• Die bekannten Mountainbiker Lukas (links) und Mathias Flückiger präsentieren als Botschafter von «Bike Village Huttwil» das Logo des Events. Auf diesem Scherenschnitt-Kunstwerk sind Biker Mathias Flückiger, die Huttwiler Kirche und auch das Huttwiler Wappen zu sehen. · Bild: Stefan Leuenberger

  • Dort, wo aktuell tiefer Winter herrscht, stehen im kommenden Herbst die weltbesten Mountainbiker im Einsatz. Fünf OK-Mitglieder vor der Steigung zum Schwarzenbacher «Dörfli» hinauf (von links): Denise Krieg (Marketing/Kommunikation), Mathias Flückiger, Peter Zulauf (OK-Präsident), Lukas Flückiger und Peter Kopp (Streckenbau). · Bild: Stefan Leuenberger

13.12.2021
Sport

Ein grosses Bike-Spektakel in Aussicht

Huttwil erhält ab September 2022 jährlich einen grossen Mountainbike-Event. Beim dreitägigen «Bike Village Huttwil» mit den Zugpferden Lukas und Mathias Flückiger steht das Biken als Erlebnis im Zentrum. Hauptattraktion bildet ein spektakuläres Elite-Rennen auf dem Campus-Perspektiven-Areal mit den Weltbesten des Mountainbike-Sports. 5000 bis 8000 Zuschauer werden erwartet.

«Bike Village Huttwil», Campus Perspektiven Huttwil · «Die Erfolge der Schweizer Mountainbiker haben den Sport ins Rampenlicht gerückt», findet Mathias Flückiger, Gesamtweltcupsieger 2021 aus Leimiswil. «Nun wollen wir den Sport salonfähig machen. Wir wollen das Biken allen Interessierten näher bringen – und sie auch aktiv teilhaben lassen», ergänzt Lukas Flückiger aus Wynigen, der seine erfolgreiche Karriere diesen Herbst mit dem Gewinn der Marathon-Schweizer-Meisterschaft krönend beendete. Das dreitägige «Bike Village Huttwil» will Spitzen- und Breitensport, Nachwuchsförderung und Erlebnis vereinen. «Alle Personengruppen sollen angesprochen werden – nicht nur die Profis», sagt OK-Präsident Peter Zulauf. «Es soll ein Happening rund um das Biken werden.» Die bekannten Mountainbike-Sportler und Brüder Lukas und Mathias Flückiger sind die Zugpferde des Grossanlasses.

Letzte Station einer Rennserie
«Bike Village Huttwil» mit der Premiere am 23. bis 25. September 2022 ist die letzte Station einer neuen nationalen Rennserie namens «ÖKK Bike Revolution» (beim Namensgeber handelt es sich um eine Bündner Krankenkasse). Ins Leben gerufen wurde die Serie von den Mountainbikern Nino Schurter und Ralph Näf in Zusammenarbeit mit den Veranstaltungsprofis René Walker und Lorenz Luginbühl. In der neuen Rennserie kämpfen die besten Mountainbikerinnen und Mountainbiker der Welt um das grösste Preisgeld, welches je in der Schweiz ausbezahlt wurde: Insgesamt 140 000 Franken gibt es in der ersten Saison in den vorerst drei Rennen (25. bis 27. März am Monte Tamaro im Tessin und 22. bis 24. April in Chur und 23. bis 25. September in Huttwil) sowie der Gesamtwertung zu gewinnen. Die Serie soll nach der Premiere auf vier bis sechs Austragungen anwachsen.

Die weltbesten Biker ansprechen
Mit dem hohen Preisgeld dürfte das sonntägliche Eliterennen für die weltbesten Mountainbiker attraktiv werden. Vor dem Huttwiler Rennen geht der Weltcup 2022 mit einem Rennen in Val di Sole in den italienischen Alpen zu Ende. «Es muss unser Ziel sein, die Weltcup-Cracks davon zu überzeugen, die Saison nicht in Val di Sole sondern in Huttwil zu beenden», sagt Mathias Flückiger.
Über die Dimension, die mit diesem Blumenstädter Mountainbike-Spektakel zu erwarten ist, klärt OK-Präsident Peter Zulauf auf: «Wir rechnen mit 5000 bis 8000 Zuschauern. 40 internationale Teams sollen bei der Elite teilnehmen.»

