• Im Haupthaus auf dem Porziareal in Langenthal wird nächstes Jahr die Ducksch Anliker Gruppe einziehen, weshalb das Gebäude in einem ersten Schritt sanft saniert wird. · Bild: Walter Ryser

03.09.2020
Langenthal

Ducksch Anliker geht auf Porzi-Nutzer ein

In einer gemeinsamen Mitteilung teilen die Ducksch Anliker Gruppe und der Verein Porziareal mit, dass sie die Rollen bei der Arealtransformation auf dem Porzi-Gelände in Langenthal geklärt haben. Dabei legt Ducksch Anliker den Fokus auf die unmittelbare Arealbelebung und will die Nutzer in diesen Prozess miteinbeziehen. Der Verein seinerseits tritt bezüglich diesem Thema gegenüber Ducksch Anliker künftig nicht mehr als Ansprechpartner auf, weil er sich in erster Linie auf die sachpolitische und gesellschaftliche Einflussnahme konzentrieren will.

Auf dem Porziareal in Langenthal tut sich wieder etwas. Die Haupteigentümerin des Areals, die Ducksch Anliker Gruppe und der Verein Porziareal haben sich in den letzten Wochen zu Gesprächen getroffen. Im Zentrum dieser Gespräche sei die Klärung der künftigen Rollen der beiden Parteien im Prozess der Arealtransformation gestanden, teilen die beiden Parteien in einem Schreiben mit.

Arealentwicklung vorantreiben
Die Ducksch Anliker Gruppe will in den kommenden Monaten den Fokus auf die unmittelbare Arealentwicklung legen, wie Gian Kämpf (Mitglied der Geschäftsleitung/Partner) gegenüber dem «Unter-Emmentaler» bestätigte. «Auf diesem Areal muss etwas passieren, dessen ist man sich in Langenthal bewusst», gibt der Betriebsökonom FH zu verstehen. Deshalb soll in einer ersten Phase die Nutzung auf dem Areal intensiviert werden. Dazu würden die Gebäude überprüft und in Stand gestellt sowie in Bezug auf Brandschutz, Haustechnik und Energie entsprechend angepasst.
Zudem sollen bei den bestehenden Nutzern die Mietverhältnisse geklärt und allenfalls angepasst werden. «Wir wollen die Möglichkeit schaffen, dass sich neue Nutzer auf dem Areal ansiedeln können», erwähnt Gian Kämpf und ergänzt: «Es ist uns dabei wichtig, die bestehenden Mieterinnen und Mieter in diesen Prozess mit einzubeziehen, wir haben uns entsprechende Gedanken gemacht und werden uns mit den Nutzern austauschen.»
Der Blick bei Ducksch Anliker richtet sich auch auf das Haupthaus, das im Hinblick auf den Umzug der Ducksch Anliker Unternehmung vom Stadtzentrum auf das Porziareal im nächsten Jahr sanft saniert werden soll. Dabei könnte im Parterre auch eine Caféteria entstehen, die den Nutzern des Areals zur Verfügung stehen würde.
Gian Kämpf macht klar, dass es darum gehe, eine Nutzungsverteilung anzustreben, weg vom hohen Leerstand der bestehenden Räumlichkeiten (rund 44 Prozent) hin zu einer aktiven Arealbelebung. Das kann ein Mix sein aus «Gewerbe/Dienstleistungen» sowie «Verkauf/Sonstiges» und auch Wohnen. «Wir sind überzeugt, dass eine sorgfältige Arealentwicklung einen Mehrwert für Langenthal bietet – sei es kulturell, in Form von Arbeitsplätzen, später auch mit Wohnmöglichkeiten und vor allem in der Wahrung und Stärkung der gros­sen historischen Bedeutung des Areals», erläutert Gian Kämpf.

Neue Rolle für Verein Porziareal
Der Vorstand des Vereins Porziareal hat in der Zwischenzeit beschlossen, im Zusammenhang mit den
unmittelbaren Arealentwicklungsabsichten von Ducksch Anliker künftig nicht mehr als Ansprechpartner
aufzutreten.
Der Verein will sich stattdessen vermehrt auf die sachpolitische und gesellschaftliche Einflussnahme bezüglich der Arealentwicklung konzentrieren. Im Weiteren verfolgt der Verein gemäss seinem Konzeptpapier «so geit's ou» das Porziareal als vielfältige Wirk- und Arbeitsstätte zu erhalten und sieht dabei als zentrale Grundlage die grösstmögliche Beibehaltung der Bestandesbauten, wie die beiden Parteien in ihrem gemeinsamen Schreiben festhalten. Die beiden Parteien wollen weiterhin im Austausch bleiben und sich dazu in regelmässigen Abständen zu Gesprächen treffen werde.

Von Walter Ryser