• Die Freizyt-Singers und Rotbach Musikanten präsentierten sich am Benefizkonzert in Höchstform. · Bild: Barbara Heiniger

  • Urs Nyffeler beim Trompetensolo. · Bild: Barbara Heiniger

  • Volle Konzentration der "Freizyt-Singers" am Konzert. · Bild: Barbara Heiniger

  • Lisa Neuenschwander und Annette Leimer. · Bild: Barbara Heiniger

15.10.2021
Huttwil

Ein Ohrenschmaus für einen guten Zweck

Mit einem hörenswerten, genialen Benefiz-Konzert erfreuten die Freizyt-Singers und die Rotbach Musikanten ihr Publikum. Die Sängerinnen und Sänger sowie die Blaskapelle konzertieren erstmals gemeinsam und dies für einen guten Zweck. Die Kollekte ging vollumfänglich an das Wohnheim Öpfuböimli in Huttwil.

 

Huttwil · Die Sitzplätze in der reformierten Kirche Huttwil waren gut besetzt, und in den strahlenden Gesichtern der Zuhörenden war die Freude über das bevorstehende Konzert sichtbar. Wie sehr das Bedürfnis nach solchen Anlässen ist, wurde in der Begrüssung durch Kirchgemeinderätin Christine Mumenthaler ebenso deutlich. «I ha Fröid», stellte Urs Beutler klar, denn nach über einem Jahr konnte nun das geplante Konzert stattfinden. Gekonnt führte er durchs Programm, dabei kamen Witz und Schalk in seinen Aussagen nicht zu kurz. Obwohl er nicht erwartet hatte, vor so vielen Leuten zu sprechen.

Mit viel Freude musizieren
Mit der Komposition «Beim Pippa» von Hannes Meyer machte Annette Leimer an der Orgel den virtuosen Konzerteinstieg. Ein abwechslungsreiches, buntes Programm hatten die beiden Formationen einstudiert. In einem herrlichen Mix waren Gesang und Blasmusik zu hören. Deutlich zeigten in der Polka «Wir Musikanten» die Rotbach Musikanten, was ihr Metier ist. Der Egerländer Sound, aber auch Melodien von Schweizer Komponisten, Swing, Rag, Tango und Evergreens gehören nebst Marsch, Walzer und Polka zum vielseitigen Repertoire. Unter der kompetenten Leitung von Alfred Hänni zeigten die Musikantinnen und Musikanten ihr Können. Schwelgen konnte das Publikum beim Walzer «Heimkehr aus der Fremde»  sowie dem Polka «Sonnenschein und Liebe». Die Beine waren fast nicht ruhig zu halten beim Tango «Komm, Tanz mit mir», und der grosse Klassiker, die «Südböhmische Polka», erklang prächtig in der Kirche. Mit den «Glocken der Heimat» und «Wiener Spezialitäten» verwöhnten die Freizyt-Singers die Zuhörenden. Sie wussten auch singend zu überzeugen mit «D Wält wär voll Blueme» und «Es klingt ein Lied», in letzterem war Theo Kauz als Solostimme zu hören. Perfekt geleitet von Lisa Neuenschwander erklangen von den begeisterten Sängerinnen und Sängern ebenfalls «Deheim» und «Die Rose».

Panflöte, Orgel und Trompete brillierten
Bereichert wurde das Konzert mit einer ganz besonderen Einlage. Lisa Neuenschwander spielte die Panflöte und Annette Leimer die Orgel. So kam das Publikum in den Genuss von Rumänischer Folklore mit «Doina Din Ardeal», der «Suita Dajoeri» sowie dem wunderbaren bekannten Stück «Einsamer Hirte». Mit einem Trompetensolo brillierte Urs Nyffeler in «Wunderland bei Nacht», und so richtig «die Post ab» ging beim «Rag from Ägeri». Ein Höhepunkt des Konzertes war «Dr Aemmitaler», im Marschstück wurde von den Rotbach Musikanten gesungen und gespielt. Aber auch die Freizyt-Singers und das Publikum sangen beim bekannten Text begeistert mit. Natürlich wurden von den Zuhörenden mit tosendem Applaus einige Zugaben gefordert, die gerne gewährt wurden.

Erster gemeinsamer Auftritt
Seit 2015 gibt es die Freizyt-Singers und ihr Motto ist «Nutze die Talente, die du hast. Die Wälder wären sehr still, wenn nur die begabtesten Vögel singen würden». Der Chor singt vierstimmig und übt zweimal im Monat am Dienstagnachmittag im Kirch­gemeindehaus, Huttwil. «Wenn Fröid hesch am Singe, de bisch bi üs am richtige Ort» ist ihre Aufforderung, um noch mehr Sänger und Sängerinnen zu finden. Am kulturellen Leben nehmen die Rotbach Musikanten seit 2017 teil, die Bläserinnen und Bläser stammen aus der Region Huttwil und weiteren Orten. Sie alle proben zweimal pro Monat im Schulhaus Oeschenbach. Die beiden aktiven Formationen traten zum ersten Mal gemeinsam auf und feierten dabei gleich einen riesigen Erfolg.

Helfen, wo Hilfe nötig ist
In die Kassen der beiden Formationen fliesst aber kein Batzen. Die Kollekte wurde vollumfänglich dem Wohnheim Öpfuböimli zur Verfügung gestellt. Sogar die vier Hauptakteure Annette Lei­mer, Lisa Neuenschwander, Urs Beutler und Alfred Hänni verzichteten auf ein Geschenk, damit dem Öpfuböimli noch etwas mehr zufloss. Die Wohn- und Beschäftigungsstätte für Erwachsene mit geistigen, psychischen und/oder körperlichen Herausforderungen ist auf Spenden angewiesen. Dies wurde deutlich in den Ausführungen von Stiftungsratspräsident Ulrich Anliker. Er sprach an die Musizierenden und das Publikum einen grossen Dank für die Unterstützung aus. Wie sagte Urs Beutler in seinen Ausführungen doch so treffend: «als Lohn für gute Arbeit gibt es in der Schule jeweils Noten».

Von Barbara Heiniger