Attraktive Rundstrecke
«Die ganze Karriere lang haben wir in der Region Huttwil trainiert. Sie eignet sich hervorragend für ein Mountainbikerennen», erklärt Mathias Flückiger, der soeben zum Radsportler des Jahres gewählt wurde. «Es war immer ein grosser Wunsch von uns, ein eigenes Rennen zu haben. Mit den acht Austragungen des Flückiger-Cross in Madiswil gab es dies. Doch das Rennen in Huttwil bekommt eine ganz andere Dimension», informiert Lukas Flückiger. Viele Gegenden der Region hätten sich für den Event geeignet. Als Austragungsort wurde schliesslich der Campus Perspektiven Huttwil im Weiler Schwarzenbach gewählt. «Ganz einfach, weil dort eine ideale Infrastruktur vorhanden ist», sagt Peter Zulauf. «Und weil im hügeligen Gelände rund um die 400-m-Rundbahn eine wunderbare Strecke angelegt werden kann», freut sich Mathias Flückiger, welcher beim Bau sein Wissen und viele Ideen einbringen wird. «Wir wollen eine Strecke bauen, welche begeistert», sagt der jüngere der Flückiger-Brüder. «Weiter soll sie TV-tauglich sein sowie vom Publikum zu 80 Prozent einsehbar sein», ergänzt der vier Jahre ältere Lukas Flückiger.

4 Kilometer lang mit 170 Höhenmetern
Start und Ziel werden auf dem Rasenplatz der Rundbahn, das Fahrerlager in der Event-Halle angelegt. In die verschiedenen kleinen Hügel ringsherum werden Streckenschlaufen führen, die mit vielen Elementen bestückt und somit auch erschwert werden. Die Streckenbauer unter dem erfahrenen Verantwortlichen Peter Kopp planen bei den schwierigsten Stellen zwei Linien (eine schnelle und eine langsame), was bereits vom Weltcup und von Titelkämpfen her bekannt ist. Während die erste Schlaufe hinauf ins Schwarzenbacher «Dörfli» führen wird, ist der letzte «Schwenk» im angrenzenden Huttwilwald geplant. Um dies zu ermöglichen, werden zwei Brücken über den Bach, die Wissachen, gebaut. «Die Strecke wird ungefähr 4 km lang sein. Es werden sechs bis acht Runden gefahren. Ganz wichtig ist mir, dass die Strecke technisch anspruchsvoll wird. Sie umfasst mit 170 Höhenmetern auch über anspruchsvolle Aufstiege und Abfahrten», meint Event-Botschafter und Olympia-Silbermedaillengewinner Mathias Flückiger. «Die Zusammenarbeit mit den Landbesitzern verläuft ausgezeichnet», ergänzt Peter Zulauf. Huttwil erhält damit ein internationales Mountainbikerennen auf höchstem Niveau.

Ein Happening rund um das Bike
Den Veranstaltern – das OK Huttwil umfasst 35 Mitglieder mit grossem Erfahrungsschatz in allen Ressorts – legt aber grossen Wert darauf, den Gedanken der neuen Rennserie «OK Bike Revolution» zu leben. Natürlich ist das Eliterennen am Sonntag mit den grossen Stars der Sportart das Flaggschiff. Im Zentrum soll aber ein Erlebnis für die Bike-Fans stehen. Auf dem Campus-Areal wird ein Event-Village errichtet, das – so die Organisatoren – «das Bike-Herz höher schlagen lassen soll». Die Vereine aus Huttwil und Umgebung können sich in diesem Radsportdörfli ebenfalls präsentieren. «Wir werden dafür die Häuschen des Huttwiler Wiehnachtsmärits mieten und aufstellen», verrät der OK-Präsident. Sowohl am Freitag und am Samstag steht der Breitensport im Zentrum. Bikeparcours für den Nachwuchs und Biketouren für die Erwachsenen zwischen 40 und 60 Kilometern Länge sind in Planung. Mit dem «Bike Village Huttwil» sollen auch die Radsportanhänger erreicht werden, welche mit dem Bike die Region entdecken – aber niemals ein Rennen bestreiten würden. Auch kulinarisch soll niemand zu kurz kommen. Zusätzlich ist am Samstagabend ein Konzert mit einem namhaften Künstler geplant. «Food, Musik, Unterhaltung wollen wir bieten. Ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener – jeder soll den Wunsch verspüren, ins «Bike Village Huttwil» zu kommen, um zu bleiben», schliesst OK-Präsident Peter Zulauf.

Von Stefan Leuenberger