A. Marti) 0:1. 13. 1:1. 14. 2:1. 14. 3:1. 20. L. Kipf (L. Baumgartner) 3:2. 32. N. Spichiger (L. Liechti) 3:3. 44. 4:3. 45. A. Hök 4:4. 46. 5:4. – Strafen: Chur 2x 2 Minuten.
2. April. – Emmental – Chur 7:3. – Ballsporthalle Oberemmental, Zollbrück. – 433 Zuschauer. – SR: Etter/Mutzner. – Tore: 14. S. Bergmann (H. Bircher) 1:0. 33. 1:1. 35. N. Spichiger (S. Brechbühl) 2:1. 47. M. Thomi (Eigentor) 3:1. 52. S. Bergmann (L. Hanimann) 4:1. 53. M. Gerber (S. Brechbühl) 5:1. 54. 5:2. 55. N. Spichiger (S. Bergmann) 6:2. 56. 6:3. 58. S. Brechbühl 7:3. – Strafen: je 3x 2 Minuten. – Emmental: H. Bircher; S. Aeschbacher, N. Ritter, M. Thomi, L. Liechti, N. Reinhard, S. Lüthi, N. Perkarkova, A. Hök, L. Baumgartner, S. Brechbühl, C. Grundbacher, L. Rezácová, L. Hanimann, A. Lanz, L. Kipf, A. Marti, S. Bergmann, N. Spichiger, M. Gerber, J. Vögeli.

Von Aline Marti und Janine Sahli