• Mit einem brillanten Jahreskonzert begeisterte die Musikgesellschaft Wasen unter der Direktion von Marc Fuhrer einmal mehr ihr Publikum. · Bild: Hanspeter Bossard

29.01.2020
Emmental

Ein Herzensstück mit Unterbruch

Volles Haus für die Musikgesellschaft Wasen: Mit einem brillanten Jahreskonzert begeisterte die Wase-Musig unter der Direktion von Marc Fuhrer einmal mehr ihr Publikum. Das Konzert stand im Zeichen der zehnjährigen Zusammenarbeit mit Marc Fuhrer, aber ebenso im Zeichen des Doppelsiegs am Bernischen Kantonal-Musikfest in Thun 2019.

Wasen · Das Konzert der Musikgesellschaft Wasen stand in diesem Jahr unter dem Titel «on Air», zu Deutsch «auf Sendung». Gleich zu Beginn liess Barbara Dubach, welche mit ihren Ansagen durchs Programm führte, ein altes
Radio schnurren, wie es nur noch die Älteren im Publikum aus früheren Zeiten kennen.
Der fulminante Sound der Musikgesellschaft ertönte allerdings alles andere als verstaubt und liess das alte Requisit rasch vergessen.
Unter der Leitung von Marc Fuhrer wurde ein sehr abwechslungsreiches Konzertprogramm geboten. Mit «Skyline» von Frank Gulino, einer energiegeladenen Konzert-Ouvertüre mit einem Strauss an Fanfaren, schwung­vollen Melodien und klingenden Harmonien, eröffnete die Wase-Musig ihr Programm. Als zweites Stück folgte bereits ein Höhepunkt, die «Slovenian Rhapsody» von Marco Nussbaumer. Es war das Aufgabenstück der 3. Klasse Harmonie vom Bernischen Kantonal- Musikfest 2019 in Thun.
Mit dem Vortrag dieses Stücks sowie mit dem Selbstwahlstück, der «Lepidoptera-Suite» von Cedric Fuhrer,
erspielte sich die Musikgesellschaft Wasen den Sieg. Mit der Präsentation der «Slovenian Rhapsody» überzeugte sie nicht bloss in Thun, sondern sie begeisterte auch das Publikum in der Turnhalle in Wasen.
Als weiteren Höhepunkt im Konzert bezeichnete Barbara Dubach das Stück «Caledonia» von Oliver Waespi. Hier führte die musikalische Reise nach Schottland und durch zahlreiche Facetten der schottischen Musik, die fröhlich-temperamentvolle, aber auch ruhig-besinnliche Passagen vereinte.
Am Konzert fehlten aber auch tradi-tionelle Rhythmen wie Marsch und Polka nicht – für viele Zuhörende immer noch der Inbegriff eines guten Konzerts, ohne die es «gar nicht geht».
Beim «Tango Surprise» waren neben den musikalischen Fähigkeiten bei einigen Musikanten auch noch schauspielerische Talente gefragt. Eine lustige, überraschende «Surprise», die mit einem «Schuss» und fliegenden Federn endete. Das zehnköpfige Cornet-Register brillierte beim Stück «Blow the Trumpets».

Ein verdutzter Dirigent
Die weltberühmte Ballade «Music» von John Miles gehörte dem Dirigenten Marc Fuhrer. Es war das erste Stück, welches er vor zehn Jahren mit der Musikgesellschaft Wasen eingeübt hatte, als er die Direktion des Corps übernahm. Für ihren Dirigenten spielten die Musikantinnen und Musikanten dieses Stück mit noch viel mehr Herz als sie es sonst schon tun. Umso grösser waren der Schreck und die Überraschung von Marc Fuhrer, als am Samstagabend nach den ersten paar Tönen zwei Konfetti-Bomben explodierten und sich eine Wolke von bunten Schnipseln über die Wase-Musig ausbreitete – nochmals eine «Surprise», aber diesmal für den verdutzten Dirigenten.
Der Präsident Beat Mathys und die Sekretärin Franziska Dubach liessen ihn nicht lange zappeln. Sie blickten auf die vergangenen zehn Jahre und auf eine schöne, fruchtbare Zusammenarbeit und Kameradschaft zurück, in welcher Marc Fuhrer die Musikgesellschaft Wasen bis hin zum bisher grössten Höhepunkt am Bernischen Kantonal-Musikfest in Thun geführt hat. Jährlich nimmt er bis zu 80 Mal den Weg vom seeländischen Kappelen nach Wasen unter die Räder, um mit den Musikantinnen und Musikanten zu proben und sie mit grosser Kompetenz durch kleinere und grössere Herausforderungen zu führen.
Der tosende Beifall bewies, welch grosse Sympathie Marc Fuhrer mit seiner Wase-Musig geniesst. Klar, dass daraufhin das Musikcorps sein Herzensstück «Music» mit noch viel grös-seren Emotionen spielte, allen vorab Kathrin Rösch mit dem ergreifenden Saxophon-Solo.
Vor einmal vollem, einmal übervollem und einmal fast vollem Haus bewies die Musikgesellschaft Wasen wiederum eindrücklich, was sie musikalisch und als Gastgeberin draufhat. Es war ein grossartiges Erlebnis für das Publikum, aber auch für die Akteure selbst.

Infos:www.wasemusig.ch

Jugendmusik Wasen-Sumiswald – Jugendliche Spielfreude
Der Auftakt zum Jahreskonzert der Musikgesellschaft Wasen gehörte der Jugendmusik Wasen-Sumiswald. Die jungen Musikantinnen und Musikanten erhalten so traditionsgemäss die Plattform für einen Auftritt vor grossem Publikum. Die Kinder und Jugendlichen stehen seit rund einem halben Jahr unter der kompetenten Leitung von Janick Zappa, welcher mit ihnen verschiedene Stücke einstudiert hat. Es ist immer wieder schön, zu
sehen und zu hören, wie gut die Jüngsten schon spielen und ihr Können, zur grossen Freude aller, bei dieser Gelegenheit zum Besten geben. Durch das Programm des Nachwuchses führte souverän Nadine Rösch. Insbesondere am Sonntagnachmittag waren zahlreiche Kinder im Publikum,
die gebannt zuhörten und vom Spiel offensichtlich fasziniert waren. Die Leiterin der Jugendmusik Wasen-Sumiswald, Merema Rexhepallari, lud sie denn auch ein, doch selbst ein Blasinstrument oder Schlagzeug zu erlernen, um einst ebenfalls mit der Jugendmusik oder später in der Wase-Musig auftreten zu können. Informationen dazu gibt es bei allen Mitgliedern der MG Wasen oder auf www.wasemusig.ch eus/ljw

Von Elisabeth Uecker/ljw