• Kaum zu glauben, aber in rund 90 Tagen sollen hier die ersten Gäste im sanierten Schwimmbad in Huttwil in eines der Schwimmbecken steigen. · Bild: Walter Ryser

25.02.2021
Huttwil

Ein attraktiver Badeplausch lockt

Das momentan herrschende Frühlingswetter weckt die Vorfreude auf die kommende Badesaison. Ein besonders attraktiver Badeplausch wird in Huttwil die Leute ins Schwimmbad locken. Die Sanierung der Badi läuft aktuell auf Hochtouren, wie ein Rundgang auf der Baustelle bestätigt.

Die frühlingshaft warmen Tage könn­ten einem beinahe dazu verleiten, irrtümlich Richtung Schwimmbad zu marschieren, um erste Badefreuden zu geniessen. Allerdings hätte derjenige in Huttwil sein Vorhaben nicht in die Tat umsetzen können, denn hier präsentiert sich das Schwimmbad als eine grosse Baustelle. Bis zum Saisonstart am 15. Mai wird die Badi total saniert. Ein Rundgang über die Baustelle verrät, wo die Bauarbeiten aktuell stehen und was noch zu erledigen ist.

Tag der offenen Baustelle abgesagt
Huttwils Gemeindepräsident Walter Rohrbach wies bei der Baustellenbegehung darauf hin, dass ursprünglich ein Tag der offenen Baustelle geplant gewesen war, bei der sich die Bevölkerung über den Stand der Sanierungsarbeiten hätte informieren können. Dieser Anlass kann coronabedingt nicht durchgeführt werden, weshalb die Besichtigung der Baustelle den Medienvertretern vorenthalten blieb. Rohrbach erinnerte noch einmal an die Vor­geschichte der Sanierung mit der Abstimmung vor einem Jahr, als sich die Huttwiler zwischen der Sanierung der Badi am heutigen Standort im Krummacker und einem Schwimmbad-Neubau beim Campus Perspektiven wählen mussten und sich dabei mit einer Zweidrittelmehrheit für die Weiterführung der Badi am bisherigen Standort entschieden. Unbestritten war in der Bevölkerung die Tatsache, dass Huttwil auch künftig über ein Schwimmbad verfügen soll. «Als Freizeitangebot ist die Badi nicht wegzudenken», bestätigt Walter Rohrbach die Meinung eines grossen Teils der Einwohner von Huttwil.

Beachvolleyballfeld steht bereits
Im Herbst des letzten Jahres fuhren dann bereits die Bagger auf und machten sich am 98-jährigen Schwimmbad zu schaffen, das für 4,6 Millionen Franken einer Totalsanierung unterzogen wird. Im Sommer, wenn die ersten Badegäste das sanierte Schwimmbad besuchen werden, wird deshalb kaum noch etwas an die alte «Badi» erinnern. Architekt Urs Köpfli (Köpfli Urs GmbH, Wolhusen) erwähnte, dass eigentlich nur die Hüllen des Garderoben-, des Kassen- sowie des Kioskgebäudes bestehen bleiben.
Daneben wird alles erneuert, so dass am Ende eigentlich ein neues Schwimmbad entsteht. Ein Bad, das neu über mehrere Becken verfügen wird, für Nichtschwimmer, Schwimmer, für Kleinkinder, dazu mit einem Erlebnis- und einem Sprungbecken. Bereits letzten Herbst erstellt wurde das neue Beachvolleyballfeld. Auch ein Teil der Umgebungsarbeiten wurden bereits vor dem Wintereinbruch ausgeführt. So wurden diverse Bäume und Hecken gepflanzt. Und bereits nächste Woche wird die neue, rund 70 Meter lange Wasserrutschbahn geliefert. Eine kleine Überraschung erlebte die Bau-Crew beim Abbruch der alten Schwimmbecken, sei doch hier deutlich mehr Material zum Vorschein gekommen als vermutet, bemerkte Architekt Urs Köpfli.

Wetter als Unsicherheitsfaktor
Eine Herausforderung für Köpfli und das gesamte Bau-Team bleibt die Einhaltung des Zeitplans. Bei der Realisierung der Schwimmbecken habe man einen leichten Rückstand von ungefähr 14 Tagen, der durch den massiven Kälteeinbruch Anfang Februar entstanden sei, betont der Architekt, der aber zuversichtlich bleibt, dass man den Termin für die Fertigstellung der Badi Mitte Mai einhalten kann. Ein kleiner Unsicherheitsfaktor bleibt jedoch, denn für das Einsetzen der Bodenbleche in die einzelnen Schwimmbecken benötigt man trockenes Wetter und konstante Temperaturen um 10 Grad (Tag und Nacht). Wenn man zudem bedenkt, dass sämtliche Bleche mit rund einem Kilometer Schweissnähten ausgestattet werden müssen – wofür man rund drei Wochen benötigt – dann kann man erahnen, dass alleine der Blick auf die Wetter-App zu einem erhöhten Puls führen könnte.

Eine Badi für die nächsten 40 Jahre
«Aus Erfahrung weiss ich, dass es am Ende immer etwas eng wird, zumal man noch rund 14 Tage Vorlauf für den Bademeister einrechnen muss, damit die Anlage getestet werden kann», schätzt Urs Köpfli die Lage realistisch ein, weshalb er anfügt: «Es braucht in den nächsten Wochen zweifellos noch den einen oder andern Effort.» Einen solchen hat dafür bereits die Gemeinde geleistet, zeigt sich doch Köpfli erfreut darüber, dass die Verantwortlichen den Fokus auf eine nachhaltige Bauweise gelegt haben. «Bei der Sanierung haben wir darauf geachtet, dass ausnahmslos langlebiges Material verwendet wird, wollen wir doch ein Schwimmbad, das die nächsten 30 bis 40 Jahre Bestand hat», gibt Ge­meindeschreiber Martin Jampen zu verstehen. Offen ist dagegen noch, wie das sanierte Schwimmbad eingeweiht wird. Vorgesehen sei ein Eröffnungsfest, bemerkt Gemeindepräsident Walter Rohrbach. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie und der unsicheren Lage sei aber bislang noch nichts Konkretes geplant worden.

Von Walter Ryser