• Der SP60+-Präsident Peter Kurth verabschiedet die aus dem Vorstand zurückgetretene Irmgard Bayard.

  • Der Huttwiler Nationalrat Adrian Wüthrich liess die in Lotzwil Versammelten den Puls der Schweizer Politik spüren. · Bilder: Hans Mathys

18.02.2019
Oberaargau

Die SP60+ verabschiedet Irmgard Bayard

Die von Präsident Peter Kurth (Langenthal) geleitete Hauptversammlung der SP60+ Region Oberaargau im Restaurant Bahnhof in Lotzwil verabschiedete Vorstandsmitglied Irmgard Bayard (Langenthal) und wählte an ihrer Stelle Marie-Anne Reber (Wynau).

Lotzwil · Die SP60+ Region Oberaargau zählt aktuell 122 Mitglieder. Rund 40 von ihnen besuchten die Jahres-Hauptversammlung in Lotzwil. Dies bedeutet, dass jedes dritte Mitglied vor Ort war. Präsident Peter Kurth begrüsste speziell den Huttwiler Nationalrat Adrian Wüthrich, der die Versammlung trotz vollem Terminkalender vor seiner Weiterreise nach Zürich besuchte. Der Präsident der SP Oberaargau berichtete über seine Eindrücke als neuer Nationalrat, sprach die grossen Themen der Frühjahrssession der Eidgenössischen Räte an und wagte einen Ausblick auf die eidgenössischen Wahlen vom 20. Oktober 2019.

Bayard geht, Reber kommt
Emotionaler Höhepunkt der Versammlung war die Verabschiedung – mit Blumen – von Irmgard Bayard, die seit 2011 dem Vorstand der SP60+ Region Oberaargau angehörte, nun aber aus diesem Gremium zurücktrat. In seiner Laudatio würdigte Präsident Peter Kurth die Verdienste des SP-Mitglieds Sektion Langenthal, das auch Vorstandsmitglied der Seniorebrügg Langenthal und Umgebung ist.
Spitzbübisch bemerkte Irmgard Bay-ard, dass sie jetzt zwar aus dem Vorstand der SP60+ ausscheide, andererseits aber am Vortag in den Vorstand des Gewerkschaftsbundes Oberaargau Rentner gewählt worden sei. Als Nachfolgerin von Irmgard Bayard stellte sich Marie-Anne Reber von der SP-Sektion Wynau zur Verfügung, die von den Versammelten erwartungsgemäss einstimmig gewählt wurde.
Ebenso einstimmig erfolgten die Wiederwahlen von Peter Kurth als Präsident, Martin Gasser als Vizepräsident, Hansruedi Walther als Kassier und Dorette Balli-Straub als Frauenvertreterin. Als Rechnungsrevisor demissionierte Hans Rickli von der SP Wiedlisbach. Mit Hanni Tanner von der SP Langenthal konnte diese Lücke aber sogleich wieder geschlossen werden. Die Langenthalerin wird das Revisorenamt zusammen mit Yolanda Büschi von der SP Roggwil ausüben. Diese war – wie der jetzt zurückgetretene Hans Rickli – 2010 gewählt worden.

«Wir nagen nicht am Hungertuch»
«Wir nagen nicht am Hungertuch», hielt Kassier Hansruedi Walther bei der Präsentation der Jahresrechnung 2018 fest. Diese schliesst bei Einnahmen von exakt 4000 Franken mit einem Gewinn von 2700 Franken ab. Damit erhöht sich das Vermögen per 31. Dezember 2018 auf 7500 Franken. Das Budget 2019 sieht bei Einnahmen von 2550 Franken einen Gewinn von 630 Franken vor. Die Versammlung stimmte der Jahresrechnung und dem Budget ebenso zu wie dem Jahresbeitrag von unverändert zehn Franken. Auch keine Opposition erwuchs dem neuen Reglement der SP60+ Oberaargau, zumal es sich nur um eine Anpassung ans Reglement SP60+ Kanton Bern handelt. Dabei sind auch Mitglieder aus dem Raum Burgdorf und Hasle-Rüegsau willkommen. Um dies im Reglement zu dokumentieren, wird aus SP60+ Oberaargau neu SP60+ Oberaargau-Emmental. Der Sitz bleibt Langenthal, und auch am Zweck ändert nichts: «Die SP60+ Oberaargau-Emmental vertritt die besonderen Bedürfnisse der Menschen ab dem Alter von 60 Jahren. Sie vertritt auf dem Hintergrund ihrer Erfahrungen und ihrer Lebenssituation die Sicht der älteren Generation in allen politischen Belangen.» Vorstandsmitglied Dorette Balli-Straub lieferte Angaben zum Frauenaktionstag – auch Frauenstreiktag genannt – vom 14. Juni 2019. Sie forderte zum Mitmachen auf. In Langenthal sei ein Mittagessen vorgesehen, am Nachmittag eine Demonstration in Bern. Paul Bayard rief in Erinnerung, dass der Kanton Bern ab 2020 im Nationalrat nur noch 24 statt wie bisher 25 Sitze beanspruchen könne. Das sei ein Problem, denn die SP wolle keinen Sitz verlieren und dies mit einer Telefonier-Aktion im bisherigen Rahmen zu verhindern versuchen. Die Nomination der Kandidatinnen und Kandidaten erfolge in rund einem Monat.

Zweiwöchiger Vaterschaftsurlaub
Adrian Wüthrich (1980), wohnhaft in Huttwil, verheiratet und Vater zweier Kinder, bezeichnete seinen Wechsel im Frühling 2018 vom Berner Grossrat in den Nationalrat als «mental ziemlich abrupt.» Er war für den verstorbenen Alexander Tschäppät in den Nationalrat nachgerückt und hier Mitglied der Kommission Wissenschaft, Bildung und Kultur geworden. Der 38-jährige Nationalrat Adrian Wüthrich, Präsident von Travail Suisse (Dachverband der Arbeitnehmenden), des Polizeiverbandes Bern-Kanton und des Trägervereins für die Vaterschaftsurlaubs-Initiative, äusserte sich zum aktuellen Stand beim Vaterschaftsurlaub. «Zurzeit sieht alles gut aus», zeigte er sich optimistisch. Der über die Erwerbsersatzordnung finanzierte bezahlte Vaterschaftsurlaub betrage statt der geforderten vier Wochen gemäss Gegenvorschlag zwei Wochen. Für Wüthrich ist das «ein kleiner sozialer Fortschritt». Die Versammlung schloss mit einem interessanten Statement von Karin Moser, Leiterin des Alterszentrums Spycher, Roggwil.

Von Hans Mathys