• Das Jodlerchörli Wyssachen durfte mit einigen neuen Sängerinnen und Sängern auftreten. · Bilder: Barbara Heiniger

  • Neben nachdenklich stimmenden Szenen gab es vor allem heitere und turbulente Momente im Schwank «S letschte Stündli» zu sehen.

18.02.2020
Oberaargau

Ein bunter Strauss voll kostbarem Liedgut

Das Jodlerchörli Wyssachen bot seinem Publikum beste Unterhaltung. Am Jahreskonzert und -theater begeisterten schöne Jodellieder und der Schwank «S letschte Stündli» die Gäste. Das Terzett bereicherte die sehenswerten Aufführungen im Kirchgemeindehaus Wyssachen zusätzlich.

Wyssachen · Herzlich begrüsste Präsident Erwin Lanz die zahlreichen Gäste im schön geschmückten Kirchgemeindehaus Wyssachen. Er freute sich zusammen mit dem ganzen Verein, dass nach dem Motto auf dem Flyer «Mir tüe für öich z’Türli uuf» so viele Besucher der Einladung zur offenen Türe gefolgt waren.

Jodellieder voller Freude
Mit neuen Sängerinnen und Sängern und einem Strauss bunter Lieder stand das Jodlerchörli Wyssachen in edlen Trachten im Scheinwerferlicht auf der Bühne. Unter der kompetenten Leitung von Beat Steffen waren Titel bekannter Komponisten zu hören. Mit «Wach uf und sing» von Paul Müller-Egger wurde der Anfang gemacht, gefolgt von Adolf Stählis «Es Lied, wo ds Härz erfreut». Auf den Frühling eingestimmt wurden die Zuhörenden mit dem «Meyetag», ebenso aus der Feder des Doyens der Jodellieder Komponisten. Über achtzig Lieder und Naturjodel für Chor, Duett und Solo schrieb Adolf Stähli am Thunersee.

Kostbares Liedgut
Das Jodlerchörli nahm die Gäste «Uf dr Gemsjagd» von Franz Stadelmann mit. Sie boten ihren Gästen ebenso an «Fründe wei mer sy» (Ewald Muther). Im Lied von Ueli Moor «Was i gschpüre» erfuhr das Publikum «Mues vor Fröid e Jutz la gah». Die mit Applaus geforderte Zugabe wurde mit «Liechtli am Wäg» (Paul Schreiber) sehr gerne gewährt. Besondere Einlagen gab es vom Terzett Annelies Fankhauser, Beat Steffen und Erwin Lanz, so waren «Gruess vor Flueh», «Schwyzers Heiweh» und «Bärgbächli» zu hören. Die Moderation besorgten charmant und kompetent Noemi Röthlisberger und Andrea Ruch. Das Jodlerchörli gab einen musikalischen Einblick in das kostbare Liedgut der Schweiz. Herzlich willkommen im Verein sind jederzeit neue Aktiv- und Passivmitglieder.

Menschen sind für Menschen da
Mit dem Schwank in zwei Akten von Arthur Berner «S letschte Stündli» zeigte die talentierte Theatergruppe bestes Volkstheater und die Rollen waren passend verteilt. Der Kleinbauer Karl Bucher, bestens gemimt von Ernst Niederhauser, feierte Geburtstag und wollte bei dieser Gelegenheit seine Tochter mit Hans Rohr, Sohn einer reichen Familie, verloben. Da war Rösi (eindrücklich gespielt von Bettina Lanz), gar nicht einverstanden. Ihr Herz gehörte nicht Hans Roth (mit herrlicher Mimik von Adrian Steffen dargestellt), sondern dem treuen Briefträger Gusti Moser (Noahs Jörg). Für die Geburtstags-Gäste tischte Anna, Karl Buchers Frau (bestens dargestellt von Maria Steffen) feine Würste auf. Auch Tante Marie, Karl Buchers Schwester (eindrücklich gespielt von Mirjam Leuenberger) griff herzhaft zu. Doch dann nahm die Feier eine Wendung mit der niemand gerechnet hatte. Sogar der Tierarzt Vinzenz Rufli (Fritz Wirth) musste da eingreifen. Auch der Wachtmeister Fäs (Beat Steffen) bekam wichtige Aufgaben.
Alle lernten dabei, dass es wichtig ist, dass Menschen den anderen Menschen helfen. Wer aber den grossen Hof bekommt, war im Schwank ebenso eine Frage, wie die Feststellung: «Vergiftet oder verheiratet, das ist doch etwa das gleiche».
Heitere Momente, diverse Turbulenzen und nachdenkliche Szenen gab es im Stück einige. Dafür sorgte nicht zuletzt Kathrin, die Magd bei Buchers, gespielt von Erika Kunz. Eindrücklich war die musikalische Einlage vom Terzett mit dem Lied «Im Würzbrunne Chilchli» im Theater integriert. Ob aber die Wünsche in Erfüllung gehen, ob der Hund «Filou» nicht stirbt und Rizinusöl auch wirkt, sei nicht verraten. Dafür lohnt sich der Besuch an der letzten Vorstellung vom diesjährigen Konzert und Theater des Jodlerchörli Wyssachen. Unter der Regie von Barbara Matter gab es auf der Theaterbühne mit den Schauspielern diverse Höhepunkte. Als Souffleuse amtete Trudi Geissbühler und die Maske lag in den Händen von Monika Mai.

Gut zu wissen
Weitere Aufführungen: Die Aufführung findet statt: Freitag, 21. Februar, um 20.Uhr im Kirchgemeindehaus Wyssachen. Ab 18.30 Uhr wird ein Nachtessen serviert. Tanz mit dem Schwyzerörgeli Quartett Kolibri. Schöne Tombola. Platzreservation bei Familie Paul Heiniger, Dorf, Wyssachen, täglich ab 13 Uhr Tel. 062 966 17 05 www.jodlerchoerli-wyssachen.ch.

Von Barbara Heiniger