• Hier, am Ende des Sportplatzes beim Schulzentrum Elzmatte, soll ein neuer Kindergarten entstehen, sofern das Langenthaler Stimmvolk am 17. Dezember dem Vorhaben zustimmen wird. · Bild: Walter Ryser

14.11.2023
Huttwil

Die Stadt braucht neue Kindergärten

Am 17. Dezember stimmen die Langenthaler Stimmbürger an der Urne über ein Grossprojekt ab: In den Schulzentren Elzmatte, Hard und Kreuzfeld sollen neue Kindergärten und Tagesschulen entstehen. Die Kosten dafür belaufen sich auf 13,854 Millionen Franken. An zwei Info-Veranstaltungen wurde der interessierten Bevölkerung das Projekt im Detail vorgestellt, aber auch die

Konsequenzen bei einer Ablehnung des erforderlichen Kredites erläutert.

Es ist ein happiger Betrag, über den die Langenthaler Stimmbürger am 17. Dezember an der Urne zu befinden haben. Gemeinderat und Stadtrat beantragen der Langenthaler Bevölkerung die Zustimmung zu einem Kredit in der Höhe von 13,854 Millionen Franken. Damit sollen an den Schulstandorten Elzmatte, Kreuzfeld und Hard neue Kindergärten und Tagesschulen entstehen. Aktuell betreibt die Stadt Langenthal 15 Kindergartenklassen, die an neun verschiedenen Standorten sowie fünf Tagesschulstandorten betreut werden. Im Rahmen des Projektes «Erweiterte Schulraumplanung» wurde eine umfassende Analyse der bestehenden Schulorganisation vorgenommen. Basierend auf dieser Analyse wurde eine strategische Stossrichtung für die künftige räumliche Organisation der Kindergärten und Tagesschulen festgelegt. Diese Strategie sieht vor, dass alle Kindergärten und Tagesschulstandorte künftig an den bestehenden Schulzentren angegliedert sind. Die Umsetzung soll schrittweise und über einen längeren Zeitraum in zwei Etappen erfolgen. Die erste Bauetappe umfasst Neubauten in den Arealen Elzmatte, Hard und Kreuzfeld.

Neu sechs statt neun Standorte
Die momentan 15 geführten Kindergartenklassen werden von neun auf sechs Standorte reduziert. Gleichzeitig wird im Areal des Schulzentrums Hard Unterrichtsraum für eine zusätzliche Kindergartenklasse geschaffen, so dass 16 Klassen an sechs Standorten (Elzmatte, Kreuzfeld, Hard, Bäregg, Klus und Geissberg) geführt werden können. Nicht mehr weiterbetrieben werden nach der Realisierung der Neubauten die Standorte Zwinglihaus (provisorischer Tagesschulstandort), Oberfeld und Winkel. Die Tagesschulstandorte werden von heute fünf auf deren vier reduziert (Elzmatte, Hard, Kreuzfeld und Ringstrasse). Während der Debatte im Langenthaler Stadtrat gab vor allem die Zentralisierung der Kindergärten bei den Schulzentren zu reden. Längere Schulwege für die Kinder und eine befürchtete Zunahme der berüchtigten «Elterntaxis» wurden als Gründe gegen das geplante Projekt ins Feld geführt (der «Unter-Emmentaler» berichtete). An zwei Informations-Abenden stellten die Verantwortlichen der Stadt die geplanten Neubauprojekte sowie die Vorteile der gewählten Strategie vor. Stadtpräsident Reto Müller schilderte die Ausgangslage und wies darauf hin, dass sich etliche Kindergartengebäude in Langenthal in einem denkbar schlechten Zustand befänden. «Zugleich mangelt es an Unterrichts- und anderen Räumlichkeiten, nicht zuletzt, weil wir ein Bevölkerungswachstum verzeichnen.» Gemeinderat Matthias Wüthrich (Ressort Bildung und Jugend) machte klar, dass durch die schrittweise Angliederung der Kindergärten an die Schulzentren die Nutzung eines ganzheitlichen Schulangebots am gleichen Standort gewährleistet sei. «Das ermöglicht den Kindern eine ruhige Schullaufbahn ohne ständige Wechsel in andere Schulgebäude.» Das erhöhe die Chancengleichheit und stärke zudem die pädagogische Zusammenarbeit im Lehrkörper. Wüthrich gestand aber auch, dass einzelne Kinder künftig einen etwas längeren Schulweg hätten. «Aber künftig sind alle Kinder aus dem gleichen Haushalt oder Quartier zum gleichen Schulstandort unterwegs, so dass der Schulweg in Gruppen absolviert werden kann, was zur Schulwegsicherheit beiträgt», erwähnte er. Der Gemeinderat entgegnete auf entsprechende Fragen aus dem Publikum, dass Abklärungen bei Fachstellen ergeben hätten, dass sämtliche Schulwege in Langenthal als zumutbar für die Kinder eingestuft würden.

Baubeginn bereits im Sommer 2024
Sollten sich die Langenthaler Stimmbürger gegen die Neubauten entscheiden, hätte dies Konsequenzen, die ebenfalls Kosten und bauliche Massnahmen verursachen würden. So müss­ten neue Arbeitsräume für Kindergartenlehrpersonen, aber auch Un­terrichtsräume für Förderangebote er­stellt und diverse Provisorien an den Schulstandorten errichtet werden. Stimmen die Langenthalerinnen und Langenthaler dem Neubau der Kindergärten und Tagesschulen zu, soll es schnell gehen. Bereits im Juli des nächsten Jahres ist der Start zu den Bauarbeiten geplant, die rund ein Jahr dauern werden. Geplant ist, dass auf das Schuljahr 2025/26 hin alle neuen Kindergärten und Tagesschulen bezugsbereit sind und genutzt werden können.

Von Walter Ryser